Hauptverteilung 250A mit ABB/Striebel John - Sortimentfragen (insb. Sammelschienen und Anschlussraum VNB)

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nagmat84
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Re: Hauptverteilung 250A mit ABB/Striebel John - Sortimentfragen (insb. Sammelschienen und Anschlussraum VNB)

Beitrag von nagmat84 »

Elt-Onkel hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 09:01 das mit den beiden Einspeisungen als Ring ist wie in Dachau (bei München). Dort schleift der NB (Stadtwerke Dachau) das Straßenkabel durch alle Häuser. [...]
Elt-Onkel hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 09:10 [...] Da geht ein NAYY 4x150 oder NYY 4x120 in das Haus rein, und wieder raus. Das braucht massive Klemmen. Dann der Hausabzweig mit den 3x63 A Hausanschlußsicherungen. Man gut, daß der Hausanschlußraum hinreichend geräumig war.
So ist es. Das scheint bei uns eine Spezial-/Sonderlösung zu sein. Es handelt sich um 4 Studentenwohnheime auf einem ehemaligen Waldareal. (Alle Wohnheime sind jedoch unabhängig, verschiedene Eigentümer.) Alle vier Wohnheime sind als Ring untereinander verbunden. Daher bei uns auch zwei Leitungen.
Olaf S-H hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 08:56 ich habe mal in die Unterlagen Deines VNB geguckt. In den Ergänzenden Anschlussbedingungen sieht die Wandleranlage auf Seite 10 etwas anders aus als Deine Anlage.
Das stimmt. Wie gesagt: Ich hatte erst probiert den linken Schrank komplett aus ABB/S&J-Einzelkomponenten zusammenzustellen, bevor ich das fertige Modul per EDS Zählerplatz Web-App gefunden habe. Daher kommen die Abweichungen
Olaf S-H hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 08:56 Du schreibst auch, dass der VNB mit zwei Leitungen ankommt. Meinst Du zwei Hausanschlusskästen? Einen HAK kann ich in Deinem Aufbau nicht erkennen. Außerdem hast Du einen Standschrank gezeichnet. Die Zähleranlagen, die ich kenne, sind entweder wandhängend mit HAK oder "Großschränke" mit integriertem HAK - da gibt es dann aber wieder spezielle Wünsche.
Nein ich meine keine zwei HAKs. Die VNB kommt im bisherigen Verteiler einfach mit zwei Leitungen an (s.o.) Also gehe mal davon aus, dass wir hier das haben, was Du einen "'Großschrank' mit integriertem HAK" nennst.
Olaf S-H hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 08:56 Welche Planungserfahrungen hast Du denn auf diesem Gebiet?
Bislang nur theoretische :(
Olaf S-H hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 08:43 Bei der dichten Packung der NH-Trenner kann sich ein Problem mit dem Wärmehaushalt des Schrankes ergeben. Bitte unbedingt VDE 0660-600-1, Abschnitt 10.10 bzw. Anhang O beachten.
Wird gemacht. Gott sei dank ist der Raum wenigsten belüftet.
Olaf S-H hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 08:43 Die NH-Trenner gelten als nichtlaienbedienbar. Daher sollte der mittlere Schrank als abgeschlossene elektrische Betriebsstätte behandelt werden. Also wären ein Verschluss sowie eine Kennzeichnung mit dem Warnzeichen W012 erforderlich.
Kein Problem.
Olaf S-H hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 08:43 Zählerschränke sind immer etwas regional Besonderes. Ich habe in Berlin Zähleranlagen kennengelernt, die bei meinen Heimat-VNBen so nicht realisiert werden. Es ist hierzu immer wichtig, mit dem örtlichen VNB in Kontakt zu stehen, wenn es sich um Sonderlösungen handelt.
Schon passiert. Der VNB war schon mal mit seiner typischen, badischen Gelassenheit da. Der VNB wird alleine deswegen schon benötigt, weil die am Tag des Umschlusses den ganzen Ring freischalten müssen und dann noch drei andere Häuser (mit anderen Eigentümer) ebenfalls im Dunkeln stehen. Bevor irgendwas gebaut wird, geht der finale Plan auch nochmal an den Ansprechpartner zur Abnahme.
Olaf S-H hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 08:43 Wenn der Schrank durch die Tür passt, dann sollte überlegt werden, ob er ggf. doch in der Werkstatt gebaut wird. Zumindest sollte hier über eine teilmontage nachgedacht werden. Eine Option wäre auch, die Einbauten auf den Geräteträgern zu montieren und diese dann in den an der Wand montierten Schrankgehäusen einzusetzen.
Das wird so auch passieren. Das wesentliche Problem ist, dass die Schränke längs durch die Tür bugsiert werden müssen und daher nicht zu schwer/unhandlich werden dürfen. Also werden die Schrankgehäuse leer hineingebracht und dann teilmontierte Baugruppen auf dem Trägergestell eingesetzt. Allerdings dürfen die auch nicht zu groß werden.
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Re: Hauptverteilung 250A mit ABB/Striebel John - Sortimentfragen (insb. Sammelschienen und Anschlussraum VNB)

