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Re: Verwendung von Energieverteiler ok

Verfasst: Montag 21. Mai 2018, 17:25
von schorsch
Hallo Cyclist,
Woran liegt es, das so hohe Impedanzwerte, bzw. so niedrige Ik-Werte anstehen? Das kann nicht nur an der Leitungslänge liegen.
Doch, tut es.
Ich würde den Stromkreis sofort außer Betrieb nehmen (lassen)!
Wenn Ingeniuere meinen es ist gut so, dann ist es das.

Der Stromkreis ist nicht der in dem der Energieverteiler eingesetzt werden soll. Das schrieb ich schon weiter oben.

@Olaf,

wenn in einem Stromkreis der mit 16 A abgesichert ist der Zi so hoch ist dass eine Abschaltzeit von 40 s heraus kommt, dann ist auch die Forderung nach dem zulässigen Spannungsfall nicht erfüllt (sagt mir mein Fachwissen).

@cyclist.

in dem im Bild gezeigten Bereich bewegte sich Strom und Zeit.
i_t_Kennlinie.png
Gruß

Schorsch

Re: Verwendung von Energieverteiler ok

Verfasst: Montag 21. Mai 2018, 17:43
von cyclist
Hallo Schorsch,
Wenn Ingeniuere meinen es ist gut so, dann ist es das.
na gut, das wir dort noch nicht zum Prüfen da waren... Wir hätten aufgrund der akuten Gefährdung den Stromkreis direkt gesperrt. Und nur weil ein Ingenieur meint, das gut zu heißen, ist es noch lange nicht wirklich gut. hair1
Über den Spannungsfall brauchen wir hier, glaube ich, nicht zu diskutieren. Der liegt garantiert im mittleren 2-stelligen Bereich...
Schon mal bei Last (=16A) die Spannung gemessen?

Re: Verwendung von Energieverteiler ok

Verfasst: Montag 21. Mai 2018, 17:43
von NZ-Tafel
Moin,

kann es sein das im Laufe der Betriebszeit die LS-Schalter ohne Prüfung getauscht wurden?
Kein RCD klingt nach einer Altanlage. Mit einer ursprünglichen Absicherung von H10A war die Abschaltforderung erfüllt. Steckdosen und Leitungen wurden aber oft trotzdem auf 16A bemessen. Grund: Aufgrund der trägen Überlastauslösung konnten hier auch kurzzeitig 16A Verbraucher betrieben werden.
Problematisch wurde der H-LS erst, als Leute anfingen alles Pauschal mit 16A abzusichern, ab da wurde es Brandgefährlich.


Eine Alternative zur Ausserbetriebsetzung wäre:

- Einbau eines RCDs (30mA), zwecks Personenschutz
- Verwendung von LS-Schaltern (13A) Typ A, R oder Z, zur Sicherstellung des Leitungsschutz

Hohe Anschaltströme und Dauerbelastungen sind dann jedoch nicht mehr möglich. Kann funktionieren, muss aber nicht. Ist eine Notlösung mit Komfortverlust.

Gruß "NZ-Tafel"

Re: Verwendung von Energieverteiler ok

Verfasst: Montag 21. Mai 2018, 18:09
von cyclist
Hallo NZ-Tafel,
Eine Alternative zur Ausserbetriebsetzung wäre:
- Einbau eines RCDs (30mA), zwecks Personenschutz
Schorsch schrieb ja schon, das ein RCD bereits nachgerüstet wurde. Der "sichert" aber nur Fehlerströme ab, die gegen PE "fließen". Wenn man nicht warten will, bis das aufgrund der Erwärmung die Aderisolationen in den Leitungen so niederohmig werden, das ein Fehlerstrom gegen PE auftritt, dann sollte man sich was anderes einfallen lassen.

