Leitungsschutzschalter mit Z-Charakteristik
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Leitungsschutzschalter mit Z-Charakteristik
Hallo,
sind Leitungsschutzschalter mit Z-Charakteristik in der Elektroinstallation zum Schutz von normalen Endstromkreisen (Licht, Steckdosen..) zulässig?
Diese lösen offenbar schneller aus, als solche mit B-Charakteristik.. (Kurzschlussauslöser 1,2..1.3*In) - Insofern sollte da erstmal nichts dagegen sprechen, oder?
Danke schonmal
sind Leitungsschutzschalter mit Z-Charakteristik in der Elektroinstallation zum Schutz von normalen Endstromkreisen (Licht, Steckdosen..) zulässig?
Diese lösen offenbar schneller aus, als solche mit B-Charakteristik.. (Kurzschlussauslöser 1,2..1.3*In) - Insofern sollte da erstmal nichts dagegen sprechen, oder?
Danke schonmal
- mikmik
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Re: Leitungsschutzschalter mit Z-Charakteristik
Die Z-Charakteristik ist speziell und lt. ABB Stotz-Kontakt gemacht für: Z für Steuerstromkreise mit hohen Impedanzen, für Spannungswandlerkreise und für Halbleiterschutz bei gleichzeitigem Überstromschutz von Leitungen.froebel88 hat geschrieben: ↑Samstag 13. April 2019, 11:22 sind Leitungsschutzschalter mit Z-Charakteristik in der Elektroinstallation zum Schutz von normalen Endstromkreisen (Licht, Steckdosen..) zulässig?
Diese lösen offenbar schneller aus, als solche mit B-Charakteristik.. (Kurzschlussauslöser 1,2..1.3*In) - Insofern sollte da erstmal nichts dagegen sprechen, oder?
Wenn man sich die Kennlinie der Z-Charakteristik vom magnetischen Schnellauslöser anschaut, erinnert diese an die der früheren H-Charakteristik. Diese alten LS-Schalter mit H-Charakteristik lösen ganz gerne bei Anlaufströmen von Universalmotoren und LED-Lampen aus, deswegen ist bei Verwendung der speziellen Z-Charakteristik in üblichen Endstromkreisen vermutlich mit vermehrten Auslösungen durch Anlaufströme zu rechnen, zumal sich LED-Lampen mehr und mehr verbreiten und damit auch bemerkenswerte Einschaltströme an der Tagesordnung sind.
Ich würde sagen, kann man machen, ist ziemlich teuer und passt überhaupt nicht zum Anwendungsfall. Und, ich würde mir daher überlegen, ob es wirklich fachgerecht ist, eine völlig unpassende Spezialcharakteristik in normalen Endstromkreisen vorzusehen, die tendenziell zu Fehlauslösungen bei Einschaltströmen neigen wird.
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Re: Leitungsschutzschalter mit Z-Charakteristik
Ich lese da raus, dass Z-Automaten technisch okay sind und sogar sicherer als B oder C (weil geringere Auslöseschwellen), den "Benutzungskomfort" der Anlage allerdings einschränken können weil es ggf. zu Fehlauslösungen kommen kann. (Was dann indirekt wieder zu ner Gefahr werden kann, wenn z.B. die Beleuchtung ausfällt)
Frage mich auch, warum die Automaten dort verbaut wurden. Evtl. bescheidene Schleifenwiderstände schon am Hausanschluss oder "waren noch auf Lager und müssen weg"..
Frage mich auch, warum die Automaten dort verbaut wurden. Evtl. bescheidene Schleifenwiderstände schon am Hausanschluss oder "waren noch auf Lager und müssen weg"..
