So, gestern Abend habe ich ein paar Widerstandsmessungen gemacht und wurde wieder überrascht. Die Werte scheinen für mich so, als wäre der Klemmpunkt nicht bei Punkt B auf meiner Skizze, sondern in einiger Entfernung davon. Ich beschreibe mal die Situation, vielleicht hat jemand sowas schonmal gesehen.
Das ganze ist auf einem Privatgrundstück mit Wohnhaus. Es gab dort einen elektrischen Torantrieb für das Hoftor. Der Torantrieb ist schon uralt und die Steuerung ist schon seit mindestens 15 Jahren ausser Betrieb. Die Platine habe ich im ausgebauten Zustand mal gesehen und habe ein Foto davon (müsste ich mal raussuchen), die Platine ist aber längst entsorgt. Es war dort alles auf Italienisch beschriftet. Diese Platine war in dem dem Haus näheren Torpfosten montiert. Von diesem Torpfosten gehen drei 3-Adrige NYY-Kabel in die Erde. Leider konnte ich nicht sehen, ob/wie die Platine im eingebauten Zustand mit diesen drei Kabeln verbunden war. Die Platine hatte auch noch ein Funkmodul von Dorma draufgeschraubt, so dass die primäre Torsteuerung vermutlich per Fernbedienung erfolgte. Das eine NYY-Kabel ist vermutlich die Zuleitung, allerdings konnte ich das andere Ende in der UV nicht finden. Laut Kapazitätsmessung müsste dieses Kabel ca. 15 Meter lang sein. Ich habe mit einem Messband gemessen, wie die Entfernung von Torpfosten zum Hauseingang/UV ist und komme da auch auf ca. 15 Meter. Das könnte also passen. Die zweite NYY-Leitung geht zum anderen Torpfosten, um den Motor anzusteuern. (Die hätte eigentlich vieradrig sein müssen, hatte man aber wohl grad nicht da und dann den PE-Leiter umfunktioniert und sich spontan ein bisschen Erde direkt neben dem Tor aus der Erde geholt.)
So und dann gibt es noch eine dritte NYY-Leitung. Die geht vom Torpfosten ebenfalls in die Erde und kommt an zwei anderen Stellen wieder hervor. Und zwar einmal ca. 6.4m Entfernt (mit Messband gemessen) direkt vor dem Haus, an der Süd-Ost-Ecke. Von dort geht sie dann einen Meter ums Haus (die Pflanzen wachsen schön zwischendrin) und wieder in ein Leerrohr die Hausfassade hoch zu einer Türsprechkamera. Etwas zu lang entmantelt, so dass die Adern ca. 10 cm freiliegend waren, bis sie in die IP54-geschützte Dose der Kamera gingen. Auf den ersten Blick gar nicht gut zu erkennen, da sie alle drei schön weiss übertüncht waren. Muss mal gucken, habe bestimmt ein Foto davon.
Die zweite Stelle ist ca. 16 Meter von der Kamera entfernt, und zwar in einer kleinen Abzweigdose in der Garage. Dort aber als NYM und fünfadrig. Wo die beiden anderen Adern hingehen, bzw. wo die Klemmestelle ist, wo das 5-Adrige auf das 3-Adrige kabel übergeht, konnte ich noch nicht herausfinden. Auf jeden Fall sind N,L und PE der drei Stellen, in der Garage, an der Kamera und im Torpfosten miteinander niederohmig verbunden.
Meine erste Idee war, dass die Kamera vom Torpfosten aus mit gespeist wird. Aber warum dann die Verbindung in die Garage? Nun befindet sich in der Klemmdose auch noch eine fünfadrige Leitung, die an einem Schalter vor der Garage endet. Daher war meine Vermutung, dass der vielleicht mal dazu gedient hat, einen Steuerbefehl zu geben, das Tor zu öffnen. Aber, dann hätte eine dreiadrige Leitung zum Torpfosten ja nicht ausgereicht. Das macht also keinen Sinn. Die nächste Idee wäre, dass sowohl die Kamera als auch das Tor von der Garage aus gespeist werden. Aber: Das Tor ist 15m von der UV weg, die Garage vom Kabelverlauf ist dagegen der Ort mit der höchsten Schleifenimpedanz im Haus, warum also sollte man diesen Umweg gehen? Das macht also auch keinen Sinn. Tatsache ist: Ich kann mir nicht erklären, wozu dieses Kabel in dieser Konstellation. Und: wo endet das 15m lange Kabel in dem Torpfosten? In der UV habe ich lang und breit gesucht und nichts gefunden. Ob das ganze je funktioniert hat? Weiss ich nicht.
Ich hänge mal eine Skizze mit den Widerstandsmessungen an. Punkt A ist die Garage, Punkt B vor dem Haus, bei der Kamera, Punkt C ist der Torpfosten, wo die Elektronik eingebaut war. Ich hatte leider kein Messgerät mit Vierleitermethode da. Ich habe immer die Schleife gemessen, jeweils alle Adernpaare um Fehler bei der Messung ein bisschen unwahrscheinlicher zu machen.
Ich hoffe, ich habe das halbwegs verständlich beschrieben ;-)