Ich lese hier meist nur still mit, aber das Thema Sicherheit von Maschinen ist ein Gebiet, das mich in meinem beruflichen Alltag oft tangiert.
Ich gehe aufgrund der Beschreibung des TE davon aus, dass es sich um eine Maschine im Sinne der Maschinenrichtlinie handelt.
Grundsätzlich müssen die Begriffe Not-Aus und Not-Halt, wie bereits beschrieben, unterschieden werden.
Aber hierbei gibt es natürlich Überschneidungen, da die verschiedenen Stoppkategorien eines Not-Halt auch einen Not-Aus beinhalten können.
Stopp-Kategorie 0:
Energiezufuhr zu den Antriebselementen wird sofort getrennt (nur sinnvoll, wenn das plötzliche Abschalten der Energie keine Gefährdung verursacht)
Stopp-Kategorie 1:
gesteuertes Stillsetzen: Maschine wird in einen sicheren Zustand versetzt, dann erst wird die Energie zu den Antriebselementen endgültig getrennt. Dies ist sinnvoll, wenn Klemmungen, Bremsen o. Ä. Energie benötigen.
Stopp-Kategorie 2:
Maschine wird in einen sicheren Zustand versetzt, die Energie aber nicht getrennt. Diese Kategorie sollte nur dann genutzt werden, wenn technisch keine Möglichkeit besteht, gefahrlos die Energie zu trennen. Zum Beispiel würde bei einem Kran mit Lasthebemagnet das Abschalten der Spannung am Magnet zum Abstürzen der Last führen
Ob es sich nun um einen Not-Aus oder Not-Halt handelt, weiß nur der TE.
Ebenso ist die Stoppkategorie unbekannt (was schaltet das Schütz? Einen Freigabeeingang am FU oder direkt einen Antrieb oder, oder,...)
Da wir uns (wahrscheinlich) im Rahmen der Maschinenrichtlinie bewegen, hat der Maschinenhersteller (wenn Maschine nicht vor 1995 in Verkehr gebracht wurde) die EG-Konformität erklärt und somit auch eine
Risikobeurteilung erstellt.
Somit gibt es dann auch die Feststellung des PL und die damit verbundene Auswahl von
bewährten Bauteilen, gemäß EN ISO 13849-1.
Die bewährten Bauteile können solche sein, die explizit als Sicherheitsbauteil konzipiert wurden oder auch solche, deren Kenrnaufgabe das Schalten von Energie ist (Pneumatilventile, Relais und eben auch Schütze)
Wichtig dabei ist, dass bei Relais und Schütz der B10 Wert (Schaltspiele bis 10% der Bauteile in einer bestimmten Anwendung ausfallen) zur Ermittlung des MTTDF (mittlere Betriebsdauer bis zum gefährlichen Ausfall) herangezogen wurde.
Der MTTF Wert hat dann direkten Einfluss auf den PL.
Und ergibt die Risikobeurteilung einen PLa oder b, reichen (Sicherheits)Bauteile der Kategorie B.
Welche geringen Anforderungen an Bauteile der Kategorie B bestehen, kann jeder bei Dr. Google selber nachschauen.
Lange Rede, kurzer Sinn: ein generelles Verbot von Schützen ist nicht herzuleiten.
Daher kann ein Schütz als "Sicherheitsbauteil" auch mehr als eine Modelleisenbahn absichern.
Zurück zur eigentlichen Aufgabenstellung:
Um festzustellen, ob der "Not-Aus" ausgelöst wurde, sollte eher ein Hilfsrelais benutzt werden, welches mit in der Abschaltung des Schütz geschaltet wird.
Grüße