Beitrag von Olaf S-H »

nagmat84 hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 09:43 ... Nein ich meine keine zwei HAKs. Die VNB kommt im bisherigen Verteiler einfach mit zwei Leitungen an (s.o.) Also gehe mal davon aus, dass wir hier das haben, was Du einen "'Großschrank' mit integriertem HAK" nennst. ...
Moin nagmat,

dann wird der Anschlussraum aber sehr voll. Das kann ein Problem werden. Aber Du bist ja auf dem richtigen Weg, dass Du den VNB angesprochen hast. Diese Thematik sollte bei einem der nächsten Gespräche mit auf den Tisch. Ein Freigabevermerk vom VNB ist dabei auch immer sehr hilfreich.

Gruß Olaf, der auch seine Erfahrungen mit Studentenwohnheimen von der Betreiberseite gesammelt hat
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Re: Hauptverteilung 250A mit ABB/Striebel John - Sortimentfragen (insb. Sammelschienen und Anschlussraum VNB)

Beitrag von nagmat84 »

Elt-Onkel hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 09:01 das mit den beiden Einspeisungen als Ring ist wie in Dachau (bei München). Dort schleift der NB (Stadtwerke Dachau) das Straßenkabel durch alle Häuser.
Elt-Onkel hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 09:10 In dem Haus in der Krumperer Straße war ein martialischer HAK montiert. [...] Da geht ein NAYY 4x150 oder NYY 4x120 in das Haus rein, und wieder raus. Das braucht massive Klemmen. Dann der Hausabzweig mit den 3x63 A Hausanschlußsicherungen. Man gut, daß der Hausanschlußraum hinreichend geräumig war.
Genauso ist es. Es handelt sich um 4 Studentenwohnheime auf einem ehemaligen Waldareal, die vom VNB im Ring angeschlossen sind. Deswegen auch zwei Leitungen bei uns. Die Wohnheime sind jedoch alle eigenständig mit unterschiedlichen Eigentümern. Das scheint eine Sonderkonstruktion des VNBs bei uns zu sein.
Olaf S-H hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 08:56 Du schreibst auch, dass der VNB mit zwei Leitungen ankommt. Meinst Du zwei Hausanschlusskästen? Einen HAK kann ich in Deinem Aufbau nicht erkennen. Außerdem hast Du einen Standschrank gezeichnet. Die Zähleranlagen, die ich kenne, sind entweder wandhängend mit HAK oder "Großschränke" mit integriertem HAK - da gibt es dann aber wieder spezielle Wünsche.
Nein, keine zwei HAKs, sondern tatsächlich zwei Leitungen, diese gehören zum einem Ring, der ingesamt 4 Häuser versorgt (s.o.) Dann gehe mal davon aus, dass es sich um einen "'Großschrank' mit integriertem HAK" handelt, um Deine Worte zu nutzen.
Olaf S-H hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 08:56 ich habe mal in die Unterlagen Deines VNB geguckt. In den Ergänzenden Anschlussbedingungen sieht die Wandleranlage auf Seite 10 etwas anders aus als Deine Anlage.
Das stimmt. Wie gesagt: erste hatte ich probiert den linken Schrank aus Einzelkomponenten von ABB/S&J zusammenzustellen, bevor ich dann per EDS WebApp gefunden ein fertiges Modul gefunden habe. Daher die Unterschiede.
Olaf S-H hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 08:56 Welche Planungserfahrungen hast Du denn auf diesem Gebiet?
Bis auf theoretische, leider keine :(
Olaf S-H hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 08:43 Bei der dichten Packung der NH-Trenner kann sich ein Problem mit dem Wärmehaushalt des Schrankes ergeben. Bitte unbedingt VDE 0660-600-1, Abschnitt 10.10 bzw. Anhang O beachten.
Wird gemacht. Gott sei Dank ist der Raum belüftet.
Olaf S-H hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 08:43 Die NH-Trenner gelten als nichtlaienbedienbar. Daher sollte der mittlere Schrank als abgeschlossene elektrische Betriebsstätte behandelt werden. Also wären ein Verschluss sowie eine Kennzeichnung mit dem Warnzeichen W012 erforderlich.
Das stellt kein Problem dar.
Olaf S-H hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 08:43 Zählerschränke sind immer etwas regional Besonderes. Ich habe in Berlin Zähleranlagen kennengelernt, die bei meinen Heimat-VNBen so nicht realisiert werden. Es ist hierzu immer wichtig, mit dem örtlichen VNB in Kontakt zu stehen, wenn es sich um Sonderlösungen handelt.
Ist schon passiert. Ein Vertreter des VNBs war in seiner typischen badischen Gelassenheit schon vor Ort. Der VNB wird eh benötigt, weil am Tag des Umschlusses der komplette Ring auf dem Areal freigeschaltet werden muss und damit auch noch drei Nachbarhäuser im Dunkeln hocken. Bevor irgendwas gebaut wird, geht die Planung zur Abnahme eh nochmals an den VNB.
Olaf S-H hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 08:43 Wenn der Schrank durch die Tür passt, dann sollte überlegt werden, ob er ggf. doch in der Werkstatt gebaut wird. Zumindest sollte hier über eine Teilmontage nachgedacht werden. Eine Option wäre auch, die Einbauten auf den Geräteträgern zu montieren und diese dann in den an der Wand montierten Schrankgehäusen einzusetzen.
Elt-Onkel hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 08:55 man könnte auch darüber nachdenken, alle drei Schränke komplett zu montieren, und zu prüfen, um sie dann teilzerlegt in das Gebäude zu verbringen.
Die beiden Schränke mit 2FB gehen längsseitig durch die Tür. Der breite Schrank in der Mitte mit 4FB rein theoretisch auch noch, wenn man ihn längs nimmt und dann schräg ankippt. Allerdings darf dazu alles auch nicht zu schwer sein, denn mehr als zwei Personen finden keinen Platz. Daher werden erst die leeren Schränke hineinbugsiert und dann gibt es den Innenausbau. Hierzu sollen größere Einheiten vormontiert auf Traggestell vorbereitet werden. Um sicherzugehen, ob wirklich alle Teile da sind, könnte man den ganzen Schrank evtl. einmal auf dem Parkplatz locker aufbauen und dann wieder zerlegen.
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Re: Hauptverteilung 250A mit ABB/Striebel John - Sortimentfragen (insb. Sammelschienen und Anschlussraum VNB)

Beitrag von nagmat84 »

