3Phasen DLE

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Elo-Ocho
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3Phasen DLE

Beitrag von Elo-Ocho »

Moinsen,

weiß einer von Euch einen Hersteller, welcher Durchlauferhitzer mit einer Leitung von etwa 4-6 KW, oder geringfügig größer, mit 3 phasigem Anschluss liefert?

Hintergrund ist der, dass barrierefreie WC´s (wenn ich das entscheiden dürfte alle WC´s) warmes Wasser benötigen. Dieses steht aber in Schulen zentral normalerweise nicht zur Verfügung, in Außentoiletten schon gar nicht.

Die Versorgung der Waschbecken mit einer Frischwasserstation wäre sehr elegant, aber auch teuer.

Jetzt will ich da immer keine Armdicken Zuleitungen legen, von denen ich nur eine oder zwei Phasen brauche und jegliche Symmetrie vollkommen zerstöre, bewusst und sehendes Auges.

Die DLE-Hersteller (und Sanitärplaner) haben mit einphasigen Strömen von 32 A keine Probleme. Ich schon.
Auch 2 phasig ist nicht wirklich symmetrisch, finde ich.

Müssen diese Geräte immer noch beim VNB beantragt / angezeigt werden?

Beste Grüße,

Ocho
Immer wenn ich Langweile habe, dann melde ich mich in einem Eltern-Forum an und Frage, wie weit man den Schimmel im Pausenbrot der Kinder wegschneiden sollte...
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mikmik
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Re: 3Phasen DLE

Beitrag von mikmik »

Elo-Ocho hat geschrieben: Montag 27. April 2020, 10:09 Jetzt will ich da immer keine Armdicken Zuleitungen legen, von denen ich nur eine oder zwei Phasen brauche und jegliche Symmetrie vollkommen zerstöre, bewusst und sehendes Auges.

Die DLE-Hersteller (und Sanitärplaner) haben mit einphasigen Strömen von 32 A keine Probleme. Ich schon.
Auch 2 phasig ist nicht wirklich symmetrisch, finde ich.

Müssen diese Geräte immer noch beim VNB beantragt / angezeigt werden?
Schieflast hat aber bei Durchlauferhitzern Tradition. Die hydraulischen haben mit einem Außenleiter angefangen zu arbeiten (geringe Wasserentnahme), bei mittel waren dann zwei Phasen in Aktion usw. Selbst die großen dreiphasigen elektronischen 24-kW-Durchlauferhitzer machen eine tolle Schieflast, weil die Dinger je nach Betriebssituation auch nur auf einer oder zwei Außenleiter Strom ziehen, die Elektronik regelt das so ab Werk, vgl. auch https://www.stiebel-eltron.de/de/home/s ... asen-.html. Bei meinem älteren Blankdraht-Durchlauferhitzer von Stiebel-Eltron dachte ich mal, der wäre defekt, weil er nur auf einem Außenleiter Strom zieht - ist aber normal bei diesen Geräten.

Leitungsquerschnitte sind ein Argument. Schieflast machen auch die dreiphasigen Geräte ab Werk, dann kannst du durch eine geschickte Aufteilung der einphasigen Geräte sogar mehr Symmetrie bewirken und bleibst bei handelsüblichen Geräten.

Es gibt Netzbetreiber (NB) die bestehen auf einen schriftlichen Antrag für DLE. Ich kenne das aus Großstädten so, dass der NB gleich genervt abwinkt und mitteilt, dass das nicht nötig ist. Ist bei jedem Netzbetreiber anders, ändert sich vielleicht auch in Zeiten der Ladesäulen eines Tages - also besser beim zuständigen Netzmeister erfragen und vorher in die ergänzenden TAB des NB schauen, vielleicht steht es da schon drin.
Joachim
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Re: 3Phasen DLE

Beitrag von Joachim »

Der Clage CDX-7U hat 6,9 kW, wird dreiphasig angeschlossen und mit 3x10A abgesichert.

Das könnte doch passen?
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mikmik
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Re: 3Phasen DLE

Beitrag von mikmik »

Joachim hat geschrieben: Montag 27. April 2020, 15:48 Der Clage CDX-7U hat 6,9 kW, wird dreiphasig angeschlossen und mit 3x10A abgesichert.
Das könnte doch passen?
Das ist interessant, weil ich bei DLE immer nur an die üblichen Verdächtigen (Stiebel-Eltron, Siemens) denke. Ich habe mal unter https://www.clage.de/de/produkte/e-komp ... tzer/CDX-U geschaut, also bei den Nennquerschnitten müsste der Hersteller seine Empfehlungen aber nochmals überdenken und die Verlegeart verraten :).
Elo-Ocho
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Re: 3Phasen DLE

Beitrag von Elo-Ocho »

Hallo Joachim, Mimik,

auf Clage hatte mich heute morgen schon eine Kollegin hingewiesen, die Support-Dame von Clage findet den genannten aber zu groß für die Anwendung.

