Vielen Dank für die guten Hinweise und Rückfragen.
1. Stern- / Dreieckschaltung
Versorgung mit 3x 230V habe ich vor. Motor kann auf Dreiecksschaltung umgeklemmt werden. Ich kann bei Bedarf gerne Bilder von Anschlussklemmen und Typenschild machen. Dann ist auch genau klar wovon hier die Rede ist
2. FU + FI
Habe noch einmal in der Anleitung nachgeschlagen:
1.3.2 Einsatz von FI-Schutzschaltern
Unter folgende Bedingungen, ist ein Betrieb von Umrichtern an FI- Schutzschaltern möglich:
· 1-phasig:
FI- Schutzschalter mit 300mA (Typ A) zulässig
· 3-phasig:
Es müssen Allstromsensitive FI- Schutzschalter mit 300mA (Typ B) vorgesehen werden.
· An einem FI- Schutzschalter darf nur ein Umrichter betrieben werden.
· Der Nulleiter des Versorgungsnetzes muß geerdet sein.
· Die Motorleitungen dürfen nicht länger als 50m geschirmt oder 100m ungeschirmt sein
· Die Pulsfrequenz (P076) darf max. 4kHz betragen
Auslösecharakteristik habe ich geprüft - für dieses Modell ist der verbaute Typ A zulässig. Allerdings ist von 300 mA die Rede. Der FI hier hat "natürlich" 30 mA. Bei einer kurzen Recherche kam heraus, dass es mit FUs (anderer Hersteller und auch von Siemens) keine Probleme mit 30 mA FIs gab (in den gefundenen Beispielen), wenn die FUs keine zusätzlichen Filter enthielten. Siemens schreibt z.B. hier:
https://support.industry.siemens.com/cs ... 0&lc=de-WW
[...] Die Höhe des Ableitstroms hängt von vielen Faktoren ab, wie z.B. von der Kabeltype, dem Kabelaufbau und der Länge des Motorkabels, von der Umrichter Pulsfrequenz, der Ausgangsfrequenz des Umrichters sowie von der Verdrahtung und dem Aufbau des Umrichterschranks.
Besonders bei kleineren Umrichterbaugrößen (frame size) wie FS A soll gelegendlich ein 30mA FI-Schalter anstelle eines 300mA FI-Schalters einsetzt werden, es kann jedoch nicht garantiert werden, dass dies funktioniert.
Üblicherweise löst der FI-Schalter beim Einschalten des Umrichters aus, wenn der FI-Schalter zu klein gewählt wurde.
Insbesondere bei gefilterten Umrichtern (230V als auch 400V Umrichter) wird daher die Verwendung von sog. kurzzeitverzögerten FI-Schaltern empfohlen, um unnötige Auslösungen zu vermeiden. [...]
Nach aktuellem Kenntnisstand bin ich bereit den Betrieb an dem bestehenden FI zu testen. Zumal ich nicht vor habe den FU regelmäßig vom Netz zu nehmen. Sollte sich das als nicht praktikabel erweisen, muss man weitersehen. Einen kurzzeitverzögerten FI schließe ich aus Kostengründen aus. Für den Kellerbereich könnte man ggf. auch auf 300 mA umbauen und dann dort vorhandene Steckdosen über einen 30 mA FI absichern. Aber hier würde ich erst weiterdenken wollen, wenn es so nicht klappt.
3. Temperatur im Schaltschrank
Danke für den Hinweis. Ich könnte dem Kasten auch noch einen Lüfter spendieren. Am Besten gekoppelt an die Umgebungstemperatur im Kasten. Ich glaube der FU hat auch einen eigenen Lüfter. Vllt. reichen ihm daher schon Lüftungsschlitze? Es ist auch sehr unwahrscheinlich, dass die Bohrmaschine stundenlang am Stück laufen wird. Im Zweifel halte ich das Ausprobieren bei gleichzeitiger Überwachung der Temperatur im Schaltschrank für sinnvoll.
4. Selektivität
Guter Hinweis bzgl. Kennlinien Schmelzsicherungen zu Leitungsschutzschaltern
Beim Einsatz von Siemens Produkten wäre eine Selektivität gegeben. Werden Hersteller gemischt, kann hiervon mMn. nicht ausgegangen werden. Darüber, dass die 16 A aber etwas hoch gegriffen sind, sind wir uns einig oder?
Viele Grüße
Max