Sorry, für den Doppel-Post. Beim ersten Mal hat mein Browser einen Fehler gemeldet, ist dann abgeschmiert und der Text war futsch.
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Tobi P.
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Re: Hauptverteilung 250A mit ABB/Striebel John - Sortimentfragen (insb. Sammelschienen und Anschlussraum VNB)

Beitrag von Tobi P. »

Moin,
nagmat84 hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 00:26 Nein. Die Zuleitung des VNB sind zwei Leitungen à 4x120mm² und als Ringleitung verlegt. Diese kommt von unten. Das heißt im linken Schrank müssen 8 Klemmen Platz finden.
vergiss die Klemmen. Bei 2x4x120 brauchst du einen sehr großen Anschlussraum um genug Platz zum Ausbiegen zu haben. Ich schätze mal dass die Einspeisung über den eingezeichneten NH1-Trenner erfolgen und dann durch die Messwandler auf den Leistungsschalter geführt werden soll?
In dem Fall würde ich folgendes machen:

Im Anschlussraum ein fünfpoliges Schienensystem einbauen, die beiden Zuleitungskabel mit etwas Abstand nebeneinnander in den Schrank einführen und die Adern per Sammelschienenklemme auf dem Schienensystem auflegen. Alternativ mittels Kabelschuh und Bolzen, Sammelschienenklemme ist meiner Erfahrung nach aber einfacher. Die freien Teile der Schienen unbedingt mit Sammelschienen-Abdeckprofilen isolieren!
PE bzw. N-Schiene im unteren Bereich bis in den mittleren Schrank durchziehen. Dort im oberen Bereich jeweils eine durchgehende PE - u. N-Schiene für die Abgangsleitungen einbauen und per Lamellenband mit den unteren Schienen verbinden.

Die Abgänge zu den UVs gehen alle nach oben weg. Kleinster Querschnitt ist 5x16mm², größter Querschnitt ist 5x35mm². Kleinste Absicherung ist 40A, der überwiegende Teil ist 63A und Spitze ist 125A (4x40A, 15x63A, 1x125A).
Unabhängig davon dass ich die 5x35mm² für 125A etwas dünn finde (bei mir kommen da bei der Rechnung meistens 50mm² raus, aber gut, ist ja von den Gegebenheiten vor Ort abhängig) würde ich die Klemmen hier wirklich weglassen und direkt auf die Lasttrennleisten gehen. Gerade wenn man sonst nur EFH macht und mit größeren Querschnitten keine Erfahrung hat bricht man sich da schnell die Finger wenn der Anschlussraum nicht groß genug und zu allem Überfluss auch noch mit Klemmen zugebaut ist. Dazu kommen dann noch die zusätzlichen Übergangswiderstände und das von Funker erwähnte Platzproblem bei Messungen.

Es war angedacht zunächst alles auf Phoenix PowerTurn 35 zu führen und intern alles mit 35mm² zu verdrahten.
Siehe oben.

Die Positionierung ist frei.
Ging mir eher drum ob du an die Trenner gebunden bist oder auch auf Sicherungs-Lasttrennleisten wechseln kannst.

Planung mache ich. Die Fertigung macht der Installationsbetrieb, ggf. mit meiner Unterstützung direkt auf der Baustelle. Der Schrank muss leider Vor-Ort im Anschlussraum montiert werden, weil das Gebäude bereits steht und alles in Einzelteilen durch die Kellertür gebracht werden muss. Das schränkt natürlich auch die Fertigungsmöglichkeiten ein.

