Neozed oder Automat bei PV Anlage

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elfo73
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Neozed oder Automat bei PV Anlage

Beitrag von elfo73 »

Hallo Leute,

meine PV Anlage bzw der Wechselrichter ist mit einem Trennschalter Hager SH363N und Neozed Sicherung 25A (typ D02GG40V25) direkt hinter meinen Zweirichtungszähler angeschlossen.

Nun will ich eine zweite PV Anlage mit zweitem Wechselrichter einbauen. Für einen zweiten Trennschalter UND eine zweite Neozed ist aber kein
Platz, weil diese zusammen 25 cm breit sind. Kann ich die Neozed durch einen 3pol Sicherungsautomaten ersetzen oder haben die Neozeds irgendwelche ganz besonderen Spezialeigenschaften die hier zum Tragen kommen?

Ist es evtl sogar möglich, einen Sicherungsautomaten als Trennschalter zu benutzen, so das nur ein Bauteil benötigt würde?

Danke für Eure Antworten
Elfo
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Elt-Onkel
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Re: Neozed oder Automat bei PV Anlage

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

könnten wir bitte ein Foto bekommen ?

Welche PV-Anlagengröße ?


elfo73
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Re: Neozed oder Automat bei PV Anlage

Beitrag von elfo73 »

Ja natürlich gibts ein Foto.

Die Bestehende PV Anlage hat 6,12 kWp. Die die noch hinzukommen soll ungefähr auch in dem Bereich.

Oben links im Verteiler die erwähnten Komponenten. In der Reihe darunter sitzt der grosse Klemmblock.
Den zu versetzen wäre sehr aufwändig.

Gruß
Elfo

verteiler2.jpg
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Elt-Onkel
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Re: Neozed oder Automat bei PV Anlage

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

na, da sieht man ja schon mehr.

Z.B. 3-polige Neozeds.
Bei 6 kWp sind das also so etwa 600 Watt Dauerleistung.
Dafür Drehstrom mit einer 17 kW Absicherung ?

Die Planung durchschaue ich nicht so ganz.

Natürlich kann man die Neozeds durch LS ersetzen.
Das würde schon mal viel Platz sparen.

In einem (normalen) Schrank ist die Breite 12 TE.
2x3 LS = 6 TE
Zwei 63A-Hauptschalter haben 6 TE

Das könnte also passen.

Könnte.

Könnte, wenn PV keinen geschalteten N braucht, was ich nicht weiß.
Da müsste man mal in die örtlichen TAB schauen.


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Elt-Onkel
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Re: Neozed oder Automat bei PV Anlage

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

Nachtrag:

Der vorhandene HS hat 2,5 TE.

Aber 2 x 2,5 + 2 x 4 = 13 TE

Ein geschalteter N (im Block) passt also nicht mit den (dem) vorhandenen HS,
weil eine TE zu viel.

Gaaaanz vielleicht gibt es schmalere HS.
Die Ströme sind ja gering.

Es gibt aber LS mit 1/2 TE für die kleinen Ströme.
Ob als Block, weiß ich nicht.

Dann geht die Rechnung so:

2 x 4 1/2 TE LS + 2 x 3 TE HS = 10 TE

10 < 12

Passt also.
Man könnte dann sogar über 4-pol HS nachdenken.


elfo73
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Re: Neozed oder Automat bei PV Anlage

Beitrag von elfo73 »

Hmmm verstehe ich nicht so ganz. Bei gutem Sonnenstand hat der Wechselrichter >5,5kW Leistung auf der AC Seite.
Wo kommen deine 600 Watt her? Oder fehlt da eine Null?
Ok ok, da sind 17 kW Absicherung immer noch etwas viel. Ich gehe mal davon aus, dass der Elektriker die Sicherung
nach dem verwendeten Kabelquerschnitt gewählt hat und nicht nach dem Maximum was da drübergeht. Eigentlich
würde dann 16 oder sogar 13 A völlig ausreichen. Kann man bei Austausch auf Automaten dann realisieren.

Die Anlage wurde so wie sie ist in 2014 abgenommen. Zumindest damals war also kein geschalteter N notwendig.
Müsste ich beim von der Gemeinde beauftragten Elektriker erfragen.

Ich halte also fest: unabhängig von ggfs vorhandenen Vorschriften ist zumindest technisch gesehen der Automat mit den
Neozeds gleichwertig?

Haste mal ein Beispiel für einen LS mit 1/2 TE?
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Elt-Onkel
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Re: Neozed oder Automat bei PV Anlage

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

einfach mal LS 1/2 TE bei Tante Google eingeben.

