Hensel Gehäuse, Flansche und Hauben gestalten

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Elt-Onkel
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Re: Hensel Gehäuse, Flansche und Hauben gestalten

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

zu den Dinse-Einbausteckern:

Man glaubt es kaum, aber die Hersteller bieten für die rote Variante nur Pfusch an.

Schweißkabelstecker und Einbaustecker sind an der Stiftseite konvex.
Eine Schweißkabelkupplung ist in an der Buchsenseite konkav mit Kragen.

Sinn und Zweck der Geschichte ist der Feuchteschutz.
Je nach Anwendungsort müssen Schweissgeräte IP21 oder IP23 genügen.
Ob nun 1 oder 3, beides ist mehr wie Null.
Der Kragen (Lippe) der Buchsenseite dichtet nach dem Zusammendrehen mit dem Stecker ab.
Das ist bei schwarzen Dinse-Steckverbindern auch so realisiert.
Nur bei roten Einbausteckern verkaufen die Hersteller einfach Buchsenunterteile mit Stifteinsätzen.
Dann stehen sich dann zwei Kragen gegenüber.
So wird das nicht dicht !
Der Kragen von der roten Kupplung muss als Dichtfläche gegenüber eine Flachseite treffen.
Und nein, nirgens gibt es korrekt geformte, rote Unterteile für Dinse-Einbaustecker zu kaufen.
Man muss den Pfusch selbst umarbeiten.

Seitenansicht eines schwarzen Einbausteckers (konvex ohne Kragen):
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Dinse_Einbaustecker_schwarz_a.jpg
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Einspeisestecker rot und schwarz zzgl. Draufsicht Kupplung:
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Dinse_Einbaustecker_beide_ab.JPG
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Erforderlicher Umbau:
1. Messingstift zurücksetzen
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Dinse_Einbaustecker_rot_1_aab.JPG
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2. Dazu Messingstift abdrehen
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Dinse_Einbaustecker_rot_2_ab.JPG
.

3. Kunststoffbasis Nut eindrehen
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Dinse_Einbaustecker_rot_3_ab.JPG
.

Es ist traurig, dass im roten Original sowas verkauft wird.
Das sind je rotem Einbaustecker rund 50,- EUR vermeidbare Zusatzkosten für den Mann an der Drehbank.
Zzgl. Entwicklungskosten. Aber die fallen jetzt nach der Veröffentlichung hier ja weg.

Bin ich der einzige Schweißfachingenieur, derm sowas auffällt ?


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Elt-Onkel
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Re: Hensel Gehäuse, Flansche und Hauben gestalten

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

manchmal müssen Hutschienen in Sondermaßen in Hensel-Mi-Gehäuse eingebaut werden.

Wenn man etwas genau nachmisst, stellt man fest, dass ein 30mm - Z - Profil supergenau passt.

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Hensel_Mi_Z30Profil.JPG
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Hensel_Mi_300_zweizeilig.JPG
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Zum Umhertragen oben einen Griff dran.

Ich frage mich schon seit Jahren, warum Hensel keine eigenen Griffe anbietet.
(So wie Mennekes bei Amaxx.)

An die Muttern von den Handgriff-Schrauben kommen noch Isolierkappen,
und an den Erdungsbolzen noch ein 10mm² gn-ge.


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Elt-Onkel
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Re: Hensel Gehäuse, Flansche und Hauben gestalten

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

dann die Frage der Zugentlastung vom Speisekabel.

Man kann Original-Hensel einbauen.
(Listenpreis ca. 60,- EUR.)
Man kann aber auch eine Niedax-Schiene i.V. mit Bügelschellen und Gegenwanne auswählen.
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Hensel_Mi_Zugentlastung.JPG
.

Wegen der Frage nach dem M8-Messingbolzen:
Wenn man den Leitwert rückrechnet, kommen 16 mm² Cu bei heraus.
Wir bauen daher standardmäßig M8-Messing-Gewindebolzen in NSHV ein.
Für die Anschlußstrippe in 10mm² reicht das also hin.
Wenn man gaaanz genau rechnet, würde M6 auch noch jobben.
Aber wehe, so eine Mutter (Flügelmutter) M6 fällt mal in den Dreck.
Fröhliches Suchen.
M8 passt ja auch ganz gut in die Öse vom Hensel-Mi.
Wir kleben die Messing-Gewindebolzen mit Epoxidharz ein.
Das verbessert die Wasserabwehr.
O.K., bei größeren Anlagen muss man dann logischrweise größer dimensionieren.
So hat der Steuerschrank unserer 175 kVA NEA beispielsweise einen Erdungsbolzen in M16 (Messing).
Ergibt rund 70mm² Cu.
Nach dem 3 1/2 - Leiter-Prinzip müssten es 120mm² / 2 = 60mm² sein.
Passt also.

In der ersten Planungsphase war angedacht, unten rechts eine Hauptleitungsklemme zu setzen.
Das haben wir verworfen, und uns zu Gunsten einer Kerbverbinderlösung entschieden.
Das ist billiger, und schafft Resereplatz 4TE.
O.K., es müssen dann in einer Presshülse (z.B. beim N) 2 x 10mm² plus 4 x 6mm²,
oder 1 x 10 mm² plus 4 x 6mm² untergebracht werden.
Nun sind 3 x 6 = 18, Aber das wird klappen.

O.K. das Austauschen vom Zuleitungskabel wird schwieriger.
Aber das war ja auch nicht Ggenstand vom Auftrag.


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Elt-Onkel
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Re: Hensel Gehäuse, Flansche und Hauben gestalten

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,
Elt-Onkel hat geschrieben: Mittwoch 12. Februar 2025, 00:39
Nun sind 3 x 6 = 18, Aber das wird klappen.

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dreimal_6_zu_16.JPG
.

3 x 6 mm² = 18 mm² in einer Presshülse mit 16 mm².

In der Zuleitung sind es 10 mm² + 6 mm².

Sind also in der Summe 4 Abgänge in 6 mm² plus die Zuleitung in 10 mm².
Alles ganz ohne Hauptleitungsklemme.

Die 4 Abgänge in 6 mm² laufen zu den RCD's.
Über die Verwendbarkeit von 6 mm² mit 100A (63A) Vorsicherung als Kurzschlußschutz ist hier ananderer Stelle
diskutiert worden.


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