Daher kommt auch kein externer Schaltschrankbauer in Betracht. Der Installationsbetrieb macht normalerweise EFH und ist daher dankbar, dass ich die Planung, Stücklisten, CAD, etc. mache. Ich habe aber keine Zeit alles als 1-Mann-Nach-Feierabend-Beschäftigung zu machen. Ich habe eine ganz andere Arbeit.
Das hat das Potential dazu in die Hose zu gehen :) Da würde ich dringendst dazu raten die komplette Anlage vorher einmal vollständig zu montieren, inkl. des noch so kleinsten Einzelteils. Und anschliessend dann in händelbare Baugruppen zu zerlegen. Augenmerk auch hier wieder auf die Schienensysteme - drauf schauen dass die Längen, Bohrungen, ggfls. Schienenlängsverbinder etc. alle hundertprozentig passen/fluchten. Wenn der Betrieb sonst nur EFH macht wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Bearbeitungswerkzeuge für Sammelschienen (also Ablängen, Biegen, Lochen etc.) haben, das müsst ihr unbedingt beachten und ggfls. erforderliche Teile vorher anfertigen (lassen).

Siehe oben: 2 Leitungen à 4x120mm² im TN-C-System. Trotzdem ist bereits eine Vorbereitung für TN-S gefordert. Hierzu muss noch eine Brücke in den linken Schrank um PE und N zu PEN zusammenzuschalten.
Spricht auch wieder für das Schienensystem im Anschlussraum. Eine PEN-Brücke lässt sich ja hier mit Lamellenband oder einem Stück Sammelschiene recht einfach herstellen.

Noch schlimmer. Wegen fehlenden Rangiermöglichkeiten muss sogar jeder einzelne Schrank Vor-Ort zusammengebaut werden. Das wird wie Weihnachten: 1000 kleine Einzelpakete werden ausgepackt.
Also ungefähr so wie eine Lieferung von Hagemeyer - dann denk dran rechtzeitig einen Presscontainer für den Papier - u. Kartonabfall zu bestellen :D

Das klingt gut. Desto kompakter, desto besser. Wie gesagt: Beengte Verhältnisse vor Ort. Der Raumwand ist quasi so breit wie der Gesamtschrank und gerade so tief, dass man die Schranktüren aufbekommt, wenn der Schrank ganz an der Wand steht. Die Montage wird eine ganz große Gaudi. :(
Dann definitiv Sicherungs-Lasttrennleisten vorsehen. Kompakter geht nicht, vor allem wenn man bedenkt dass bei den genannten Strömen auf den Abgängen Baugröße NH00 ausreichen würde.

Ich bin für jeden Tipp offen.
Nimm Urlaub und verdonner jemand anderen dazu sich mit der Planung herumzuquälen :)


Gruß Tobi
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Re: Hauptverteilung 250A mit ABB/Striebel John - Sortimentfragen (insb. Sammelschienen und Anschlussraum VNB)

Beitrag von nagmat84 »

Tobi P. hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 15:25 vergiss die Klemmen. Bei 2x4x120 brauchst du einen sehr großen Anschlussraum um genug Platz zum Ausbiegen zu haben. Ich schätze mal dass die Einspeisung über den eingezeichneten NH1-Trenner erfolgen und dann durch die Messwandler auf den Leistungsschalter geführt werden soll?
In dem Fall würde ich folgendes machen:

