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Leitungsschutzschalter 2-fach in einer TE

Verfasst: Samstag 13. April 2019, 11:27
von froebel88
Moin,

es gibt ja von AEG Leitungsschutzschalter 2-polig mit 2 getrennten Hebeln, Typ "EPC 611".
Hat da jemand Erfahrungen mit gemacht? Wie sind die so qualitativ? Evtl. Probleme mit der doppelten Abwärme?

Interessant sind die ja schon für Verteilungsmodernisierungen.. Aktuell nen Fall einer 2007 errichteten UV.. Alles gut und schön, leider keine Reserven und auch keine FI-Schalter.

Würde man die LS_Schalter gegen die o.g. austauschen würde man direkt 30% mehr Platz gewinnen, könnte FIs nachrüsten und hätte ggf. sogar noch etwas Reserve.

Re: Leitungsschutzschalter 2-fach in einer TE

Verfasst: Samstag 13. April 2019, 12:26
von karo1170
Wenn die UV schon so voll ist, das da keine 20% oder 30% Reserve mehr sind, ist es vielleicht keine so gute Idee, noch mehr REG reinzustopfen.

Re: Leitungsschutzschalter 2-fach in einer TE

Verfasst: Samstag 13. April 2019, 12:44
von Wulff
Es gibt von Siemens auch einen FiLs in 1Te-Breite.

Aber war da nicht was mit VDE- Zeichen und so? Vllt mal SuFu aktivieren, wenn es um den Siemens gehen sollte.

Re: Leitungsschutzschalter 2-fach in einer TE

Verfasst: Samstag 13. April 2019, 14:46
von froebel88
karo1170 hat geschrieben: Samstag 13. April 2019, 12:26 Wenn die UV schon so voll ist, das da keine 20% oder 30% Reserve mehr sind, ist es vielleicht keine so gute Idee, noch mehr REG reinzustopfen.
Warum?

Generell ging es mir eher um eventuelle Erfahrungen mit den o.g. LS-Schaltern

Re: Leitungsschutzschalter 2-fach in einer TE

Verfasst: Samstag 13. April 2019, 15:19
von mikmik
Wulff hat geschrieben: Samstag 13. April 2019, 12:44 Es gibt von Siemens auch einen FiLs in 1Te-Breite.

Aber war da nicht was mit VDE- Zeichen und so? Vllt mal SuFu aktivieren, wenn es um den Siemens gehen sollte.
Das VDE-Zeichen ist zwar eine gute Sache und eine durchweg löbliche Herstellerentscheidung, es gibt aber in Deutschland keine gesetzliche Grundlage für eine Zertifizierungspflicht mit dem VDE-Zeichen. Gleichwohl schätzen es alle Prüf- und Zertifizierungsinstitute nicht sonderlich, wenn die Zeichenverwendung ungenehmigt geschieht.

Ich habe die Siemens-5SV1-LS/RCD-Kombis mit 1TE bei mir im Stromkreisverteiler und bin ganz zufrieden damit – es hätte sonst auch nicht gepasst.

Beim Bestellen muss man ein bisschen aufpassen, da es zumindest in der Siemens-Mall auch eine Variante mit 4,5-kA-Schaltvermögen gibt. 4,5 kA mögen in Italien üblich sein, in Deutschland und Österreich ist die 6-kA-Variante angesagt. Leider ist keine 10-kA-Ausführung verfügbar, das wäre im Schaltschrankbau in der Industrie ganz interessant.

Dass in der Siemens-Mall kein Warnhinweis kommt, wenn man als deutscher Besteller irrtümlich eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) vom Typ AC oder in 4,5 kA auswählt – also Geräte nur für den Export, die für den deutschen Markt nicht geeignet sind – finde ich etwas schwach.

Re: Leitungsschutzschalter 2-fach in einer TE

Verfasst: Samstag 13. April 2019, 15:48
von froebel88
mikmik hat geschrieben: Samstag 13. April 2019, 15:19
Ich habe die Siemens-5SV1-LS/RCD-Kombis mit 1TE bei mir im Stromkreisverteiler und bin ganz zufrieden damit – es hätte sonst auch nicht gepasst.
Kann man evtl. zusammenfassend sagen, ob die denn alle Anforderungen an RCDs erfüllen, also problemlos auch z.B. bei Kunden verbaut werden dürfen?

Re: Leitungsschutzschalter 2-fach in einer TE

Verfasst: Samstag 13. April 2019, 16:25
von mikmik
froebel88 hat geschrieben: Samstag 13. April 2019, 15:48
mikmik hat geschrieben: Samstag 13. April 2019, 15:19 Ich habe die Siemens-5SV1-LS/RCD-Kombis mit 1TE bei mir im Stromkreisverteiler und bin ganz zufrieden damit – es hätte sonst auch nicht gepasst.
Kann man evtl. zusammenfassend sagen, ob die denn alle Anforderungen an RCDs erfüllen, also problemlos auch z.B. bei Kunden verbaut werden dürfen?
Ich glaube ich habe mich etwas missverständlich ausgedrückt: Die Siemens-LS/RCD-Kombinationen 5SV1 mit 1 TE wurden auf der Messe Light + Building in Frankfurt am Main groß vorgestellt und sind selbstverständlich für den deutschen Markt vorgesehen.

