Brandschottungen

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Olaf S-H
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Brandschottungen

Beitrag von Olaf S-H »

Moin zusammen,

ich mache in letzter Zeit zu oft die Erfahrung, dass Brandschottungen falsch eingebaut werden.

Szenario 1: Brandschutzfirma
Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass diese Fachfirmen ihr Handwerk beherrschen. Nun erlebe ich aber immer öfter, dass Belegungsvorgaben (z. B. Begrenzung des Leitungsdurchmessers) nicht eingehalten werden, dass Schotttiefen nicht eingehalten werden oder dass Unterstützungen fehlen.

Szenario 2: Elektrofirma
Auch hier sollte man davon ausgehen, dass das Schott passt. Die Probleme sind aber ähnlich wie bei der Brandschutzfirma. Gerne wird hier die Ablationsbeschichtung zu dünn und zu kurz aufgebracht und bei der Belegung nicht die 40/60-Regel beachtet.

Wie sind denn Eure Erfahrungen hierzu. Ich hatte letztens eine Baustelle, bei der 100 % der besichtigten Schottungen fehlerhaft waren. :(

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
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Strippe-HH
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Re: Brandschottungen

Beitrag von Strippe-HH »

Brandschottungen in Etagendecken hatte ich sehr oft gemacht. Dazu verwendete ich Brandschottmörtel.
Der Durchbruch wurde von unten her eingeschalt und eine dünne Lage Brandschutzwolle kam darauf.
Dann wurde der Mörtel sehr dünn angerührt und in den Durchbruch vergossen.
Damit dieser sich auch zwischen den Leitungen verteilt, wurden diese bewegt.
Da eine Betondecke im Schnitt 15 cm hat, reicht die Schottung auch aus, auch wenn 1 cm Brandwolle sich als "Dichtung" dort befinden.
Bei den Rohbauabnahmen gab es keine Beanstandungen damit, ich sah es ja hinterher, dass von irgendeinen Kritiker die Wolle da herausgekratzt wurde.
Natürlich gab es auch solche Kästen dafür aber die wurden eher in Wanddurchbrüche verwendet.
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Gernot
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Re: Brandschottungen

Beitrag von Gernot »

Tja, das Thema Brandschottungen (bzw. generell Einbau von BS-Einrichtungen) steht und fällt mit der Fachbauleitung Brandschutz. Wenn der Fachbauleiter nicht nur zur Endabnahme erscheint, wenn alle Decken bereits geschlossen sind, können viele Probleme im Vorfeld gelöst werden - und meist steigt auch die Qualität der ausgeführten Arbeiten. Natürlich kostet das den Bauherrn Geld, wo doch der Brandschutz schon so viel zu teuer ist...
Aber ich denke, beim Brandschutz ist es wie überall auf dem Bau: ohne Kontrolle ist es ein Lotteriespiel. Da kann sich dann später jahrelang der Brandschutzbeauftragte mit rumärgern. :(
Ein "lustiges" Thema ist auch der Brandschutz während der Bauarbeiten, z.B. temporäre Schottung von Durchbrüchen ("...da kommt zum Schluss einer, der macht das dann zu...").
Meister_Stefan
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Re: Brandschottungen

Beitrag von Meister_Stefan »

Das Problem ist doch heute, keiner weiß wie es richtig geht.
es fängt ja schon damit an, klebt kein Schild am brandschott ist es kein brandschott.😩
Ich rufe immer beim Hersteller an, erkläre meinen Sachverhalt und weiß wie wir es machen müssen.
Heute wieder den Fall gehabt, wir gehen durch den gleichen deckendurchbruch wie HLS.
Was nun?
Wir benutzen nun eine Brandschutzbandage und der Maurer verschließt mit Beton.
Alles nach Vorschrift und OK.👌


Ein Fachbauleiter Brandschutz, habe ich bisher erst 2 mal erlebt.
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