Im Anschlussraum ein fünfpoliges Schienensystem einbauen, die beiden Zuleitungskabel mit etwas Abstand nebeneinnander in den Schrank einführen und die Adern per Sammelschienenklemme auf dem Schienensystem auflegen. Alternativ mittels Kabelschuh und Bolzen, Sammelschienenklemme ist meiner Erfahrung nach aber einfacher. Die freien Teile der Schienen unbedingt mit Sammelschienen-Abdeckprofilen isolieren!
Das war doch auch der Plan. :D Deswegen auch das 5pol.-Sammelschienensystem im linken Schrank rechts vom NH1-Trenner unten. Da sollte das 2x4x120 drauf und dann PE/N verbinden. Ich hätte das fertige Modul nur gerne gespiegelt und das ganze Modul mit BH 5 im Schrank mit BH 8 nach oben gezogen um den unteren Anschlussraum möglichst groß zu machen, damit Platz zum Ausbiegen ist. Dazu müsste ich nur herausfinden, wie die Einzelbauteile bei ABB heißen. Sprich mein altes Problem.
Tobi P. hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 15:25 PE bzw. N-Schiene im unteren Bereich bis in den mittleren Schrank durchziehen. Dort im oberen Bereich jeweils eine durchgehende PE - u. N-Schiene für die Abgangsleitungen einbauen und per Lamellenband mit den unteren Schienen verbinden.
Jetzt verstehen wir uns. Du kennst Dich nicht zufällig mit dem ABB-Produktsortiment aus und weißt aus dem Kopf wie die Bestellnummern sind um die Schiene über die Schränke hinweg durchzuziehen? :D
Tobi P. hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 15:25 Unabhängig davon dass ich die 5x35mm² für 125A etwas dünn finde (bei mir kommen da bei der Rechnung meistens 50mm² raus, aber gut, ist ja von den Gegebenheiten vor Ort abhängig)
Ist ein N2XH-J mit verbessertem Verhalten im Brandfall und auf 90°C Leitertemperatur ausgelegt.
Tobi P. hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 15:25 würde ich die Klemmen hier wirklich weglassen und direkt auf die Lasttrennleisten gehen. Gerade wenn man sonst nur EFH macht und mit größeren Querschnitten keine Erfahrung hat bricht man sich da schnell die Finger wenn der Anschlussraum nicht groß genug und zu allem Überfluss auch noch mit Klemmen zugebaut ist.
In Ordnung. Ich nahm an, dass es mit Klemmen sogar einfacher sein müsste, weil man dann beim Anschließen die Leitungen auf den unteren NH-Trennern nicht erst alles hinter den oberen Sammelschienen herfummeln muss, sondern alles gemütlich im oberen Klemmenraum machen kann. Aber da seid ihr die Profis!
Tobi P. hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 15:25
Die Positionierung ist frei.
Ging mir eher drum ob du an die Trenner gebunden bist oder auch auf Sicherungs-Lasttrennleisten wechseln kannst.
Sorry. Missverständnis. Klar das geht auch. Bei ABB habe ich ja auch z.B. die SlimLine-Serie entdeckt, die mir viel sympatischer erschien. Aber die brauchte dann 60mm Sammelschienenabstand (statt 40mm) und dazu habe ich dann mal wieder nicht die passenden Sammelschienenhalter bei S&J gefunden. Das ist ja mein Leid. :(