- mikmik
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Re: Leitungsschutzschalter mit Z-Charakteristik
Das mit dem Sicherheitsgewinn aufgrund der Auslösecharakteristik würde ich nicht überbewerten, denn das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass sowohl der damalige Wegfall der H-Charakteristik als auch die Einführung der K-Charakteristik in Endstromkreisen auf Kosten der Sicherheit gingen.froebel88 hat geschrieben: ↑Samstag 13. April 2019, 21:34 Ich lese da raus, dass Z-Automaten technisch okay sind und sogar sicherer als B oder C (weil geringere Auslöseschwellen), den "Benutzungskomfort" der Anlage allerdings einschränken können weil es ggf. zu Fehlauslösungen kommen kann. (Was dann indirekt wieder zu ner Gefahr werden kann, wenn z.B. die Beleuchtung ausfällt)
Frage mich auch, warum die Automaten dort verbaut wurden. Evtl. bescheidene Schleifenwiderstände schon am Hausanschluss oder "waren noch auf Lager und müssen weg"..
Zurück zum Thema Z-Charakteristik: Schau mal in der ABB-Library unter https://library.e.abb.com/public/736820 ... 1D0102.pdf
Die LS-Schalter mit Z-Charakteristik haben andere Innenwiderstände und durchweg höhere Verlustleistungen,
die Z6A-Ausführung hat 3,7 W Verlustleistung, gegenüber 2 W bei der B6A-Ausführung,
die Z16A-Ausführung hat 2,8 W Verlustleistung gegenüber 1,8 W bei der B16A-Ausführung.
Warum werden ohne Not LS-Schalter mit einer seltenen Spezialcharakteristik verbaut, die Bestellware sind und bei ABB ca. das Zehnfache gegenüber den B16A-Varianten kosten? Vielleicht, weil ein Schaltschrankbauer sowas für Steuerstromkreise in Massen im Regal liegen hat?
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Re: Leitungsschutzschalter mit Z-Charakteristik
Wird bei B16-Automaten iVm. Schuko-Steckdosen nicht teilweise bemängelt, dass der Überlastauslöser zu lange einen Strom im Bereich von 20 A fließen lässt, der die Steckdose beschädigen könnte, und wird deswegen nicht manchmal zu B13-Automaten geraten?mikmik hat geschrieben: ↑Samstag 13. April 2019, 23:06Das mit dem Sicherheitsgewinn aufgrund der Auslösecharakteristik würde ich nicht überbewerten, denn das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass sowohl der damalige Wegfall der H-Charakteristik als auch die Einführung der K-Charakteristik in Endstromkreisen auf Kosten der Sicherheit gingen.froebel88 hat geschrieben: ↑Samstag 13. April 2019, 21:34 Ich lese da raus, dass Z-Automaten technisch okay sind und sogar sicherer als B oder C (weil geringere Auslöseschwellen), den "Benutzungskomfort" der Anlage allerdings einschränken können weil es ggf. zu Fehlauslösungen kommen kann. (Was dann indirekt wieder zu ner Gefahr werden kann, wenn z.B. die Beleuchtung ausfällt)
Frage mich auch, warum die Automaten dort verbaut wurden. Evtl. bescheidene Schleifenwiderstände schon am Hausanschluss oder "waren noch auf Lager und müssen weg"..
Z-Automaten könnten - ohne dass ich mir die Charakteristik jetzt genauer angeschaut hätte - das "Problem" evtl. umschiffen.. (Wobei das Problem sicherlich eher theoretischer Natur sein dürfte) - Ich will die Dinger gerade übrigens nicht verteidigen, sondern ich versuche denen was positives abzugewinnen..
Das kann gut sein. Hab vorher noch nirgendwo Z-Automaten irgendwo gesehen..Zurück zum Thema Z-Charakteristik: Schau mal in der ABB-Library unter https://library.e.abb.com/public/736820 ... 1D0102.pdf
Die LS-Schalter mit Z-Charakteristik haben andere Innenwiderstände und durchweg höhere Verlustleistungen,
die Z6A-Ausführung hat 3,7 W Verlustleistung, gegenüber 2 W bei der B6A-Ausführung,
die Z16A-Ausführung hat 2,8 W Verlustleistung gegenüber 1,8 W bei der B16A-Ausführung.