Trotzdem ist das Gerät wohl das Mittel der Wahl.

Das Argument von Clage war halt, dass man vorhandene Steckdosen zum Anschluss des 2~ DLE "umrüsten" könnte, bei einer 2,5mm² Leitung.

Fand ich nicht so gut, die Idee, zumal in WC-Anlagen ja noch häufiger mit gedämmten Trockenbau gearbeitet wird als das eh schon der Fall ist.
Nicht ganz unrecht hatte sie natürlich damit, dass diese Mindestanforderung durch uns Fachplaner geprüft und angepasst werden muss.

Aber sie verstand das Problem von uns Elis und ich bat darum, doch mal Drehstromserie ab 3,5 kW auf den Markt zu bringen.

Wie die geregelt werden weiß ich noch nicht, wenn da wie bei Stiebel einfach entsprechend Phasen weggeschaltet werden, dann hilft das ja noch nicht...

Gruß,

Ocho
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ego11
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Re: 3Phasen DLE

Beitrag von ego11 »

Wo ist denn das Problem, wenn das Ding ein wenig mehr Leistung als auf den ersten Blick nötig ist, hat?
Mehr als ein dünner warmer Strahl kommt da trotzdem nicht aus dem Hahn!
Und ein 3,5kW Gerät gibt es auch mit Schukostecker.
Olaf S-H
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Re: 3Phasen DLE

Beitrag von Olaf S-H »

mikmik hat geschrieben: Montag 27. April 2020, 16:29 ... also bei den Nennquerschnitten müsste der Hersteller seine Empfehlungen aber nochmals überdenken und die Verlegeart verraten :).
Moin mikmik,

VDE 0113-1:2019-06, Tabelle 5. Nach VDE 0100 benötigen wir ja ansonsten 1,5 mm².

Gruß Olaf
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mikmik
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Re: 3Phasen DLE

Beitrag von mikmik »

Olaf S-H hat geschrieben: Montag 27. April 2020, 19:12 VDE 0113-1:2019-06, Tabelle 5. Nach VDE 0100 benötigen wir ja ansonsten 1,5 mm².
Ja, da war ich gedanklich mehr in der Wand und Anschlussdose unterwegs und habe an DIN VDE 0100 und DIN VDE 0298-4 gedacht. Ich glaube der Hersteller stellt auf DIN EN 60335-2-35 (VDE 0700-35):2018-07, Abschnitt 25 und den dortigen Verweis auf DIN EN 60335-1 (VDE 0700-1):2012-10, Tabelle 11 ab.

Und genau nach dieser Tabelle sind die Querschnittsangaben des Herstellers bei ortsfesten Geräten beim Netzanschluss und äußere Leitungen auf Geräteebene völlig in Ordnung:
Bemessungsstrom des Geräts > 6 A und ≤ 10 A, Nennquerschnitt 1,0 mm²,
Bemessungsstrom des Geräts > 10 A und ≤ 16 A, Nennquerschnitt 1,5 mm².

Und das bei Drehstrom, unglaublich, typisch elektrische Geräte für den Hausgebrauch, ... möge die Anschlussleitung möglichst kurz sein. Was soll diese Querschnittsverjüngung auf dem letzten Meter?
karo1170
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Re: 3Phasen DLE

Beitrag von karo1170 »

Elo-Ocho hat geschrieben: Montag 27. April 2020, 10:09 Hintergrund ist der, dass barrierefreie WC´s (wenn ich das entscheiden dürfte alle WC´s) warmes Wasser benötigen. Dieses steht aber in Schulen zentral normalerweise nicht zur Verfügung, in Außentoiletten schon gar nicht.
Das ist so auch gewollt, die entsprechenden Richtlinien fuer die Sanitaerausstattung von Schulen sehen kein Warmwasser an den Waschtischen vor. Woher kommt denn die Forderung nach WW im barrierefreien WC?
Elo-Ocho hat geschrieben: Montag 27. April 2020, 10:09 Jetzt will ich da immer keine Armdicken Zuleitungen legen, von denen ich nur eine oder zwei Phasen brauche und jegliche Symmetrie vollkommen zerstöre, bewusst und sehendes Auges.
Die TAR erlaubt doch den einphasigen Anschluss bis 4,6kVA, oder? Dann waere der AEG MTE440 bei mir das Mittel der Wahl... Dreiphasig erfordert einen entsprechenden LSS (Kosten..) eine 5x.. Zuleitung (Kosten..) Festanschluss (Kosten...)und bringt auch nicht mehr warmes Wasser.