Tobi P. hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 15:25 Das hat das Potential dazu in die Hose zu gehen :) Da würde ich dringendst dazu raten die komplette Anlage vorher einmal vollständig zu montieren, inkl. des noch so kleinsten Einzelteils. Und anschliessend dann in händelbare Baugruppen zu zerlegen. Augenmerk auch hier wieder auf die Schienensysteme - drauf schauen dass die Längen, Bohrungen, ggfls. Schienenlängsverbinder etc. alle hundertprozentig passen/fluchten. Wenn der Betrieb sonst nur EFH macht wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Bearbeitungswerkzeuge für Sammelschienen (also Ablängen, Biegen, Lochen etc.) haben, das müsst ihr unbedingt beachten und ggfls. erforderliche Teile vorher anfertigen (lassen).
Wird gemacht. :cool: Ich habe auch keinen Bock auf unerwartete Probleme. DIe Operation erfolgt am "offenen Herzen" sprich im Gebäude wohnen Mieter. Die wollen auch möglichst schnell wieder Ihren Strom wieder haben.
Tobi P. hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 15:25
Siehe oben: 2 Leitungen à 4x120mm² im TN-C-System. Trotzdem ist bereits eine Vorbereitung für TN-S gefordert. Hierzu muss noch eine Brücke in den linken Schrank um PE und N zu PEN zusammenzuschalten.
Spricht auch wieder für das Schienensystem im Anschlussraum. Eine PEN-Brücke lässt sich ja hier mit Lamellenband oder einem Stück Sammelschiene recht einfach herstellen.
War ja auch so gedacht. S.o.
Tobi P. hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 15:25
Das klingt gut. Desto kompakter, desto besser. Wie gesagt: Beengte Verhältnisse vor Ort. Der Raumwand ist quasi so breit wie der Gesamtschrank und gerade so tief, dass man die Schranktüren aufbekommt, wenn der Schrank ganz an der Wand steht. Die Montage wird eine ganz große Gaudi. :(
Dann definitiv Sicherungs-Lasttrennleisten vorsehen. Kompakter geht nicht, vor allem wenn man bedenkt dass bei den genannten Strömen auf den Abgängen Baugröße NH00 ausreichen würde.
Produktnummer? :o
Tobi P. hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 15:25
Ich habe aber keine Zeit alles als 1-Mann-Nach-Feierabend-Beschäftigung zu machen. Ich habe eine ganz andere Arbeit.
Nimm Urlaub und verdonner jemand anderen dazu sich mit der Planung herumzuquälen :)
Das mit der 1-Mann-Nach-Feierabend-Beschäftigung bezog sich auf die Endmontage. Der Umschluss muss zügig vonstatten gehen. Ansonsten laufen die Mieter Amok. Die Dauer der Planung im Voraus und die Probemontage sind egal. Die Planung macht ja sogar ein wenig Spaß, vorallem da kein Zeitdruck besteht. Das betrachte ich als Hobby und Fingerübung, vorallem weil mich es reizt, es zumindest mal zu probieren. Der Installationsbetrieb ist ein 4-Mann-Betrieb aus Ettlingen. Bislang hatten wir da auch immer die Arbeitsteilung (für die UVs): Ich mache CAD und Vorverdrahtung auf Montagegestell, er die Endmontage und den Anschluss. Das hat in der Vergangenheit gut geklappt. Wir haben uns jetzt von der hinterletzten UV durchs Gebäude immer weiter Richtung HVt gewühlt und so langsam rückt sie näher.
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Re: Hauptverteilung 250A mit ABB/Striebel John - Sortimentfragen (insb. Sammelschienen und Anschlussraum VNB)

