Wandverteiler / Steckdosenverteiler für Garage

In dieses Forum gehört alles, was sich mit dem Titel vereinbaren lässt
networker83
Null-Leiter
Beiträge: 7
Registriert: Mittwoch 2. Januar 2019, 15:00

Wandverteiler / Steckdosenverteiler für Garage

Beitrag von networker83 »

Hallo zusammen,

ich benötige bitte mal wieder ein paar Tipps von den Experten hier im Forum.

Und zwar gibt es folgende Situation:
In der Garage befindet sich vorne eine Schuko-Steckdose (Unterputz) welche klassisch genullt ist. Die Zuleitung kommt von der Unterverteilung (abgesichert mit 16A) im Haus. Die Steckdose wurde bestimmt 20 Jahre nicht mehr benutzt. Nun soll in der Garage in den Wintermonaten ein Auto gelagert werden, hierfür soll ein Erhaltungsladegerät (CTEK) in die Steckdose (mehrere Monate lang).

Nun würde ich gerne hierfür zumindest einen FI setzen, idealerweise dazu noch einen LS mit B10 oder B6 als "Feinsicherung" oder gleich eine Komination FI+LS. Dann müsste aber auch gleich eine neue Steckdose gesetzt werden. Bevor ich jetzt anfange, das ganze alles separat Aufputz auszuführen, habe ich an eine halfertige Komplettlösung gedacht, diese gibt es gleich mit 2 x Schuko. Vorgestellt habe ich mir so etwas hier:
https://www.spelsberg.de/produkt/p/stv- ... b4ff31ad6/
https://www.mennekes.de/produkt-details ... on-910001/

Man findet jedoch auch günstigere Alternativen:
https://www.aw-tools.de/Baustromverteil ... verdrahtet
https://www.aw-tools.de/Baustromverteil ... LEGRAND-LS
https://www.aw-tools.de/ELO5/1-Baustrom ... -MCB-C-16A
https://www.aw-tools.de/Baustromverteil ... LEGRAND-LS

Teilweise sind da schon FI und/oder LS drin, teilweise auch ohne. Das müsste ich eben noch tauschen/nachbestücken.

Da die Preisunterschiede von Spelsberg/Mennekes zu den günstigen Alternativen riesig sind, möchte ich euch gerne um Ratschläge bitten. Taugen die günstigeren Wandverteiler was oder sollte man da lieber die Finger davon lassen?

Und generell: Würdet ihr es in meinem Fall so bauen oder gibt es noch bessere/sinnvollere Alternativen?

Über Tipps/Hinweise/Ratschläge wäre ich euch sehr dankbar.

Viele Grüße und herzlichen Dank
networker83.
ThomasR
Null-Leiter
Beiträge: 1510
Registriert: Sonntag 27. März 2005, 01:20
Wohnort: Nideggen
Kontaktdaten:

Re: Wandverteiler / Steckdosenverteiler für Garage

Beitrag von ThomasR »

Hallo networker,

so eine neue UV gaukelt eine neue Anlage vor, die bei einer Zuleitung in 1,5mm² und klassischer Nullung nicht gegeben sein kann. Ich würde da die Finger von lassen (oder du erneuerst auch gleich die ganze Zuleitung) und lieber einen "Steckdosen FI" verwenden. Besser noch einen PRCD-S

Ein weiterer LS in Reihe zu einem schon bestehenden hilft gar nichts: wegen der nicht existenten Selektivität zwischen LS darfst du im Fehlerfall dann gleich zwei LS suchen. Es sei denn, der Abgang in der vorherigen UV ist als Schmelzsicherung ausgeführt. Dazu kann man mit einem 6A LS ggf. eine Selektivität herstellen.
Benutzeravatar
SPS
Beiträge: 6023
Registriert: Freitag 16. Juli 2004, 20:27
Kontaktdaten:

Re: Wandverteiler / Steckdosenverteiler für Garage

Beitrag von SPS »

Hallo,
Hast du Rohr? Dann kann möglicherweise eine neue Leitung nachgezogen werden.
An Klassischer Nullung würde ich nichts mehr an Erweiterungen machen.
Kennst du die Gefahr bei einer Losen PEN Klemme? Gehäuse können unter Spannung stehen ...

