Leuchtstoffröhren Lampen, die Kälte, das Aus und was noch kommt
Verfasst: Dienstag 13. Dezember 2022, 08:28
Hallo zusammen,
Die Kälte, das Licht und die EU
Es ist ja nun doch kalt geworden, nach einem sommerlichen September und einem ziemlich milden Oktober, November
kommt der Dezember einem kalt vor - ja es ist Winter. Heute Morgen beim Hundespaziergang konnte man eine Sache schön sehen:
Die Straßenlampen schalten um 5:30 ein, super sofort alles Hell (meine Hündin Lotta schaut dann immer kurz auf),
bei meinem Nachbarn scheint die Leuchtreklame aber ganz trübe...
Leuchtstoffröhren
Der Leuchtstoffröhren-Lampe mag keine Kälte, sie braucht eine höhere Temperatur sonst wird längere Zeit für das Aufheizen der,
für die Entladung zuständigen Wendel - Elektroden benötigt (an den Enden der Lampe).
Auch das Füll - Gas im Lampen Kolben tut sich schwer, das Ionisieren braucht länger und funktioniert nicht so gut.
Bei der Kälte 'steht' das Quecksilber in der Lampe, das ist auch zuständig für das 'richtige' Leuchten der Entladungslampe.
Quecksilber schmilzt zwar schon bei -38,8 °C, aber wird in der Lampe erst ab einer Temperatur von 42°C gasförmig (sofern genug Energie vorhanden ist : 58kJ/mol).
Wenn das Quecksilber nicht verdampft oder nicht vollständig, dann erreicht die Leuchtstoffröhren-Lampelampe nicht ihr Lichtstrommaximum.
{ Lichtstrom ist eine photometrische Größe, die angibt, wie viel für das menschliche Auge wahrnehmbares Licht eine Lichtquelle pro Zeitspanne abstrahlt.
Er entspricht der physikalischen (radiometrischen) Strahlungsleistung, berücksichtigt aber zusätzlich
die Empfindlichkeit des menschlichen Auges. Er wird in der Maßeinheit Lumen (lm) angegeben. Quelle: Wikipedia-Lichtstrom }
Wenn es zu kalt ist, dann wechselt das Quecksilber fast gar nicht in die Gasphase, in der Lampe liegt eine reine Argonentladung vor.
Das ist aktuell bei den Temperaturen so um -7°C (heute Morgen) bis etwa -12°C der Fall, die Lampen werden nicht so hell wier gewohnt und
haben etwas rötliches Licht (Spektum der Entladung von Argon).
Da aber bei diesem ganzen Prozess Arbeit verrichtet wird, erwärmt sich die Leuchtstoffröhre - was zu einer besseren, bis normalen Lichtwirkung führt.
Manche mögen es heiß...
Lieblingstemperatur der Leuchtstoffröhren (aus Literatur)
T5-Röhren = 35 °C
T8-Röhren = 25 °C
Aber die EU...
hat mehrere RL die schon bald dafür sorgen werden, dass der geneigte Hobby Physiker oder Lehrer oder Elektriker ;-)
diese schönen Effekte nicht mehr betrachten kann. Das Aus der Leuchtstoffröhren-Lampen ist nahe:
T5 und T8 werden ab September 2023 nicht mehr CE gekennzeichnet / dürfen also in der EU nicht mehr verkauft oder in Umlauf gebracht werden.
Hintergrund ist, neben dem Umweltaspekt auch der Energieaspekt.
Die LED Lampen sind übrigens für Kälte die bessere Wahl, bis ca. -20°C macht das keine Probleme, LEDs haben eher Wärmeprobleme bei Überhitzung.
Über die abgekündigten Lampen und die Alternativen gibt es aktuell einen (noch für Newsletter abo offenen) Artikel in EP:
https://www.elektropraktiker.de/nc/fach ... e7f2fd314d
Beste Grüße aus dem kalten Norden sendet Euch
Elektromann
Die Kälte, das Licht und die EU
Es ist ja nun doch kalt geworden, nach einem sommerlichen September und einem ziemlich milden Oktober, November
kommt der Dezember einem kalt vor - ja es ist Winter. Heute Morgen beim Hundespaziergang konnte man eine Sache schön sehen:
Die Straßenlampen schalten um 5:30 ein, super sofort alles Hell (meine Hündin Lotta schaut dann immer kurz auf),
bei meinem Nachbarn scheint die Leuchtreklame aber ganz trübe...
Leuchtstoffröhren
Der Leuchtstoffröhren-Lampe mag keine Kälte, sie braucht eine höhere Temperatur sonst wird längere Zeit für das Aufheizen der,
für die Entladung zuständigen Wendel - Elektroden benötigt (an den Enden der Lampe).
Auch das Füll - Gas im Lampen Kolben tut sich schwer, das Ionisieren braucht länger und funktioniert nicht so gut.
Bei der Kälte 'steht' das Quecksilber in der Lampe, das ist auch zuständig für das 'richtige' Leuchten der Entladungslampe.
Quecksilber schmilzt zwar schon bei -38,8 °C, aber wird in der Lampe erst ab einer Temperatur von 42°C gasförmig (sofern genug Energie vorhanden ist : 58kJ/mol).
Wenn das Quecksilber nicht verdampft oder nicht vollständig, dann erreicht die Leuchtstoffröhren-Lampelampe nicht ihr Lichtstrommaximum.
{ Lichtstrom ist eine photometrische Größe, die angibt, wie viel für das menschliche Auge wahrnehmbares Licht eine Lichtquelle pro Zeitspanne abstrahlt.
Er entspricht der physikalischen (radiometrischen) Strahlungsleistung, berücksichtigt aber zusätzlich
die Empfindlichkeit des menschlichen Auges. Er wird in der Maßeinheit Lumen (lm) angegeben. Quelle: Wikipedia-Lichtstrom }
Wenn es zu kalt ist, dann wechselt das Quecksilber fast gar nicht in die Gasphase, in der Lampe liegt eine reine Argonentladung vor.
Das ist aktuell bei den Temperaturen so um -7°C (heute Morgen) bis etwa -12°C der Fall, die Lampen werden nicht so hell wier gewohnt und
haben etwas rötliches Licht (Spektum der Entladung von Argon).
Da aber bei diesem ganzen Prozess Arbeit verrichtet wird, erwärmt sich die Leuchtstoffröhre - was zu einer besseren, bis normalen Lichtwirkung führt.
Manche mögen es heiß...
Lieblingstemperatur der Leuchtstoffröhren (aus Literatur)
T5-Röhren = 35 °C
T8-Röhren = 25 °C
Aber die EU...
hat mehrere RL die schon bald dafür sorgen werden, dass der geneigte Hobby Physiker oder Lehrer oder Elektriker ;-)
diese schönen Effekte nicht mehr betrachten kann. Das Aus der Leuchtstoffröhren-Lampen ist nahe:
T5 und T8 werden ab September 2023 nicht mehr CE gekennzeichnet / dürfen also in der EU nicht mehr verkauft oder in Umlauf gebracht werden.
Hintergrund ist, neben dem Umweltaspekt auch der Energieaspekt.
Die LED Lampen sind übrigens für Kälte die bessere Wahl, bis ca. -20°C macht das keine Probleme, LEDs haben eher Wärmeprobleme bei Überhitzung.
Über die abgekündigten Lampen und die Alternativen gibt es aktuell einen (noch für Newsletter abo offenen) Artikel in EP:
https://www.elektropraktiker.de/nc/fach ... e7f2fd314d
Beste Grüße aus dem kalten Norden sendet Euch
Elektromann