SLS Schalter Belastbarkeit einer Leitung Auslösekennlinie E

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froebel88
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Re: SLS Schalter Belastbarkeit einer Leitung Auslösekennlinie E

Beitrag von froebel88 »

Gemäß TAB muss eine Hauptleitung (Wohnungszuleitung..) für 63 A ausgelegt sein.
Was ja nicht heißt, dass alle Leitungen gleichzeitig mit 63 A belastet werden können müssen.

63A bei 10 mm² klappt nur unter absoluten Idealbedingungen (25°C und Verlegeart C). Da das so gut wie nie gegeben ist, nimmt man in der Praxis idR. 16 mm² für Wohnungszuleitungen, solange der Spannungsfall aufgrund der Länge da mitspielt. Den Häufungsfaktor kann man in Wohnungsinstallation meiner Meinung nach eigentlich vernachlässigen. Wie Du sagtest, ist der Hausanschluss idR. gar nicht groß genug, um alle Leitungen mit 63A zu belasten. Und da bei geringeren Strömen auch geringere Reduktionsfaktoren angenommen werden dürfen, passt 16mm² da so gut wie immer.

In Industrieanlagen nehme ich für 63A als Daumenwert meistens 25 mm², weil man damit schon mal div. Faktoren (Häufung, Temperatur usw.) berücksichtigt. Außer natürlich man hat nen Dauerverbraucher der ständig 63A zieht, den würde man dann aber auch eher mit 80A absichern und 35mm² verlegen.

Da steht jetzt der Fragesteller im anderen Forum alleine dar, da vom Vorgesetzten einfach die Häufung ignoriert wird.
Muss man dann einen Aufstand in der Firma machen oder kündigen?
S.o.: Häufung kann man im Wohnungsbau m.E. ignorieren, solange die Leitung entsprechend Ihrer Verlegebedingungen mit 63A belastbar ist. Und das ist bei 10mm² quasi nie der Fall. Davon abgesehen haben wir in meinem Lehrbetrieb damals für Wohnungszuleitungen auch immer nur 10mm² verlegt. Der Betrieb hat aber auch in fast allen anderen Belangen eine entsprechend schlechte Qualität abgeliefert. Aber war natürlich billiger als alle anderen, das freut den Kunden..
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SPS
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Re: SLS Schalter Belastbarkeit einer Leitung Auslösekennlinie E

Beitrag von SPS »

Hallo tm90,

die Lösung mit 2 Leitungen hatte ich mir einfallen lassen.
Angeregt wurde ich jedoch von einem VDE Buch.
Da wird die Abweichung der Häufung angesprochen.
Ich denke das die Autoren mehr Erfahrung haben als ich.

Noch mal der Link
https://www.vde-verlag.de/buecher/lesep ... OBE_01.pdf
Was verstehst du denn unter der Aussage?
VDE Verlag Ayx, Roland; Kasikci, Ismail hat geschrieben:VDE Verlag Ayx, Roland; Kasikci, Ismail hat geschrieben:
Ist sichergestellt, dass die gehäuft verlegten Leitungen nicht gleichzeitig mit ihrem vollen Betriebsstrom belastet werden, so kann auf eigene Verantwortung ein höherer Belastungswert gewählt werden.
Mit freundlichem Gruß sps
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SPS
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Re: SLS Schalter Belastbarkeit einer Leitung Auslösekennlinie E

Beitrag von SPS »

dank1 froebel88
Mit freundlichem Gruß sps
tm90
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Re: SLS Schalter Belastbarkeit einer Leitung Auslösekennlinie E

Beitrag von tm90 »

Moin,

Ich habe mir die Texte und Informationen dazu nochmal in Ruhe durchgelesen und du hast Recht im Bezug auf die Leitungen, die vernachlässigt werden können.

Jedoch könntest du komplett ohne Häufung rechnen. Gibt es im Wohnhaus einen Verbraucher, der Dauerlast von 16 A auf eine Zuleitung gibt und somit den Gleichzeitigkeittsfaktor über 0,3 zieht - bezogen auf 63A Vorsicherung? Die meisten Geräte schalten kurz zu und wieder ab, sodass sich die Zuleitung wieder abkühlen kann. Somit wäre bei allen Zuleitungen ohne el. Warmwasserbereitung der Faktor 0,3 erfüllt - das sind 19A Dauerlast pro Phase.

Die Antwort von froebbel88 ist meiner Meinung nach sehr passend.
Zuletzt geändert von tm90 am Samstag 25. Juni 2022, 08:44, insgesamt 1-mal geändert.
tm90
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Re: SLS Schalter Belastbarkeit einer Leitung Auslösekennlinie E

Beitrag von tm90 »

Bitte löschen dd1
Zuletzt geändert von tm90 am Samstag 25. Juni 2022, 08:43, insgesamt 1-mal geändert.
tm90
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Re: SLS Schalter Belastbarkeit einer Leitung Auslösekennlinie E

Beitrag von tm90 »

Bitte löschen dd1
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