Langzeit USV für Brunnenbetrieb

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ThomasR
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Re: Langzeit USV für Brunnenbetrieb

Beitrag von ThomasR »

Stefan,

die Frage verstehe ich nicht? Vom Mastanschlußkasten der letzten Straßenlaterne (über 6A Neozed und 30mA RCD) geht ein NYY 4x2,5 zu einer Muffe unter dem Dorfplatz direkt neben der Laterne, von dort zwei NYY 3x1,5 weiter. Eines zum "Weihnachtsbaumanschluß" (derzeit ungenutzt in einer Dose endend) das andere zu der vierarmigen Laterne auf dem Dorfplatz.

In/an der neuverdrahteten Laterne habe ich H07RN-F3G1 verwendet.

Die Bilder zeigen die Verdrahtung in der Straßenlaterne wie ich sie vorgefunden habe (der Kasten um den RCD fehlte bei der Aufnahme). Das sieht jetzt erheblich ordentlicher aus :D
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Stromanschluß im Laternenmast.jpg
Stromanschluß im Laternenmast RCD.jpg
Joachim
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Re: Langzeit USV für Brunnenbetrieb

Beitrag von Joachim »

Wenn ich da recht interpretiere, wäre da noch eine Ader in der Zuleitung zur regulären Straßenbeleuchtung frei, wenn man davon ausgeht, daß nur Ganz- und Halbnacht beschaltet sind. Falls man diese Ader im Schaltschrank mit Dauerphase belegen könnte, wäre eine Weiterführung über das 4x2,5 möglich und eine Akkulösung obsolet.

Allerdings erforderte das eine Ab- und Zustimmung mit dem (technischen) Betreiber der Straßenbeleuchtung...
ThomasR
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Re: Langzeit USV für Brunnenbetrieb

Beitrag von ThomasR »

Hallo Joachim,

das ist interessant. Ich habe in meinem Elektrikerleben noch keine Straßenbeleuchtung installiert. Bisher war ich davon ausgegangen, daß hier einfach dreiphasig verkabelt wurde und die Laternen gleichmäßig darüber verteilt sind?

Du scheinst mehr zu wissen (Ganz/Halbnacht??), bitte um Erklärung, vielen Dank!
Joachim
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Re: Langzeit USV für Brunnenbetrieb

Beitrag von Joachim »

Hallo.

Die Beschaltung ist zwingend mit dem Betreiber zu klären, da da regional sehr unterschiedlich gehandhabt wird. Selbst wenn bei Euch so verschaltet wird, wie Du vermutest (was nicht auszuschließen ist), könnte man eventuell in dem einen Strang, der Dich betrifft, anders verfahren.

Hier wird (Betreiber häufig EnBW oder Swarco) selbst bei Neuprojekten die Straßenbeleuchtung in NYY-J 3x10mm² ausgeschrieben und verbaut: grn/glb als PEN, braun als Ganznacht, blau als Halbnacht.

Ganznacht bedeutet, der entsprechende Außenleiter wird über Helligkeitssensor oder Zeitschaltuhr abends ein- und morgens wieder ausgeschaltet. Bei der Halbnachtschaltung wird die Leuchte bereits zu einer festen Uhrzeit früher ausgeschaltet, z.B. um MItternacht oder 1.00 Uhr morgens. Die entsprechenden Masten sind dann mit einem rot-weiß-roten Aufkleber ringformig zu markieren.
Markus83
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Re: Langzeit USV für Brunnenbetrieb

Beitrag von Markus83 »

Joachim hat geschrieben: Montag 30. April 2018, 10:59Ganznacht bedeutet, der entsprechende Außenleiter wird über Helligkeitssensor oder Zeitschaltuhr abends ein- und morgens wieder ausgeschaltet. Bei der Halbnachtschaltung wird die Leuchte bereits zu einer festen Uhrzeit früher ausgeschaltet, z.B. um MItternacht oder 1.00 Uhr morgens. Die entsprechenden Masten sind dann mit einem rot-weiß-roten Aufkleber ringformig zu markieren.
Hier wird bereits um 10 Uhr Abends abgeschaltet.

Erst wenn alle anderen Lösungen ausgeschöpft sind, würde ich über eine Akkulösung nachdenken. Die Betriebskosten für die Akkulösung sind nicht zu unterschätzen, weil jede Akkutechnologie viel Geld kostet und irgendwann verschlissen ist.
Verschiedene Möglichkeiten, um auf den Akku zu verzichten:
1.) Straßenbeleuchtung so umverdrahten, dass man auf eine Phase Dauerspannung bereitstellen kann
2.) Straßenlampe (wenn es nur eine oder eine begrenzte Anzahl ist) mit Dämmerungsschalter ausstatten und vor dem Dämmerungsschalter die Brunnenpumpe versorgen
3.) Wenn tatsächlich Nacht und Halbnacht-Schaltung vorliegen, könnte man sich folgender Trickschaltung bedienen: Halbnacht wird Tagsüber mit Spannung versorgt, in der jeweiligen Lampe mittels Relais aber erst freigeschaltet, wenn auch "Nacht" mit Strom versorgt wird. In der Zeit wo Halbnacht dann ausgeschaltet ist (tief in der Nacht), benötigt der Brunnen keinen Strom.

