Grenzwerte Selektivität Leitungsschutzschalter/Sicherung

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SPS
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Grenzwerte Selektivität Leitungsschutzschalter/Sicherung

Beitrag von SPS »

Hallo zusammen,
ich finde alte Beiträge zum Thema nicht mehr.

Hager hat zur Selektivität Leitungsschutzschalter/Sicherung Tabellen.
Zum Beispiel 16 A LSS mit Vorsicherung 25 A = 0,4 kA
Also muss an der Messstelle Ik <= 0,4 kA sein?!
Wo ist die richtige Messstelle? An der Schmelzsicherung der Abgang oder doch der LSS Ausgang?
Ich halte den Wert für zu klein bei einer Verteilung. Habe hier testweise an einer Steckdose 2 m vom Verteiler 1 kA (L-N) gemessen.
Dann wäre doch 40 A Vorsicherung so gerade selektiv (1,1 kA). Unterschlagen wir die 2 m 3*1,5 mm²


https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... W5ZDe-Z_PK
LS-Schalter 6 kA B MBNxxx/MBSxxx
Mit freundlichem Gruß sps
karo1170
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Re: Grenzwerte Selektivität Leitungsschutzschalter/Sicherung

Beitrag von karo1170 »

Ik ist der Kurzschlussstrom. Der kann an verschiedenen Stellen auftreten. Ueblicherweise dort, wo es zum Kurzschluss kommt. Dann zaehlt das Abschaltvermoegen des davorliegenden Schutzorgans.
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SPS
Beiträge: 6019
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Re: Grenzwerte Selektivität Leitungsschutzschalter/Sicherung

Beitrag von SPS »

dank1 für die Antwort.

Bleiben wir bei dem Beispiel 1 vom Eingangsbeitrag.
Hager gibt an, dass ein Ik bis 0,4 kA selektiv ist.


Vor dem Leitungsschutzschalter oder an den Abgangsklemmen der Sicherung kann es keine Selektivität geben, da nur ein Schutzorgan betrachtet wird.

Der größte mögliche Kurzschlussstrom, den beide Schutzorgane abdecken können, liegt für mich direkt nach dem Leitungsschutzschalter.

Beispiel 2
Bleibe ich bei der Hager Tabelle, wäre zu den üblichen 35 A Vorsicherungen, kein B16 voll selektiv. (in meinem Beispiel mit 1 kA gemessen)

Es kann auch vor Ort ein wesentlich höherer Ik gemessen werden.

Also ist die Kombination 16 A LSS und 35 A Vorsicherung, wie in vielen Wohnungen vorhanden, nicht selektiv.( Ik > 0,9 kA gemessen)
Beziehungsweise je nach Ort des Kurzschlusses, nur (bis Ik< = 0,9 kA gemessen) selektiv
Erst die heute üblichen SLS-Schalter lösen das Problem.

Richtig?
Mit freundlichem Gruß sps
ThomasR
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Re: Grenzwerte Selektivität Leitungsschutzschalter/Sicherung

Beitrag von ThomasR »

Ohne das theoretisch zu beleuchten zeigt die Erfahrung daß vorgeschaltete Schmelzsicherungen umso eher ansprechen:

Je näher man dem Trafo ist
Je kürzer die „Kleinquerschnitte“ nach dem LS Schalter

Beides sind Funktionen des resultierenden Ik. Der SLS macht auch nichts anderes als vorübergehend einen Widerstand in Reihe zu schalten um den Ik zu begrenzen…..

Das Geheimnis der Schmelzsicherung ist doch, daß sie sowohl Schalter als auch Strombegrenzer ist. Nur spielt das bei einem extrem hohen Ik („16A LS mit 35mm2 direkt am Trafo“) dann keine Rolle mehr, also keine Selektivität möglich.
tm90
Null-Leiter
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Re: Grenzwerte Selektivität Leitungsschutzschalter/Sicherung

Beitrag von tm90 »

Da kann ich auch gleich eine Frage dazu stellen:

Ist bei diesem Produkt die Selektivität gegeben?

https://www.mennekes.de/produkt-details ... on-940007/

Vorsicherung maximal 40A NH, in dem Energieverteiler ein 32A LSS Typ C.

Ich bin da mal auf eure Meinungen gespannt :-)
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