Was ja nicht heißt, dass alle Leitungen gleichzeitig mit 63 A belastet werden können müssen.
63A bei 10 mm² klappt nur unter absoluten Idealbedingungen (25°C und Verlegeart C). Da das so gut wie nie gegeben ist, nimmt man in der Praxis idR. 16 mm² für Wohnungszuleitungen, solange der Spannungsfall aufgrund der Länge da mitspielt. Den Häufungsfaktor kann man in Wohnungsinstallation meiner Meinung nach eigentlich vernachlässigen. Wie Du sagtest, ist der Hausanschluss idR. gar nicht groß genug, um alle Leitungen mit 63A zu belasten. Und da bei geringeren Strömen auch geringere Reduktionsfaktoren angenommen werden dürfen, passt 16mm² da so gut wie immer.
In Industrieanlagen nehme ich für 63A als Daumenwert meistens 25 mm², weil man damit schon mal div. Faktoren (Häufung, Temperatur usw.) berücksichtigt. Außer natürlich man hat nen Dauerverbraucher der ständig 63A zieht, den würde man dann aber auch eher mit 80A absichern und 35mm² verlegen.
S.o.: Häufung kann man im Wohnungsbau m.E. ignorieren, solange die Leitung entsprechend Ihrer Verlegebedingungen mit 63A belastbar ist. Und das ist bei 10mm² quasi nie der Fall. Davon abgesehen haben wir in meinem Lehrbetrieb damals für Wohnungszuleitungen auch immer nur 10mm² verlegt. Der Betrieb hat aber auch in fast allen anderen Belangen eine entsprechend schlechte Qualität abgeliefert. Aber war natürlich billiger als alle anderen, das freut den Kunden..Da steht jetzt der Fragesteller im anderen Forum alleine dar, da vom Vorgesetzten einfach die Häufung ignoriert wird.
Muss man dann einen Aufstand in der Firma machen oder kündigen?