Wechselschaltung - schwach leuchtende LED im ausgeschalteten Zustand
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- Null-Leiter
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Wechselschaltung - schwach leuchtende LED im ausgeschalteten Zustand
Hallo Fachleute!
Sachverhalt:
Zweiflammige 230 V-Wandleuchte im Flur, Wechselschaltung. Zunächst war ein LED- und ein Halogen-Leuchtmittel im Einsatz. Nach dem Ableben der Halogenlampe wurde die LED allein betrieben und zeigte folgendes Verhalten:
1. Ausschalten mit Wechselschalter 1: Die Lampe ist dunkel.
2. Ausschalten mit Wechselschalter 2: Die Lampe leuchtet schwach weiter.
An der Lampenfassung waren folgende Spannungen zu messen (mit Digital-Multimeter, hochohmiger Eingang):
Fall 1: ca. 20 V gegen N
Fall 2: ca. 85 V im Leerlauf, nach Eindrehen der LED noch ca. 65 V gegen N. Ein "Spannungsprüfer-Schraubendreher" leuchtet schwach, mein zweipoliger Spannungsprüfer zeigt Spannungsfreiheit an.
Nach Auslegen des LS des betreffenden Stromkreises überall 0 V.
Bin zunächst von einem Isolierfehler ausgegangen, habe dann aber per Google eine Beschreibung gefunden, dass dieses Verhalten auf eine kapazitive Kopplung zurückzuführen sein kann, was gerade bei Wechselschaltungen vorkommen kann.
In meinem Fall ist die Schaltung zwischen den beiden Verteilerdosen mit NYM 5x1,5 realisiert (ca. 6 m), zwischen den Verteilerdosen und Schaltern (je ca. 1 m) mit Aderleitungen im Rohr. Vermutlich ist der Draht mit den 85 V der unmittelbare Nachbar des Außenleiters im NYM.
Wie sind da Eure Erfahrungen? Ist das wirklich "normal"? Und was macht man ggf. gegen das Leuchten?
Gruß Sinus54
Sachverhalt:
Zweiflammige 230 V-Wandleuchte im Flur, Wechselschaltung. Zunächst war ein LED- und ein Halogen-Leuchtmittel im Einsatz. Nach dem Ableben der Halogenlampe wurde die LED allein betrieben und zeigte folgendes Verhalten:
1. Ausschalten mit Wechselschalter 1: Die Lampe ist dunkel.
2. Ausschalten mit Wechselschalter 2: Die Lampe leuchtet schwach weiter.
An der Lampenfassung waren folgende Spannungen zu messen (mit Digital-Multimeter, hochohmiger Eingang):
Fall 1: ca. 20 V gegen N
Fall 2: ca. 85 V im Leerlauf, nach Eindrehen der LED noch ca. 65 V gegen N. Ein "Spannungsprüfer-Schraubendreher" leuchtet schwach, mein zweipoliger Spannungsprüfer zeigt Spannungsfreiheit an.
Nach Auslegen des LS des betreffenden Stromkreises überall 0 V.
Bin zunächst von einem Isolierfehler ausgegangen, habe dann aber per Google eine Beschreibung gefunden, dass dieses Verhalten auf eine kapazitive Kopplung zurückzuführen sein kann, was gerade bei Wechselschaltungen vorkommen kann.
In meinem Fall ist die Schaltung zwischen den beiden Verteilerdosen mit NYM 5x1,5 realisiert (ca. 6 m), zwischen den Verteilerdosen und Schaltern (je ca. 1 m) mit Aderleitungen im Rohr. Vermutlich ist der Draht mit den 85 V der unmittelbare Nachbar des Außenleiters im NYM.
Wie sind da Eure Erfahrungen? Ist das wirklich "normal"? Und was macht man ggf. gegen das Leuchten?
Gruß Sinus54
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- Null-Leiter
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Re: Wechselschaltung - schwach leuchtende LED im ausgeschalteten Zustand
Frage: Bist du Elektrofachkraft?
Elektriker ist kein Beruf, sondern eine Berufung
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- Null-Leiter
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Re: Wechselschaltung - schwach leuchtende LED im ausgeschalteten Zustand
Ich bin "Laie im Sinne der DIN VDE", auch keine EFK. Die physikalischen Grundlagen der E-Technik sind mir allerdings nicht ganz fremd.