Was ich meinte: Es ist nur etwas misslich, dass man in der Siemens-Mall auch ohne Probleme und ohne jede weitere Warnung Export-Versionen auswählen kann, die für den deutschen Markt nicht geeignet sind. Da muss man eben etwas aufpassen, ich könnte aber andererseits genauso gut von Eaton oder ABB auch die dollsten Auslandsversionen von Installationseinbaugeräten einkaufen.

Konkret: Ich habe bei mir diesen Typ im Unterverteiler: Siemens FI/LS kompakt 1P+N 6kA Typ A 30mA B16 (5SV1316-6KK16) und bin damit sehr zufrieden.

Inwiefern das Bemessungsschaltvermögen von 6 kA der Reiheneinbaugeräte in der Kundenanlage ausreichend ist, muss die Elektrofachkraft aufgrund der Verhältnisse vor Ort entscheiden. In der UV von Endstromkreisen hinterm Zähler im Gebäude wird die Entscheidung auf ein Bemessungsschaltvermögen von 6 kA hinauslaufen, in Schaltschränken von Industriemaschinen ist ein Bemessungsschaltvermögen von 10 kA Standard.

Re: Leitungsschutzschalter 2-fach in einer TE

Verfasst: Samstag 13. April 2019, 17:58
von froebel88
mikmik hat geschrieben: Samstag 13. April 2019, 16:25
froebel88 hat geschrieben: Samstag 13. April 2019, 15:48
mikmik hat geschrieben: Samstag 13. April 2019, 15:19 Ich habe die Siemens-5SV1-LS/RCD-Kombis mit 1TE bei mir im Stromkreisverteiler und bin ganz zufrieden damit – es hätte sonst auch nicht gepasst.
Kann man evtl. zusammenfassend sagen, ob die denn alle Anforderungen an RCDs erfüllen, also problemlos auch z.B. bei Kunden verbaut werden dürfen?
Ich glaube ich habe mich etwas missverständlich ausgedrückt: Die Siemens-LS/RCD-Kombinationen 5SV1 mit 1 TE wurden auf der Messe Light + Building in Frankfurt am Main groß vorgestellt und sind selbstverständlich für den deutschen Markt vorgesehen.
Hatte ich so verstanden. Ich wollte nur wissen, ob die FI/LS in der Ausführung für den Deutschen Markt problemlos auch als solche eingesetzt werden können, von den 6 kA Schaltvermögen abgesehen. Aber da es sich ja um einen RCD Typ A zu handeln scheint, sollte es da ja keine Probleme geben..

Danke für den Hinweis

Hoffentlich kommt dann bald auch was vergleichbares von Hager & ABB

Re: Leitungsschutzschalter 2-fach in einer TE

Verfasst: Samstag 13. April 2019, 19:33
von Olaf S-H
Moin froebel,
froebel88 hat geschrieben: Samstag 13. April 2019, 11:27 ... Leitungsschutzschalter 2-polig mit 2 getrennten Hebeln ...
ich hatte mal einen dieser "2 Hebel bei 1 TE"-Geräten in der Hand. Mit meinen breiten Flossen war die Bedienung nicht "barrierefrei".
froebel88 hat geschrieben: Samstag 13. April 2019, 11:27 ... würde man direkt 30% mehr Platz gewinnen ...
Und Du kannst ggf. auch 30 % mehr Wärme produzieren. Dies sollte hierbei auch beachtet werden.

Gruß Olaf

Re: Leitungsschutzschalter 2-fach in einer TE

Verfasst: Samstag 13. April 2019, 22:23
von mikmik
Hallo Olaf,
Olaf S-H hat geschrieben: Samstag 13. April 2019, 19:33 ich hatte mal einen dieser "2 Hebel bei 1 TE"-Geräten in der Hand. Mit meinen breiten Flossen war die Bedienung nicht "barrierefrei".
wenn man das Ding so lose in der Hand hält vielleicht, aber im eingebauten Zustand auf der Tragschiene ist das aber bei den Siemens-LS/RCDs mit 1 TE von der Bedienung eigentlich kein Problem, da die Prüftaste ganz oben auf der Gehäuseecke sitzt. Ich habe es gerade im Keller ausprobiert, ist von der Handhabung in der UV total easy:
Siemens_1TE.jpg
Siemens_1TE_2.jpg
Anmerkung: Warum sind a) die anderen LS/RCD-Kombis 2 TE und b) mit Bemessungsschaltvermögen 10 kA?
a) Weil ich die Planung und Materialbestellung zu einem Zeitpunkt gemacht habe, als Siemens 5SV1 noch nicht lieferbar war und die benötigten TE nicht ausgereicht haben.
b) So denn verfügbar, nehme ich immer die Variante mit Bemessungsschaltvermögen 10 kA, kostet sowieso fast das Gleiche. 5SV1 gibt es leider nicht mit 10 kA, da stellt sich die Frage nicht.

Viele Grüße
Michael