Die Gehäuse sind von einem Unbekannten Hersteller. Die Qualität gerade der Kunststoffe kann nicht eingeschätzt werden. Besonders das Brandverhalten. "ABS-Kunststoff- halogenfrei" sagt nur bedingt was zur Quallität
PG Verschraubung ist auch ein alter Standard, möglich deshalb der Preis.
Die Schutzschalter sind von einem Markenhersteller LEGRAND
Mit freundlichem Gruß sps
Trumbaschl
Null-Leiter
Beiträge: 1996
Registriert: Mittwoch 11. Februar 2004, 12:17
Kontaktdaten:

Re: Wandverteiler / Steckdosenverteiler für Garage

Beitrag von Trumbaschl »

Für die geplante Nutzung scheint mir ein steckbarer FI auch die sinnvollste Lösung. Wenn die Garage mal intensiver genutzt werden soll, ist sowieso eine neue Leitung fällig.
networker83
Null-Leiter
Beiträge: 7
Registriert: Mittwoch 2. Januar 2019, 15:00

Re: Wandverteiler / Steckdosenverteiler für Garage

Beitrag von networker83 »

Hallo zusammen,

danke für eure konstruktiven Antworten.

Dass eine neue Zuleitung mit Sicherheit die beste Lösung wäre ist mir auch klar. Allerdings gibt es kein Leerrohr und für die vorgesehene Nutzung wäre es maßlos übertrieben, einmal quer durchs ganze Haus alle Wänder aufstemmen und neu zu verlegen.

Die Kritik mit dem günstigen Kunststoff-Gehäuse nehme ich gerne an, ich würde mich jetzt für das hier entscheiden:
https://www.spelsberg.de/produkt/p/stv- ... b79005d70/

Dann würde ich es selbst mit 1 x FI und 1 x LS B6 bestücken, die vorhandene Steckdose raus nehmen, WAGO-Klemmen rein, Leitung zum neuen Gehäuse, weißer Deckel drauf und fertig.

Die Alternative wären 2 x FI/LS-Kombinationen wie z.B. von Hager:
https://www.hager.de/modulargeraete/feh ... 930292.htm
Was sind denn die Vor- und Nachteile von diesen Kombinationen?

In der UV ist momentan noch ein LS H16 verbaut, aber sollte diese irgendwann neu gemacht werden würde ich dann für die Zuleitung zur Garage eine Schmelzsicherung setzen (das Treppenhaus, welches auch noch mit auf demselben LS hängt, würde ich dann separat machen).

So sollte es dann doch alles passen, oder?

Viele Grüße und danke
networker83.
ThomasR
Null-Leiter
Beiträge: 1510
Registriert: Sonntag 27. März 2005, 01:20
Wohnort: Nideggen
Kontaktdaten:

Re: Wandverteiler / Steckdosenverteiler für Garage

Beitrag von ThomasR »

Es gibt keine Selektivtät zwischen LS Schaltern!!

Entweder du ersetzt den 16A LS in der UV durch eine 16A Schmelzsicherung oder du kannst dir den 6A LS in der Garage gleich sparen (zumindest für den Kurzschlußfall).
Heinrich
Null-Leiter
Beiträge: 127
Registriert: Montag 29. August 2016, 21:41

Re: Wandverteiler / Steckdosenverteiler für Garage

Beitrag von Heinrich »

networker83 hat geschrieben: Donnerstag 28. März 2019, 09:35 Dass eine neue Zuleitung mit Sicherheit die beste Lösung wäre ist mir auch klar. Allerdings gibt es kein Leerrohr und für die vorgesehene Nutzung wäre es maßlos übertrieben, einmal quer durchs ganze Haus alle Wänder aufstemmen und neu zu verlegen.
Im Jahr 2019 ist die klassische Nullung einfach nicht mehr diskutabel. Du könntest einen Erdspieß, oder 2, in der Garage setzen, messen(!), und hättest in Verbindung mit geeigneten FI einen hochwertigen Schutz.