40 Sekunden Abschaltzeit klingen nach etwa 30-50A Ik. Da reicht weder ein B 13A LS (min. Ik incl. Messtoleranz 97,5A), noch ein LS B 10A (min. Ik 75A), noch ein LS B 8A (min. Ik 60A) aus. Mit einem LS B 6A (min. Ik 45A) könnte es evtl. knapp passen.
Mit einem LS B 2A (min. Ik 15A) wäre es vermutlich sicher. :D Nur was könnte man daran noch betreiben??? :confused: no:

Re: Verwendung von Energieverteiler ok

Verfasst: Montag 21. Mai 2018, 18:22
von schorsch
Hallo Cyclist,
i_t_Kennlinie_2.png
Die rote Linie ist der Kurzschluss bei den Gegebenheiten. Lediglich bei den beiden LS links würde es mit der Abschaltzeit passen.
Bei keinem der LS würde bei Vollauslastung der zulässige Spannungsfall eingehalten.

Ich denke meine eigentliche Frage ist beantwortet.

Gruß

Schorsch

Re: Verwendung von Energieverteiler ok

Verfasst: Montag 21. Mai 2018, 19:58
von NZ-Tafel
NZ-Tafel hat geschrieben: Montag 21. Mai 2018, 17:43 - Verwendung von LS-Schaltern (13A) Typ A, R oder Z, zur Sicherstellung des Leitungsschutz
Wurde das irgendwie überlesen? Für den Betrieb von Geräten bis 13A ohne hohe Einschaltström eine zufriedenstellende Lösung.
Den Spannungsfall habe ich hierbei nicht betrachtet. Für Kaffemaschine und co. dürfte er schließlich keine Rolle spielen.
Da läuft der Kaffe halt notfalls 30 Sekunden länger durch. Die Schutzmaßnahme wäre erfüllt (der wichtigere Punkt).

Re: Verwendung von Energieverteiler ok

Verfasst: Montag 21. Mai 2018, 23:11
von Olaf S-H
schorsch hat geschrieben: Montag 21. Mai 2018, 17:25 ...@Olaf,

wenn in einem Stromkreis der mit 16 A abgesichert ist der Zi so hoch ist dass eine Abschaltzeit von 40 s heraus kommt, dann ist auch die Forderung nach dem zulässigen Spannungsfall nicht erfüllt (sagt mir mein Fachwissen). ...
Moin Schorsch,

nun kommen hier zwei Dinge zusammen, die bisher nicht zusammen genannt wurden.

Dass der Spannungsfall nicht hinhaut ist klar - bei 25 m und 1,5 mm² kann da nichts Gutes mehr rauskommen. Dies war aber nicht Dein erstgenanntes Anliegen. Hier ging es um die Abschaltbedingungen.

Ich vermute mal, dass wir es mit PVC-isolierten Leitungen zu tun haben. Dann sind ein Kurzschlussstrom von 48 A und 40 s Abschaltzeit zusammen nicht gut. Die zulässige Kurzschlussdauer müsste zwischen 10 s und 20 s liegen. Insofern ist hier nur ein Austausch des Schutzorganes möglich. Z 16 A oder Z 10 A wäre da noch eine Alternative. H 16 A hätte bei einer Altanlage gepasst.

Gruß Olaf

Re: Verwendung von Energieverteiler ok

Verfasst: Montag 4. Juni 2018, 15:59
von Probator
Die zulässige Kurzschlussdauer müsste zwischen 10 s und 20 s liegen.
Bei sämtlichen mir bekannten Normen liegt die maximale Abschaltzeit bei 5 Sekunden.
Beispielsweise sind auch die Tabellen in DIN VDE 0100-430 (Schutz bei Überstrom) zur Berechnung der maximalen Temperatur alle nur bis 5 Sekunden gültig.

Wie kommst du auf die 10-20 sek?
Wenn Ingeniuere meinen es ist gut so, dann ist es das.
Da hätte ich gerne mal gewusst, auf welcher Grundlage diese Aussage beruht.