Das ist ein altes Kabel vor 1963 hergestellt.
Anlässlich einer recht eigenwilligen Verwendung der Adern in einem Altbau habe intensiv nach Unterlagen zu alten Aderfarben gesucht.
Zum Vorschein kam :
Die Zuordnung der Adernfarben zu den Funktionen sind bis heute nur für N und PE genormt.
Alles Andere ist eine Empfehlung.
Genormt ist die Farbkennzeichnung von Adern in Kabeln.
Bis 2003 wurde dabei zwischen Kabeln für fest angeschlossene Geräte (starre Kabel) und solche für ortsveränderliche Geräte unterschieden.
Hier gab es eine tödliche Fehlerquelle, die mit der Farbgebung von 1962-63 beseitigt werden sollte.
Nach der Einführung des Schutzkontaktes in Steckvorrichtungen kam es zunehmend zu Unfällen, die durch die Nullung ermöglicht wurden.
(Unterbrechung im Neutralleiter)
Man entschloss sich daher zur Einführung eines eigenen Leiters für diese Kontakte Schutzleiter.
Da zu der Zt. keine weitergehende Normung bestand, verwendeten die Kabelhersteller "rot" als 3. Leitung.
Also Steckdose ect. sw gr rt
Seit der Verwendung von leistungsstärkeren E-Herden und Wasserboilern wurde auch in der Wohnungsinstallation Drehstrom verwendet.
Die dafür vorgesehen Kabel wurden wie folgt belegt.
Feste Verlegung (bis Herdanschlussdose) 4Pol Phasen sw rt bl N= gr Nullung in der Dose!!!
ab da
flexibles Kabel sw bl sw gr rt N=gr PE=rt
Rot war zu einem der PE in der Steckdose und zum andern eine Phase in der Drehstromleitung (Auch die Hauptleitung)
Die alten flexiblen Kabel dürften mittlerweile zerbröselt sein. Aber in der Wand finden sich die Farben noch immer.
Mit dem Wegsterben der alten Elektriker verschwindet auch das Wissen darum.

Es gibt aber reihenwiese Elis, die damit nichts anfangen können.
Die Normungsgremien haben sich da einfach aus der Bredouille gezogen, indem sie die alten Normen für ungültig erklärten.
Das ist auch der Grund dafür, dass man nur schwer stichfeste Aussagen dazu findet.
Altbau ?
Vorsicht ist angesagt. Da können auch die Heizungsrohre unter Spannung stehen, wenn Ihr die Umwälzpumpe abklemmt.