6 kWp sind Laborbedingungen bei dem allergrößtem Maximum und frischen Zellen.
Normalerweise kommen da dann 600 Watt Dauerleistung (Tagsüber) bei raus.
(Nur so, um die Realität und die Energiedichte mal abzubilden.)

kWp ist eine Verkaufsgröße.

Wahrscheinlich reichen 3x10A LS + N in C und 1,5 mm²-Strippen.


elfo73
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Re: Neozed oder Automat bei PV Anlage

Beitrag von elfo73 »

Oh da musst du deine PV Kenntnisse aber noch gehörig aufbessern. :D

Beispiel meine Anlage: In 21600 Betriebsstunden wurden 33449 kWh erzeugt, was schon einer durchschnittlichen
Dauerleistung von 1,5 KW entspricht. Und da sind die ganzen Regentage und frühen Morgen- und späten Abendstunden
schon alle mit eingerechnet. Um die Mittagszeit in Südausrichtung gehen da tatsächlich >5,5 kW drüber.
Natürlich sind die kWp Angaben Labor Bedingungen, aber 90% davon werden in der Realität schon erreicht. Und die
Anlage muss ja nach Spitzenlast dimensioniert werden.

Aber bei 6 kWp würden vermutlich trotzdem 3x10 A reichen, da gebe ich dir Recht.
bo_93
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Re: Neozed oder Automat bei PV Anlage

Beitrag von bo_93 »

Moin,
elfo73 hat geschrieben: Mittwoch 23. Oktober 2019, 22:48 Ist es evtl sogar möglich, einen Sicherungsautomaten als Trennschalter zu benutzen, so das nur ein Bauteil benötigt würde?

ich werfe mal Hager L73M in den Raum - bzw. einen beliebigen D02 Lasttrennschalter, da brauchst du keinen zweiten Hauptschalter.
Den jetzigen Neozedblock könntest du auch durch einen D02 Lasttrennschalter ersetzen und könntest dann den HS ausbauen - aber Platz reicht ja auch so.

Was schreibt dein Wechselrichterhersteller denn zur Absicherung?

Prinzipiel spricht eigentlich auch nichts dagegen einen 3 poligen LSS zu nehmen - aber bitte Doku vom Wechselrichterhersteller beachten.
Hier als Beispiel von SMA: https://files.sma.de/dl/7418/LSS-TI-de-45.pdf

Edit: Dabei bitte beachten, dass du dich im AAR "Anlagenseitigen Anschlussraum" befindest siehe VDE-AR-N 4100 und dort evtl. LSS mit 10 kA notwendig sein können und der AAR nicht als "Stromkreisverteiler" benutzt werden soll.


Was für eine Ausbildung hast du denn?

Frage nur weil es mir sehr trivial erscheint - aber die Elektrotechnik ist ja ein breites Feld :) .




Gruß

bo_93
elfo73
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Re: Neozed oder Automat bei PV Anlage

Beitrag von elfo73 »

Hi,

für die betroffenen Wechselrichter von SMA gilt eine max. Absicherung von 32 A. Von daher wären die aktuell eingesetzten Neozeds von 25 A völlig ok.
Die Leitung dürfte 4 qmm haben, von daher wäre es ok.

Ausbildungstechnisch bin ich Dipl-Ing Elektrotechnik. Ich verstehe das also technisch alles, aber im Gegensatz zu Euch arbeite ich nicht in dem Beruf,
habe keine Schulungen, kenne Gesetze und Normen nicht und bin somit keine Elektrofachkraft in Eurem Sinne.
Dennoch habe ich weite Teil meines Haus selbst verkabelt incl. einer Beckhoff SPS und diversem Automatisierungskram. Wurde alles von einem Meisterbetrieb durchgemessen und abgenommen.
Grundsätzlich versuche ich alles was im Hause mit Strom funktioniert zu machen oder mindestens zu planen. Das meiste ist ja 24 V DC, an dem
230 V teil ändert sich wenig, und wenn dann hole ich mir jemanden der es prüft. Bei der neuen PV-Anlage gehe ich davon aus, dass es der von der Gemeinde beauftragte Elektriker der auch die PV Anlage ans Netz nimmt für einen schmalen Taler mitmacht.
Das Problem ist dass sich eine zweite PV Anlage kaum noch rechnet und eher die Amortisation der ersten Anlage kaputtmacht. Ich muss daher die
Anschaffungskosten maximal senken...oder es lassen. Das geht nur durch viel selber machen.

Den Hager L73M habe ich mir angesehen, aber der hat 63 A. Gibt's den auch mit 10/13/16 A ? Wäre natürlich gut, dann bräuchte ich kaum was umbauen.

Danke
Elfo
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