Beitrag von jf27el »

Hallo nagmat84,

irgend etwas stimmt mit dem Anschluss noch gar nicht.

Wenn Du die Ringleitung unten anschließt musst Du 2 Trenner einbauen.
Ein Ring wird immer offen betreiben und es ist nur die Möglichkeit einen Teilbereich herauszuschalten.
Das kann ich mir aber nicht vorstellen, da sonst der ganze Schrank an der Tür verplombt werden muss.

Auch das mit dem unten rum durchschleifen kannst Du dir abschminken. Der untere Bereich wird verplombt!

Wenn du willst, mach ich dir ne Anfrage bei den Stadtwerken - ohne Kenntnis was die da als Leitung vergraben und ob es evtl. eine kundeneigene Anlage (Trafo) ist muss die Planung in die Hose gehen.

Gruß
jf27el
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Re: Hauptverteilung 250A mit ABB/Striebel John - Sortimentfragen (insb. Sammelschienen und Anschlussraum VNB)

Beitrag von Tobi P. »

Moin,
nagmat84 hat geschrieben: Mittwoch 1. August 2018, 15:57 Jetzt verstehen wir uns. Du kennst Dich nicht zufällig mit dem ABB-Produktsortiment aus und weißt aus dem Kopf wie die Bestellnummern sind um die Schiene über die Schränke hinweg durchzuziehen? :D
Ich kenn mich zumindest soweit damit aus dass ich dir sagen kann dass die Twinline-Serie eigentlich nicht als anreihbares Schranksystem gedacht ist :) Die Ausprägungen oben und unten in den Seitenwänden sind nur für Einführungsflansche gedacht, nicht für Schrankverbindungen. Wenn es meine Anlage wäre hätte ich mir die Triline-Serie ausgeguckt, die ist für Anreihmontage gedacht.

