Baustromverteiler in Verteilersäule auf Gartengrundstück - Zuleitung / Absicherung

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NorJu
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Re: Baustromverteiler in Verteilersäule auf Gartengrundstück - Zuleitung / Absicherung

Beitrag von NorJu »

Danke schonmal in die Runde für die Rückmeldungen.

Ich gehe jetzt nicht weiter auf die Fragen ein warum die Anlage so aussehen soll.
Damit habe ich mich ein halbes Jahr beschäftigt und es ist für mich die ideale und bezahlbare Lösung.
So aus elektrotechnischer Sicht und Sicherheit nichts dagegen spricht wird sie genau so erstellt werden.

Der Zahnarztvergleich hinkt im übrigen da dieser, oder dessen Vertreter verpflichtet ist mich schnellst möglich zu behandeln, ohne unnötige Arbeiten/Kosten.
Handwerker neigen dagegen leider immer öfter dazu wenig lukrative Projekte wie dieses abzulehen obwohl technisch machbar.
Da der Gesetzgeber Eigenleistung weitestgehend untersagt steht man dann im Regen.

Ich entnehme den Antworten, dass bei korrekter Auslegung von SLS und Querschnitten etc. der Aufbau machbar wäre.

Zwei Fragen entstanden noch:

Mein Elektriker erwähnte, dass im System nur ein einziger RCD verwendet wird.
Dieser ist in der ZAS geplant, daher hat der Baustromverteiler auch keinen.
Ist das so korrekt?

Zum HT-Rohr:
Mir ist bewusst, dass dies nicht der konventionellen Lösung entspricht aber ich habe nach längerer Suche kein Schutzrohr für Erdverwendung gefunden, dass mir zusagt.
Außerdem auch keine Vorschriften dazu.

Welche “offiziellen“ Kabelschutzrohre verwendet man unter Erde?

Gibt es technische Vorschriften, die HT-Rohr zum Schutz tatsächlich untersagen?
Nachdem NYY ja auch ohne Schutz verlegt werden darf erbringt HT durchaus den gewünschten Effekt bei besserer Handhabung und geringeren Kosten.
Olaf S-H
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Re: Baustromverteiler in Verteilersäule auf Gartengrundstück - Zuleitung / Absicherung

Beitrag von Olaf S-H »

Moin NorJu,
NorJu hat geschrieben: Sonntag 25. Oktober 2020, 21:17 ... Ich entnehme den Antworten, dass bei korrekter Auslegung von SLS und Querschnitten etc. der Aufbau machbar wäre. ...
insbesondere Verlegearten und Prüfungen kämen noch dazu (könnte aber auch unter etc gemeint sein).
NorJu hat geschrieben: Sonntag 25. Oktober 2020, 21:17 ... Außerdem auch keine Vorschriften dazu. Welche “offiziellen“ Kabelschutzrohre verwendet man unter Erde? Gibt es technische Vorschriften, die HT-Rohr zum Schutz tatsächlich untersagen? ...
VDE 0100-520, 522.8.10: Rohre im Erdreich nach VDE 0605-24.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
E-Jens
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Re: Baustromverteiler in Verteilersäule auf Gartengrundstück - Zuleitung / Absicherung

Beitrag von E-Jens »

Hallo,
Handwerker neigen dagegen leider immer öfter dazu wenig lukrative Projekte wie dieses abzulehnen obwohl technisch machbar.
Du hast recht. Wenn du als Kunde signalisiert, dass du nicht bereit bist, die zu erbringende Listung zu bezahlen, wird das schwierig mit dem finden von Handwerkern.

Sich das Wissen für solch eine elektrische Installation im Internet zusammenzusuchen erscheint einfach und kontengünstig.
Jedoch sind diese Informationen immer nur ein Teil vom Ganzen. Manchmal sind diese sogar falsch.
Gruß Jens
meisterglücklich
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Re: Baustromverteiler in Verteilersäule auf Gartengrundstück - Zuleitung / Absicherung

Beitrag von meisterglücklich »

Spannungsfallberechnung findet man kostenlos im Internet, Eingabe der Parameter genügt.
Bei 50m mögen 10² schon zu klein dimensioniert sein, aber wenn keine große Leistung benötigt wird, kann entsprechend runtergesichert werden. Auf Fehlerstromschutzschalter zu verzichten, weil es einen "Hauptfehlerstromschutzschalter" gibt halte ich für töricht, selbst wenn die ganze Anlage tatsächlich ortsfest bleibt. Fachgerecht wäre, den "Haupt"-FI in selektiver bzw. kurzzeitverzögerter Ausführung zu nehmen und noch einen örtlichen zu haben. Schon alleine die 50m zum FI zu laufen, die Kiste aufzuschließen und das Ding wieder einzuschalten wäre mir persönlich viel zu umständlich. Dazu kommt, daß wegen der seltenen Nutzung das Betätigen der Prüftaste vor Ort bei jedem Einsatz/Nutzungstag angebracht wäre, das ist "vor Ort", also nah der Steckdose auch viel bequemer, dann bräuchte der "Haupt"-FI nur alle halbe Jahr mal auf seine Funktionsfähigkeit gecheckt werden.
EIB-Nutzer
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Re: Baustromverteiler in Verteilersäule auf Gartengrundstück - Zuleitung / Absicherung