Bezüglich der Akkulösung würde ich heute eher auf Lithium denn auf Blei setzen. Gerade im Zyklenbetrieb eine signifikant höhere Lebensdauer. Und der Ladewirkungsgrad (hier vermutlich egal) ist auch deutlich besser.
Wenn an einer Akkulösung kein Weg vorbei führt, würde ich mir als erstes um den Wirkungsgrad der eingesetzten Pumpe Gedanken machen. Ggf. kannst du mit einer 12/24V Pumpe die nötige Energiemenge drastisch reduzieren.

Gruß Markus
ThomasR
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Re: Langzeit USV für Brunnenbetrieb

Beitrag von ThomasR »

Danke für eure Hinweise!

Die Anfrage beim Betreiber der Straßenbeleuchtung (über Stadtverwaltung) zur Umverdrahtung auf Dauerphase läuft.
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bettmann
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Re: Langzeit USV für Brunnenbetrieb

Beitrag von bettmann »

Joachim hat geschrieben: Montag 30. April 2018, 10:59 Hallo. ... Bei der Halbnachtschaltung wird die Leuchte bereits zu einer festen Uhrzeit früher ausgeschaltet, z.B. um MItternacht oder 1.00 Uhr morgens. Die entsprechenden Masten sind dann mit einem rot-weiß-roten Aufkleber ringformig zu markieren.
Hallo,

abschweifend vom Hauptthema.

Diese "Banderolen" sind mir auch schon aufgefallen. Ich dachte das sind irgendwelche "Zeichen" die die Mitarbeiter vom Bauhof angebracht haben, Überbleibsel von angehängten Plakaten oder Girlanden vom Festumzug (obwohl das wäre dann zu niedrig).

Wieder was gelernt! Danke!

bettmann
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ThomasR
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Re: Langzeit USV für Brunnenbetrieb

Beitrag von ThomasR »

Lieber Kollege Bettmann,

wann war die Führerscheinprüfung? old-man1
Laternenring.jpg
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bettmann
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Re: Langzeit USV für Brunnenbetrieb

Beitrag von bettmann »

ThomasR hat geschrieben: Donnerstag 3. Mai 2018, 13:21 Lieber Kollege Bettmann,

wann war die Führerscheinprüfung? old-man1

Laternenring.jpg
Hallo,

vor über 30 Jahren :o
Und das old-man1 nimmst du sofort zurück ;) ! Nenn mich dance1 essen1 bier1
Aber das gestehe ich, die heutige theoretische Führerscheinprüfung würde ich nicht beim ersten Mal bestehen. Oder ich müsste vorher intensivst lernen.

bettmann, der gerne auf der A, auf der linken Spur, mit 120 fährt, in der Stadt aber 60, Landstraße 70, es mit "rechts vor links" nicht soooo genau nimmt, zwei Parkplätze mittig, schräg belegt und ... fast alle Klischees mitnimmt und erfüllt ... ;)

Zurück zum Thema!
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Re: Langzeit USV für Brunnenbetrieb

Beitrag von ThomasR »

Update:

Es gab einen Ortstermin mit einem Vertreter der Stadt und dem Betreiber der Straßenbeleuchtung (Innogy). Angeblich sei es aus politischen Gründen nicht erwünscht, eine Ader auf Dauerphase zu klemmen. Damit würden schnell Begehrlichkeiten geweckt, die zu einer Vielzahl von ähnlichen Anfragen führen würden.

Als Beispiel wurde die Versorgung einer gerade neu erstellten, öffentlichen Sirenenanlage beschrieben: auch diese werde über eine Langzeit USV aus dem Netz der Straßenbeleuchtung betrieben, nicht per Dauerphase. Wobei ich vermute, das dies auch in der Notfunktion eines Akkubetriebes liegt: Ausfall der Versorgung = Sirenenbetrieb immer noch möglich ;)

Als Angebot liegt nun auf dem Tisch, die abgehängte Gummileitung durch etwas professionelleres zu ersetzen. Dazu wurde Hilfe angeboten, wir müssen jetzt austesten in welcher Form und wie weit das geht.

Angeblich werden Straßenlaternen routinemäßig über zwischen ihnen gespannte Leitungen versorgt; ggf. würden wir solches Leitungsmaterial gestellt bekommen um eine "richtige" Zuleitung vom nächsten Wohnhaus zur Laterne in 6m Höhe durchführen zu können. In der Laterne nach unten auf das existierende Erdkabel. Damit wäre die gesamte Brunnen/Beleuchtungsversorgung von der Straßenbeleuchtung getrennt und frei zu konfigurieren (Schaltuhr, Dämmerungsschalter etc.) Der Nachbar ist Mitglied im Dorfverein und erhält für den Strom eine Entschädigung....

Frage: was ist das für eine Leitung, die man über 26m frei spannen kann?? Ich kenne nur an Stahlseil aufgehängte Leitung.....

Hat hier jemand Erfahrung mit so etwas? Was braucht man noch dafür? Bilder?
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