Ist ein N2XH-J mit verbessertem Verhalten im Brandfall und auf 90°C Leitertemperatur ausgelegt.
Ok, das muss ich dir dann mal glauben :)

In Ordnung. Ich nahm an, dass es mit Klemmen sogar einfacher sein müsste, weil man dann beim Anschließen die Leitungen auf den unteren NH-Trennern nicht erst alles hinter den oberen Sammelschienen herfummeln muss, sondern alles gemütlich im oberen Klemmenraum machen kann. Aber da seid ihr die Profis!
Das bezieht sich nur auf die Sicherungs-Lasttrennleisten und auch nur dann wenn du alle nebeneinnander bekommst. Dann kannst du die Abgangsleitungen nämlich jeweils genau über der zugehörigen Leiste einführen und die Aussenleiter müssen nur senkrecht nach unten auf die Abgangsklemmen der Leiste geführt werden. PE und N müssen natürlich noch etwas gebogen werden um auf den jeweiligen Schienen aufgelegt zu werden (auch hier ist ein großer Anschlussraum hinsichtlich der Biegeradien von nicht unwesentlichem Vorteil). Wenn man das sauber macht ist auch bei größerer Packungsdichte noch genug Platz um einzelne oder auch alle Adern eines Abgangs mit der Stromzange zu fassen.

Sorry. Missverständnis. Klar das geht auch. Bei ABB habe ich ja auch z.B. die SlimLine-Serie entdeckt, die mir viel sympatischer erschien. Aber die brauchte dann 60mm Sammelschienenabstand (statt 40mm) und dazu habe ich dann mal wieder nicht die passenden Sammelschienenhalter bei S&J gefunden. Das ist ja mein Leid. :(
http://www.striebelundjohn.com/produkte ... nensysteme
Produktnummer? :o
Wenn du bei ABB/Striebel & John bleiben willst musst du auf ein 100mm-System wechseln. Einbaumodul Combiline MD352 (ohne Leisten) bzw. MD352B (mit Leisten), für jeweils 12 Leisten. Da müsstest du allerdings zwei Module übereinnander setzen, die sind jeweils 3 FB breit. In dem Fall musst du aber tatsächlich Klemmen setzen.


Gruß Tobi
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Re: Hauptverteilung 250A mit ABB/Striebel John - Sortimentfragen (insb. Sammelschienen und Anschlussraum VNB)

Beitrag von Tobi P. »

Moin jf27el,

das muss nicht unbedingt ein offener Ring sein. Im Mittelspannungsnetz hättest du recht, da hast du jeweils zwei Ringschaltfelder in der Anlage.
Im Niederspannungsnetz ist das aber nicht unbedingt so. Bei der Verwendung von Kabelverteilerschränken teilweise schon wobei mir hier bislang eher die Variante mit Zuleitung von Trafo + Stichleitungen für die Straßenzüge bekannt ist aber beim Durchschleifen im HAK kenne ich das auch nur als rein + raus. Im HAK sitzt dann ein Schienensystem auf dem das kommende und das gehende Kabel aufgelegt sind, das Kundenkabel wird dann per NH-Reitersicherungselement abgegriffen. Daher sind diese HAK auch so immens groß.


Gruß Tobi
Olaf S-H
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Re: Hauptverteilung 250A mit ABB/Striebel John - Sortimentfragen (insb. Sammelschienen und Anschlussraum VNB)

Beitrag von Olaf S-H »

Moin Tobi,

die von jf27el beschrieben Variante kenne ich z. B. aus Berlin. Aber auch dort variiert es ein wenig.

Bei solchen "Sonderlocken" kann man nur "gewinnen", wenn man sehr eng mit den VNB zusammenarbeitet.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
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