Beitrag von EIB-Nutzer »

E-Jens hat geschrieben: Montag 26. Oktober 2020, 06:00 Hallo,

Du hast recht. Wenn du als Kunde signalisiert, dass du nicht bereit bist, die zu erbringende Listung zu bezahlen, wird das schwierig mit dem finden von Handwerkern.
....
Das habe ich aber so nicht verstanden, allerdings scheint unter einigen Fachbetreiben die Meinung verbreitet zu seine das der Kunde eine Art Pilz ist den man im Dunkel halten kann. Informationsvermeidung zur Gewinnoptimierung. Manches mal ist es besser sich mit dem Kunden Auseinander zu setzen. Ich selbst habe schon von Fachbetrieben auf mein Nachfragen hin zu hören bekommen das mich das nichts Angehen würde wo das in der VDE steht, als man mir eine Nachrüstforderung verkaufen wollte.

Gruß

Ralf
NorJu
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Re: Baustromverteiler in Verteilersäule auf Gartengrundstück - Zuleitung / Absicherung

Beitrag von NorJu »

Nochmal danke für die überwiegend sachlichen antworten!

Sehr bedenklich, dass mein Elektriker von mehreren FI abgeraten hat... :/
Ich werde das jedenfalls nochmal ansprechen.
Platz für einen FI hätte so ein Verteiler in jedem Fall.

Kabelschutzrohr wird nun wohl ein Wellrohr DN75 nach VDE.
Mit der VDE Norm war die Suche deutlich einfacher.
Danke dafür!

Der Spannungsfall bei 6mm² @ 32A scheint mir mit 2,1% tatsächlich recht hoch.
Bei 10mm² sind es nur noch 1,3%.

Werde also entweder
SLS 32 mit 10 oder SLS 25 mit 6 kombinieren lassen.
Natürlich nach Rücksprache mit dem Elektriker.
Screenshot_20201027-093236.png
Screenshot_20201027-094009.png
Eingaben sollten so stimmen, oder?


Abschließende Frage da mir der Elektriker die auch nicht so recht beantworten konnte:

Ich hätte für Arbeiten vorn auf dem Grundstück gern eine 32A CEE Dose in die Zähleranschlusssäule eingebaut.
Ist sowas zulässig? (ausreichend Platz vorausgesetzt)

Will nicht unbedingt mit 'nem 50m Verlängerungskabel wieder zurück.
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Wulff
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Re: Baustromverteiler in Verteilersäule auf Gartengrundstück - Zuleitung / Absicherung

Beitrag von Wulff »

NorJu hat geschrieben: Dienstag 27. Oktober 2020, 09:52
Ich hätte für Arbeiten vorn auf dem Grundstück gern eine 32A CEE Dose in die Zähleranschlusssäule eingebaut.
Ist sowas zulässig? (ausreichend Platz vorausgesetzt)

Will nicht unbedingt mit 'nem 50m Verlängerungskabel wieder zurück.
Das kommt auf die Art der Säule an, die dein Stromversorger vorgibt.

Wen da ein Verteilerfeld drin ist, wird es wohl gehen; Wenn es nur das reine Zählerfeld ist, dürfte der Abgangsraum zu klein sein und nicht für weitere Einbauten vorgesehen.

Aber: Große Glaskugel!
NorJu
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Re: Baustromverteiler in Verteilersäule auf Gartengrundstück - Zuleitung / Absicherung

Beitrag von NorJu »

Ob der Kasten das von Platz und Anschlussmöglichkeiten her gibt muss der Elektriker entscheiden.
Er hat jedenfalls von Beginn an bewusst einen größeren als Mindestanforderung vorgesehen da der Einbau von Steckdosen immer schon Teil der Planung war.

Mir ging es nur darum ob irgendeine Richtlinie den Einbau einer 32A CEE-Dose in die ZAS generell untersagt.
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Wulff
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Re: Baustromverteiler in Verteilersäule auf Gartengrundstück - Zuleitung / Absicherung

Beitrag von Wulff »

So wie ich es lese, wird es dann wohl eine Zähler- und Verteilersäule sein....
EIB-Nutzer
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Re: Baustromverteiler in Verteilersäule auf Gartengrundstück - Zuleitung / Absicherung

Beitrag von EIB-Nutzer »

Hallo,

noch ein Hinweis, bei mehreren Fis muss die Selektivität beachtet werden, was dann im Zählerkasten ggf. 2 Fis erfordert, einer zum Verteilerkasten, einer zur Zählersteckdose. 2 Fis mit gleichem Nennstrom hinter einander ist allerdings wirklich nur ärgerlich. Man weiß nie wo es herkommt.

ABB Verweis: https://new.abb.com/low-voltage/de/prod ... ektivitaet

d.H. 30mA im Verteiler, 100mA im Zählerkasten
Ich kenne aber mehrere Fachbetriebe die Insbesondere den Nachsatz "Aus folgenden Gründen sollte nie eine 30 mA FI-Schutzeinrichtung als zentrales Schutzgerät für die gesamte Wohnung genutzt werden:" irgendwie nicht verstehen.

Gruß

Ralf
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