Elo-Ocho hat geschrieben: Montag 27. April 2020, 10:09 Müssen diese Geräte immer noch beim VNB beantragt / angezeigt werden?
Bei Nennleistung >12kW war das in der TAB bisher gefordert. Dafuer hat man eigentlich 11/13kW DLE erfunden, passen ganz gut ueber oder unter ein Ausgussbecken fuer die Reinigungskraft. Selbst dann, wenn der Hausanschluss schon bis zum letzten kW ausgereizt ist...
Elo-Ocho
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Re: 3Phasen DLE

Beitrag von Elo-Ocho »

Moinsen
karo1170 hat geschrieben: Montag 27. April 2020, 21:46
Elo-Ocho hat geschrieben: Montag 27. April 2020, 10:09 Hintergrund ist der, dass barrierefreie WC´s (wenn ich das entscheiden dürfte alle WC´s) warmes Wasser benötigen. Dieses steht aber in Schulen zentral normalerweise nicht zur Verfügung, in Außentoiletten schon gar nicht.
Das ist so auch gewollt, die entsprechenden Richtlinien fuer die Sanitaerausstattung von Schulen sehen kein Warmwasser an den Waschtischen vor. Woher kommt denn die Forderung nach WW im barrierefreien WC?
In diesem Fall aus einer Kundenvorgabe, die ich gut finde und daher nicht hinterfrage. Des Weiteren steht das auch in der DIN 18040 welche sich mit barriefreien WC befasst.
karo1170 hat geschrieben: Montag 27. April 2020, 21:46
Elo-Ocho hat geschrieben: Montag 27. April 2020, 10:09 Jetzt will ich da immer keine Armdicken Zuleitungen legen, von denen ich nur eine oder zwei Phasen brauche und jegliche Symmetrie vollkommen zerstöre, bewusst und sehendes Auges.
Die TAR erlaubt doch den einphasigen Anschluss bis 4,6kVA, oder? Dann waere der AEG MTE440 bei mir das Mittel der Wahl... Dreiphasig erfordert einen entsprechenden LSS (Kosten..) eine 5x.. Zuleitung (Kosten..) Festanschluss (Kosten...)und bringt auch nicht mehr warmes Wasser.
Ja. Ist alles richtig. Ich möchte aber auch ein gleichmäßig belastetes Netz mit möglichst geringen Strömen. Da stehen sich halt verschiedene, berechtigte Forderungen entgegen. Festanschluss sehe ich aber fast immer vor. Also, in der Lehrerküche als UT-Gerät im Schrank bringt das keinen Vorteil, aber auf einer Schülertoilette möchte ich keine Steckergeräte haben.
karo1170 hat geschrieben: Montag 27. April 2020, 21:46
Elo-Ocho hat geschrieben: Montag 27. April 2020, 10:09 Müssen diese Geräte immer noch beim VNB beantragt / angezeigt werden?
Bei Nennleistung >12kW war das in der TAB bisher gefordert. Dafuer hat man eigentlich 11/13kW DLE erfunden, passen ganz gut ueber oder unter ein Ausgussbecken fuer die Reinigungskraft. Selbst dann, wenn der Hausanschluss schon bis zum letzten kW ausgereizt ist...
mikmik hat geschrieben: Montag 27. April 2020, 16:29
Joachim hat geschrieben: Montag 27. April 2020, 15:48 Der Clage CDX-7U hat 6,9 kW, wird dreiphasig angeschlossen und mit 3x10A abgesichert.
Das könnte doch passen?
Das ist interessant, weil ich bei DLE immer nur an die üblichen Verdächtigen (Stiebel-Eltron, Siemens) denke. Ich habe mal unter https://www.clage.de/de/produkte/e-komp ... tzer/CDX-U geschaut, also bei den Nennquerschnitten müsste der Hersteller seine Empfehlungen aber nochmals überdenken und die Verlegeart verraten :).
Habe nochmal in die Mail von Clage geschaut, da war vom CEX die Rede. Der CDX ist nicht in der Temperatur einstellbar.

Besten Dank an alle,

Ocho
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