- Elt-Onkel
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Re: Wechselschaltung - schwach leuchtende LED im ausgeschalteten Zustand
Hallo,
man kann das Kompensieren, wenn man einen Widerstand parallel zur LED-Lampe schaltet.
Der macht dann zwar kein Licht, wie eine Halogen-Lampe, aber ähnlich viel Wärme.
Da wir (aus politischen Gründen) ja unsere Wohnungen sowieso elektrisch heizen sollen,
ist das eine der Lösungsmöglichkeiten.
...
man kann das Kompensieren, wenn man einen Widerstand parallel zur LED-Lampe schaltet.
Der macht dann zwar kein Licht, wie eine Halogen-Lampe, aber ähnlich viel Wärme.
Da wir (aus politischen Gründen) ja unsere Wohnungen sowieso elektrisch heizen sollen,
ist das eine der Lösungsmöglichkeiten.
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- Null-Leiter
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Re: Wechselschaltung - schwach leuchtende LED im ausgeschalteten Zustand
... da hatte ich auch schon dran gedacht, wusste allerdings nicht, ob das zulässig ist (korrekten Ohm- und Watt-Wert des Widerstands aus Brandschutzgründen mal vorausgesetzt).
Was mich halt auch interessiert, ist, ob schon mehr Forumsteilnehmer eine kapazitive Kopplung innnerhalb ähnlicher Rahmenbedingungen beobachtet haben. Das Problem müsste ja jetzt öfter auftauchen, nachdem die EU auch das Ende der (meisten) Halogen-Leuchtmittel eingeläutet hat. Einen Elektriker für eine alternative Iso-Messung bekomme ich aktuell natürlich schlecht herbei.
Was mich halt auch interessiert, ist, ob schon mehr Forumsteilnehmer eine kapazitive Kopplung innnerhalb ähnlicher Rahmenbedingungen beobachtet haben. Das Problem müsste ja jetzt öfter auftauchen, nachdem die EU auch das Ende der (meisten) Halogen-Leuchtmittel eingeläutet hat. Einen Elektriker für eine alternative Iso-Messung bekomme ich aktuell natürlich schlecht herbei.
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Re: Wechselschaltung - schwach leuchtende LED im ausgeschalteten Zustand
Moin sinus,
das "Problem" ist, dass die LED schon bei sehrkleinen Strömen etwas Licht abgibt. Du hast im ausgeschalteten Zustand eine Reihenschaltung aus Kondensator (zwei parallele Leiter mit einem Dielektrikum in Form der Aderisolierungen). Ggf. ist der Strom durch den "Kondensator" ausreichend.
Durch eine Änderung im Spannungsteiler Kondensator-LED kann die Teilspannung über der LED verringert werden. Dies geschah bisher durch den Faden der Halogenlampe. Nun fehlt dieser "Lastwiderstand" und die LED signalisiert eine kleine Teilspannung.
Schöne heile Welt. Früher war mehr Lametta und die Glühlampe Luzifers hat Unheil über das Abendland gebracht. Nun kommt der Heiland in Form der LED daher und alles ist gut. Politisch korrekt hättest Du dies hinnehmen müssen und dürftest den Beitrag hier nicht schreiben.
Der politisch korrekte Lösungsweg wäre nun, die Wechselschaltung auf ein Relais wirken zu lassen. Dies Relais schaltet dann die LED. Dann sollte das "Problem" gelöst sein.
Gruß Olaf
das "Problem" ist, dass die LED schon bei sehrkleinen Strömen etwas Licht abgibt. Du hast im ausgeschalteten Zustand eine Reihenschaltung aus Kondensator (zwei parallele Leiter mit einem Dielektrikum in Form der Aderisolierungen). Ggf. ist der Strom durch den "Kondensator" ausreichend.
Durch eine Änderung im Spannungsteiler Kondensator-LED kann die Teilspannung über der LED verringert werden. Dies geschah bisher durch den Faden der Halogenlampe. Nun fehlt dieser "Lastwiderstand" und die LED signalisiert eine kleine Teilspannung.
