Selektivität bei Vorbelastung

[E-Jens]

Gegeben ist eine Vorsicherung NH gG mit 125 A. Im vollen Betrieb wird diese mit 100 A belastet. Was passiert, wenn ein nachgeschalteter LS-Schalter B16 durch Kurzschluss ausgelöst wird.
Wird die zu 80 % belastete Vorsicherung mit ausgelöst?
Wie kann man den Zusammenhang beurteilen. Wann löst die Vorsicherung zusammen mit den LS-Schalter bei nachgelagertem Kurzschluss aus und wann löst nur der LS-Schalter?

Gruß Jens

[Olaf S-H]

Moin Jens,

lege doch mal die beiden Kurven nebeneinander und trage den Kurzschlussstrom ein.

Gruß Olaf

[E-Jens]

Hallo Olaf,

ich bin immer davon ausgegangen, dass die Kennlinien das unbelastete Bauteil beschreiben und es zwei Linien gibt um die Fertigungstoleranzen darzustellen.
Oder will man damit eine eventuelle Vorbelastung des Schutzorgans im Betrieb darstellen.

[karo1170]

Welcher Kurzschlussstrom ist denn an der Fehlerstelle zu erwarten? Kann der LSS B16A diesen sicher abschalten (Stichwort: Backupschutz)?
NH 125A scheint da etwas grob abgestuft.

Deine Befuerchtung, das der Betriebsstrom an der NH + der Kurzschlusstrom vom LSS B16A die Selekttivitaet aushebeln, teile ich nicht.

[E-Jens]

Hallo Karo1170,

in diesem Fall begrenzt die vorgelagerte Leitungslänge den Kurzschlussstrom in der Verteilung. Die dichteste Steckdose nach der Verteilung hat aber immer noch gut 1 kA Kurzschlussstrom. Also durchaus einen Strom der in der Lage ist, die 125 A NH Sicherung des vorgelagerten Netzes auszulösen.
Dann will ich mal hoffen, dass die Kurzschlussströme an anderen Verteilungen nicht höher sind und die Mechanik der LSS das die Zeit-begrenzende relevante Teil ist.

[tm90]

Moin,

laut Auslösekennlinie NH 125A und 1kA Strom hält der Schmelzer ca. 0,4 Sekunden, da sollte der LSS schon lange getrennt haben.