Selektivität ist eine schöne Sache, aber im Vergleich zum fehlenden oder genullten Schutzleiter ist das wirklich eine Kleinigkeit!

Legrand ist auch eine vernünftige Marke.

mfg
Kurt
Null-Leiter
Beiträge: 30
Registriert: Mittwoch 20. März 2019, 15:42

Re: Wandverteiler / Steckdosenverteiler für Garage

Beitrag von Kurt »

networker83 hat geschrieben: Donnerstag 28. März 2019, 09:35 ...

So sollte es dann doch alles passen, oder?

...
Am besten läßt Du alles wie es ist, Du kannst es nur verschlimmbessern!
Allerdings sind deine Methoden dazu geeignet die Installation aufzuhübschen, um bei einem evtl. anstehenden Verkauf des Hauses an unachtsame Käufer mehr Kohle rauszuschlagen, so hört sich das für mich nämlich an. kiste1
Gruß Kurt
Trumbaschl
Null-Leiter
Beiträge: 1996
Registriert: Mittwoch 11. Februar 2004, 12:17
Kontaktdaten:

Re: Wandverteiler / Steckdosenverteiler für Garage

Beitrag von Trumbaschl »

Ich kann mich nur wiederholen: Personenschutz-Zwischenstecker in die vorhandene Steckdose und aus. Alles andere (außer neuer Leitung mit FI-Schutz im Verteiler) ist sinnloser Aufwand.
Funker
Null-Leiter
Beiträge: 1302
Registriert: Donnerstag 23. April 2015, 21:13

Re: Wandverteiler / Steckdosenverteiler für Garage

Beitrag von Funker »

Hallo zusammen,

zu den Problem Klassische Nullung und RCD muß zwingend folgendes beachtet werden.

https://www.elektropraktiker.de/ep-2014 ... ba243f1725

Praxishinweise zum Umgang mit Zwei-Leiter-Systemen Klassische Nullung im Konflikt mit Sicherheit und Bestandsschutz

Die Ausführungen entsprechen VDE 0100 - Beiblatt 2 mit Bezug auf die neuen Bundesländer.

Keinesfalls darf ein 30 mA PRCD oder PRCDS auf die klassisch genullte Steckdose aufgesteckt werden.
Bei einer sogenannten PEN Leiterunterbrechung des Stromweges vor der Steckdose liegt das Phasenpotential 230 V
über das eingesteckte Gerät, damit hin und zurück über den RCD am PEN Leiter und damit auch am genullten Schutzkontakt und dann wieder am
Gehäuse eines SK 1 Gerätes an.

Das ist eine Verschlimmbesserung.

Den einzigen zeitweiligen möglichen Weg zeigt Beiblatt 2 auf, wenn der RCD als feste Installation in den Abgangsstromkreis der Verteilung gesetzt wird ohne Mitführung des PE´s.
Auf Grund von bekannten Unfällen mit Todesfolge auch bei RCD 30 mA muß dann aber entgegen Beiblatt 2 ein RCD < 10 mA eingesetzt werden.
Eine Änderung des Kabels der Zuleitung sollte dann ebenfalls binnen einer Frist von weniger von einem Jahr erfolgen.

Daher rate ich grundsätzlich von der Nutzung der Dose mit klassischer Nullung ab oder diese muß auf SK2 Geräte beschränkt werden.

Weitere Adaptionen kann und muß nur ein Fachmann entscheiden und ausführen.
Als Laie hier etwas machen zu wollen ist rechtlich und auch menschlich höchst riskant.
Antworten