Schöne heile Welt. Früher war mehr Lametta und die Glühlampe Luzifers hat Unheil über das Abendland gebracht. Nun kommt der Heiland in Form der LED daher und alles ist gut. Politisch korrekt hättest Du dies hinnehmen müssen und dürftest den Beitrag hier nicht schreiben.
Der politisch korrekte Lösungsweg wäre nun, die Wechselschaltung auf ein Relais wirken zu lassen. Dies Relais schaltet dann die LED. Dann sollte das "Problem" gelöst sein.
Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).
"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).
"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
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- Null-Leiter
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Re: Wechselschaltung - schwach leuchtende LED im ausgeschalteten Zustand
... danke für die Infos!
Es dürfte technisch auch kein Problem sein, das Vorschaltgerät in der LED so auszulegen, dass es erst ab einer bestimmten Spannung anspricht. Aber das würde dann wieder den Preis beeinflussen ...
Die Leuchte hat E14-Fassungen. Da kommt halt zusätzlich zur LED wieder eine Glühlampe rein. Ist auch für die Augen besser.
Das Relais darf dann allerdings nicht allzu weit von der Leuchte entfernt sein, sonst entsteht in der Leitung dazwischen dasselbe Problem wieder. Oder wir machen es wie bei der Hochspannung: nicht nur ausschalten, sondern auch erden.
Es dürfte technisch auch kein Problem sein, das Vorschaltgerät in der LED so auszulegen, dass es erst ab einer bestimmten Spannung anspricht. Aber das würde dann wieder den Preis beeinflussen ...
Die Leuchte hat E14-Fassungen. Da kommt halt zusätzlich zur LED wieder eine Glühlampe rein. Ist auch für die Augen besser.
- Elt-Onkel
- Null-Leiter
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Re: Wechselschaltung - schwach leuchtende LED im ausgeschalteten Zustand
Hallo,
Mein Vorrat reicht für mich mindestens noch für 50 Jahre.
...
Deswegen habe ich viele hundert Stück Glühlampen (E27 & E14) gehortet.
Mein Vorrat reicht für mich mindestens noch für 50 Jahre.
...
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- Null-Leiter
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Re: Wechselschaltung - schwach leuchtende LED im ausgeschalteten Zustand
Hallo,
ich hatte das Problem bei eine 12 adrigen Mantelleitung, 2 Widerstände in Reihe (Spanungsfestigkeit), Parallel zur Lampe an die (in meinem Fall Steckdose) haben das Problem behoben. Ich glaube ich habe mit 10K angefangen und an die E12 reihe runter getestet.
Das ganze in Isolierschlauch und Schon ist es Dunkel.
MfG
Ralf
----------
Edit: Schreibfehler
Elt-Onkel
ich hatte das Problem bei eine 12 adrigen Mantelleitung, 2 Widerstände in Reihe (Spanungsfestigkeit), Parallel zur Lampe an die (in meinem Fall Steckdose) haben das Problem behoben. Ich glaube ich habe mit 10K angefangen und an die E12 reihe runter getestet.
Das ganze in Isolierschlauch und Schon ist es Dunkel.
MfG
Ralf
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Edit: Schreibfehler
Elt-Onkel
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- Null-Leiter
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Re: Wechselschaltung - schwach leuchtende LED im ausgeschalteten Zustand
Meine LED's funktionieren normal, seit dem ich ihnen eine Kondensatorschaltung verpasst habe.
Alles Kondensatoren (MKT wegen der Selbstheilung) mit mindestens 400V AC so verschaltet:
0,1 µF zwischen L-N
jeweils 2,2 nF zwischen L-PE und N-PE
Das entspricht auch in etwa der Schaltung eines Entstörmodules bei E-Motoren.
Da glimmt nichts und da blinkt nichts. Warm wird auch nichts. Das ganze kann
klein und versteckt aufgebaut werden.
Alles Kondensatoren (MKT wegen der Selbstheilung) mit mindestens 400V AC so verschaltet:
0,1 µF zwischen L-N
jeweils 2,2 nF zwischen L-PE und N-PE
Das entspricht auch in etwa der Schaltung eines Entstörmodules bei E-Motoren.
Da glimmt nichts und da blinkt nichts. Warm wird auch nichts. Das ganze kann
klein und versteckt aufgebaut werden.