Warum werden ohne Not LS-Schalter mit einer seltenen Spezialcharakteristik verbaut, die Bestellware sind und bei ABB ca. das Zehnfache gegenüber den B16A-Varianten kosten? Vielleicht, weil ein Schaltschrankbauer sowas für Steuerstromkreise in Massen im Regal liegen hat?
Die erhöhte Abwärme ist sicher unschön, wobei auch das ja nicht zwangsweise ein Problem darstellen muss.. (Aber evtl. ein Argument ist, welches für einen Austausch sprechen würde)
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Re: Leitungsschutzschalter mit Z-Charakteristik
Naja, wie der Name LS-Schalter (für Leitungsschutzschalter) vermuten lässt, so schützt dieser in erster Linie die Leitung. Leitungsquerschnitt und Verlegeart nach DIN VDE 0298-4 beeinflussen u. a. den auszuwählenden Bemessungsstrom des LS-Schalters. B13A wird in der Praxis eher aus Kostengründen genommen, um bei der gewählten Verlegeart beim Leitungsquerschnitt 1,5 qmm bleiben zu können (statt 2,5 qmm bei B16A) und weniger aus Sorge um die Schuko-Steckdosen. Bei Letzteren ist die thermische Dauerstromfestigkeit, je nach Kontaktgabe, leider mal mehr, mal weniger enttäuschend - auch bei B13A.froebel88 hat geschrieben: ↑Samstag 13. April 2019, 23:19 Wird bei B16-Automaten iVm. Schuko-Steckdosen nicht teilweise bemängelt, dass der Überlastauslöser zu lange einen Strom im Bereich von 20 A fließen lässt, der die Steckdose beschädigen könnte, und wird deswegen nicht manchmal zu B13-Automaten geraten?
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Re: Leitungsschutzschalter mit Z-Charakteristik
Moin froebel,
guck mal bitte in die VDE 0100-430. Die Bedingung (2) aus Abschnitt 433.1 beinhaltet Deine Sorgen. Bei Schmelzsicherungen muss noch etwas "nachgerechnet" werden.
Gruß Olaf
guck mal bitte in die VDE 0100-430. Die Bedingung (2) aus Abschnitt 433.1 beinhaltet Deine Sorgen. Bei Schmelzsicherungen muss noch etwas "nachgerechnet" werden.
Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).
"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
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- mikmik
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Re: Leitungsschutzschalter mit Z-Charakteristik
ergänzend dazu, ist die Technische Information "Auslöse-Charakteristiken für Sicherungsautomaten
im Vergleich" von ABB vielleicht ganz interessant: https://library.e.abb.com/public/cb55bc ... 2D0104.pdf
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Re: Leitungsschutzschalter mit Z-Charakteristik
Danke, damit werde ich mich mal beschäftigen.
Schönen Sonntag
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Re: Leitungsschutzschalter mit Z-Charakteristik
Das Kernproblem bei H und L war der thermische Überlast-Auslöser, der erheblich gemächlicher ist als bei B/C. Er ist in etwa mit einer Schmelzsicherung gL/gG zu vergleichen. Daher gelten z.B. nach ÖVE seit etwa 1980 für diese Charakteristiken geringere zulässige Absicherungen für den gleichen Querschnitt. Das führte damals auch zur Einführung von LSS mit 12 A Nennstrom.
Nimmt eigentlich die VDE 0100 für gL, H und L unabhängig vom Nennstrom einen I2 von 1,6*In an? Nach ÖVE ist er Nennstrom-abhängig zwischen 2,1*In (<=6 A) und 1,6*In (>=20 A).
Nimmt eigentlich die VDE 0100 für gL, H und L unabhängig vom Nennstrom einen I2 von 1,6*In an? Nach ÖVE ist er Nennstrom-abhängig zwischen 2,1*In (<=6 A) und 1,6*In (>=20 A).