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Frage zu FI-Schutzschaltern

Verfasst: Freitag 18. Mai 2018, 16:01
von Atoll
Hallo zusammen,

Hier in Istanbul wird ein Krankenhaus gebaut.
Ich kontrolliere im moment die Pläne für die Schaltanlagen.

Mir ist aufgefallen das für jede Linie eine FI Schutzschalter 30mA vorgesehen ist. Das ist ok so.

Nur, bei der Einspeisung ist jedesmal 300mA eingebaut.

Auch bei der Hauptverteilung ist bei der Einspeisung 300mA vorgesehen.


Das macht mich ein bischen stutzig. Denn wenn irgend wo jetzt zB. bei einer Linie einen Kriechstrom in der höhe von mehr als 300mA fließen würde, dann würden die FI's bis zur Hauptverteiler aufmachen. Den Fehler finden würde stunden dauern.

Wie muß man das hand haben mit den FI's ?
Was sagt Brandschutz ?
Was sagt VDE ?

Hier im Krankenhaus haben wir Pumpen Anlagen, normale Haustechnik sowie Kühl und Wärme anlagen.
Intresant sind die OP- Geräte und Räume, die werden vom UPS- Anlagen versorgt. usw.

Für jede Antwort bin ich dankbar..


Gruß Ata

Re: Frage zu FI-Schutzschaltern

Verfasst: Freitag 18. Mai 2018, 21:48
von NZ-Tafel
Moin,

so wie das klingt ist die Netzform ein TT-Netz. Hier ist sind FI-Schalter im Hauptverteiler sehr sinnvoll und oft unumgänglich?
Gibt es Kreise welche letztendlich ohne 30mA FI-Schutz auskommen müssen und direkt auf den 300mA FI-Schalter geklemmt sind?
Falls nein, sollten die vorgeschalteten 300mA FI-Schutzschalter als selektive Typen vorgesehen werden, nicht als Standardausführung!

Gruß und gutes Gelingen :-)

Re: Frage zu FI-Schutzschaltern

Verfasst: Freitag 18. Mai 2018, 22:04
von OChatter
Sewlbstr bei Direktanschluss einzelner Verbraucher ohne 30er würde ich die 300er als selektive Variante nehmen, sobald dahinter noch irgendwo 30er kommen.
Was heißt hier 300er bei der Einspeisung? am Eingang der UVs oder im vorgelagerten Verteiler?
Welche Querschnitte und Absicherungen haben die UV-Zuleitungen?

Re: Frage zu FI-Schutzschaltern

Verfasst: Montag 21. Mai 2018, 10:01
von Atoll
Vorerst bedanke ich mich für Eure antworten.

Ich habe jetzt zwei Bilder angehängt, vieleicht erklärts es besser, als meine aussagen.

Es ist ein TNCS Netz.


Ata

Re: Frage zu FI-Schutzschaltern

Verfasst: Montag 21. Mai 2018, 14:41
von schorsch
Hallo Atoll,

sicher ein TN C-S ? Im Krankenhaus würde ich eher mit einem IT-System rechnen.

Gruß

Schorsch

Re: Frage zu FI-Schutzschaltern

Verfasst: Montag 21. Mai 2018, 16:22
von Olaf S-H
schorsch hat geschrieben: Montag 21. Mai 2018, 14:41 ... Im Krankenhaus würde ich eher mit einem IT-System rechnen. ...
Moin Schorsch,

IT-Systeme verbaut man dort nur in Gruppe 2-Bereichen, nicht in den Hauptverteilungen.

Gruß Olaf

Re: Frage zu FI-Schutzschaltern

Verfasst: Montag 21. Mai 2018, 16:25
von Olaf S-H
Moin Atoll,
Atoll hat geschrieben: Freitag 18. Mai 2018, 16:01 ... Wie muß man das hand haben mit den FI's ? ...
auch hier ist der Begriff Selektivität zu beachten. Weiterhin wäre ich im TN-System mit Gruppen-RCD sehr zurückhaltend.
Atoll hat geschrieben: Freitag 18. Mai 2018, 16:01 ... Was sagt VDE ? ...
Nichts, da sie nicht türkisch spricht. Es wäre zuerst zu klären, was genau gebaut wird und welche Baubestimmungen einzuhalten sind. Wir haben hier neben VDE auch noch DIN und das staatliche Baurecht.

Gruß Olaf

Re: Frage zu FI-Schutzschaltern

Verfasst: Dienstag 22. Mai 2018, 08:39
von Atoll
Hallo Olaf S-H,

Die Türkische Standart "TSE" hat die VDE bestimmungen übernommen. Deshalb frage ich jedesmal nach VDE.
Ich könnte das in TSE nachlesen, aber es ist für mich sehr unverständlich geschrieben. Es ist zu sehr bürokratisch türkisch geschrieben. Man muß hier auf die schule gehen um es zu verstehen. Ich bin ja in Deutschland auf die schule gegangen...

Wie dem auch sei...
Früher haben wir Bad/WC und Küchen mit FI- schaltern vorgesehen. Aber hier wimmelts nur mit FI's. Ist mir ein bischen unheimlig.


Selektivität mit FI's ist das machbar, würde ich jetzt raum stehen lassen. Denn wenn ein kriechstrom über 300mA würde doch alle FI's durchfliegen lassen.

Generell wann sollte man 30mA, wann 300mA benutzen ?

Gruss ATA

Re: Frage zu FI-Schutzschaltern

Verfasst: Dienstag 22. Mai 2018, 15:22
von Olaf S-H
Moin Atoll,
Atoll hat geschrieben: Dienstag 22. Mai 2018, 08:39 ... Es ist zu sehr bürokratisch türkisch geschrieben. ...
wahrscheinlich mit sehr vielen Ü, doppelt Extra und mit viel Scharf. :D
Atoll hat geschrieben: Dienstag 22. Mai 2018, 08:39 ... Aber hier wimmelts nur mit FI's. Ist mir ein bischen unheimlig. ...
Es sollte hier mal die Frage geklärt werden, warum die RCDs in den Verteilungsstromkreisen geplant wurden. Aus der VDE 0100-710 kann ich hierzu kein pauschales Erfordernis erkennen.
Atoll hat geschrieben: Dienstag 22. Mai 2018, 08:39 ... Selektivität mit FI's ist das machbar, würde ich jetzt raum stehen lassen. Denn wenn ein kriechstrom über 300mA würde doch alle FI's durchfliegen lassen. ...
Die selektiven RCDs arbeiten mit einer Verzögerung. Es besteht die Hoffnung, dass der RCD des Endstromkreises abschaltet, bevor der Gruppen-RCD auslöst. Wenn sich nun aber die Fehlerströme aufaddieren - 10 mA hier, 12 mA dort, usw. - kann die Auslöseschwelle erreicht werden, obwohl kein Fehler in diesem Sinne vorliegt. Was sagt denn der Planer zu dieser RCD-Schwemme? Womit begründet er das Erfordernis?

Gruß Olaf

Re: Frage zu FI-Schutzschaltern

Verfasst: Dienstag 22. Mai 2018, 18:24
von Lightyear
Olaf S-H hat geschrieben: Dienstag 22. Mai 2018, 15:22 Moin Atoll,
Atoll hat geschrieben: Dienstag 22. Mai 2018, 08:39 ... Es ist zu sehr bürokratisch türkisch geschrieben. ...
wahrscheinlich mit sehr vielen Ü, doppelt Extra und mit viel Scharf. :D
Redaktionell geändert.
Politische Äußerungen sind hier unerwünscht.
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Elt-Onkel