Formel In ≤ Iz oder zusätzlich Ib ≤ In ≤ Iz

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SPS
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Formel In ≤ Iz oder zusätzlich Ib ≤ In ≤ Iz

Beitrag von SPS »

Hager hat geschrieben:Beim Einsatz von Leitungsschutzschaltern mit der Charakteristik B, C
und D braucht die Schutzeinrichtung nur noch nach der vereinfachten
Beziehung In ≤ Iz ausgewählt zu werden.
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... W5ZDe-Z_PK

Braucht Ib also nicht mehr berücksichtigt zu werden ? Oder betrifft das nur die 2 Formel I2 ≤ 1,45 Iz
Mit freundlichem Gruß sps
DBY656
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Re: Formel In ≤ Iz oder zusätzlich Ib ≤ In ≤ Iz

Beitrag von DBY656 »

SPS hat geschrieben: Freitag 25. Dezember 2020, 07:01 ...Braucht Ib also nicht mehr berücksichtigt zu werden ? Oder betrifft das nur die 2 Formel I2 ≤ 1,45 Iz
Hallo SPS,
handelt es sich hier um eine Fangfrage?

Die Leitungsschutzschalter vom Typ B,C, und D sind in ihrer Kennlinie so ausgelegt das dessen Nennstrom mit der Nennbelastbarkeit der Leitung übereinstimmt. Es ist keine aufwendige Umrechnung erforderlich, abgesehen von erhöhter Raumtemperatur und Häufungen.
Die Nenn-Belastbarkeit der Leitung muß hier gleich oder größer sein als der Nennstrom des Leitungssschutzschalters.

Nicht zu vergessen:
Bei längeren Leitungen ist die Netzimpedanz ein entscheidender Faktor, damit im Kurzschlußfall der nötige Strom zum schnellen Auslösen des Schutzorgan erreicht werden kann. Hier entscheidet auch der Charakter mit (B=5xIn, C=10xIn, D=20xIn).

Betrachtung des Betriebsstrom:
Nach dem Zähler fällt die Verlustleistung zu Kosten des Kunden. Doppelter Strom bedeutet vierfache Verlustleistung bei gleichem Widerstand und eine wärmere Leitung hat zudem einen höheren Widerstand. Wird eine häufige länger anhaltende größere Belastung erwartet macht es also Sinn einen größeren Leitungsquerschnitt zu verwenden. Typische Kandidaten dafür sind Waschmaschine und Elektroherd.

Gruß Markus
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SPS
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Re: Formel In ≤ Iz oder zusätzlich Ib ≤ In ≤ Iz

Beitrag von SPS »

Hallo Markus,
keine Fangfrage

Ich beziehe mich auf das Zitat von Hager.

da kommt Ib in der reduzierten Formel nicht mehr vor.

Das wundert mich.
Mit freundlichem Gruß sps
Olaf S-H
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Re: Formel In ≤ Iz oder zusätzlich Ib ≤ In ≤ Iz

Beitrag von Olaf S-H »

Moin SPS,

die "Vereinfachung" bezieht sich darauf, dass beim LSS die Bedingung I2<= 1,45 Iz erfüllt ist.

Die "Falle" bei der Leitungsdimensionierung lauert in der VDE 0298-4. Bei Schmelzeinsätzen ist I2=1,6 In. Damit können nur 90 % der Strombelastbarkeiten aus den Tabellen der VDE 0298-4 angewendet werden.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
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SPS
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Re: Formel In ≤ Iz oder zusätzlich Ib ≤ In ≤ Iz

Beitrag von SPS »

dank1 Olaf
Mit freundlichem Gruß sps
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SPS
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Re: Formel In ≤ Iz oder zusätzlich Ib ≤ In ≤ Iz

Beitrag von SPS »

Hallo, ich greife das Thema noch mal auf.

Ja, in einem De Fachbuch werden die von Olaf genannten

Schmelzsicherungen mit Faktor 1,6 angesprochen.
Prüfung elektrischer Anlagen – Band 1: Grundlagen, Bewertungskriterien, Schutzziele
https://shop.elektro.net/elektroinstall ... 101-0539-4

Fest angeschlossen ist Ib nach Typenschild zu bestimmen.
Bei Steckvorrichtungen ist Ib = In

Formel dazu mit In ≦ 0,9*Iz

Liege ich dann richtig.
Andere Auslöseströme sollte dann entsprechend sein.
Ein K LS-Schalter löst schon bei 1,2-fachen Strom aus.
Also hier 1,45/1,2 = 1,2 als Faktor? Die Leitung kann in einigen Fällen höher abgesichert werden?!
Mit freundlichem Gruß sps
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