4 polige LS
Verfasst: Samstag 21. April 2018, 19:23
Hallo Dösler,
ich komme aus D, lebe und arbeite aber seit einigen Jahren in den Niederlanden. Es ist spannend die Unterschiede im Detail zwischen den Ländern zu sehen.
Auf der Arbeit haben wir einen neuen Experimentieraufbau im Labor. Mit dem für die Gebäudeinstallationen zuständigen Kollegen habe ich unsere Anforderungen besprochen und die Installation geplant. Für die Absicherung der CEE-rot sagte er mir, das in der aktuellen NEN (niederländisches Äquivalent zu VDE / DIN-VDE / DIN-EN) der N nun mit allen Konsequenzen als aktiver Leiter gesehen wird. Deshalb werden Drehstromkreise jetzt 4 polig abgesichert. 3+N ginge im Prinzip wohl auch, aber wegen der 3. Oberwellengeschichte sei ihm Mitüberwachung des N lieber. Das Labor ist TN-S. Meine Frage an Euch: Wie wird die N-Mitschaltung / Mitüberwachung aktuell in Deutschland gesehen? Ich habe vermutlich nicht alle Normänderungen mitbekommen.
Im Prinzip finde ich das richtig. Allerdings hat der 4 polige LS keine N-Kennzeichnung, und ich bin der Meinung, dass der N vor- / nacheilend geschaltet werden müsste. Für meinen Aufbau ist das, ebenso wie die Oberwellen, egal, da kommen nur Motoren an die CEE-rot. Aber was ist, wenn aus einem solchen Drehstromkreis Wechselstromkreise gemacht werden? Garantieren die Hersteller der 4 Poligen zumindest <1ms Gleichzeitigkeit aller Pole? In den Datenbättern habe ich dazu nichts gefunden.
Was ich hier in NL gut finde: Normale Wechselstromkreise werden üblicherweise, auch in Wohngebäuden, mit RCBOs (1+N LS/FI) abgesichert. Ist zwar teurer und braucht mehr Platz, aber liefert sowohl Sicherheit als auch gute Verfügbarkeit. In Wohngebäuden sind Reihengeräte von Eaton (die alten von Eaton, nicht die eingemeindeten von Moeller) üblich. In den Bestandsanlagen auf der Arbeit findet sich alles, für Neuinstallationen schwört der Kollege aber auf Schneider, weil er da noch nie Ärger mit hatte. Die RCBOs die er für die Anlage ausgewählt hat sind aus dieser Reihe: https://www.schneider-electric.com/en/p ... protection
Die haben einen geteilten Hebel für N und L, bei Auslösung werden Beide abgeworfen, aber man kann den L auch einzeln einschalten. Nutzt Ihr die auch und fällt Euch ein Grund ein wofür man das brauchen könnte? Das Argument hinter einem 4-poligen RCD aus einer Vielzahl von LS leicht den Kreis mit dem Schluss N-PE zu finden wird es wohl nicht sein?
Vielen Dank für jeden Hinweis!
ich komme aus D, lebe und arbeite aber seit einigen Jahren in den Niederlanden. Es ist spannend die Unterschiede im Detail zwischen den Ländern zu sehen.
Auf der Arbeit haben wir einen neuen Experimentieraufbau im Labor. Mit dem für die Gebäudeinstallationen zuständigen Kollegen habe ich unsere Anforderungen besprochen und die Installation geplant. Für die Absicherung der CEE-rot sagte er mir, das in der aktuellen NEN (niederländisches Äquivalent zu VDE / DIN-VDE / DIN-EN) der N nun mit allen Konsequenzen als aktiver Leiter gesehen wird. Deshalb werden Drehstromkreise jetzt 4 polig abgesichert. 3+N ginge im Prinzip wohl auch, aber wegen der 3. Oberwellengeschichte sei ihm Mitüberwachung des N lieber. Das Labor ist TN-S. Meine Frage an Euch: Wie wird die N-Mitschaltung / Mitüberwachung aktuell in Deutschland gesehen? Ich habe vermutlich nicht alle Normänderungen mitbekommen.
Im Prinzip finde ich das richtig. Allerdings hat der 4 polige LS keine N-Kennzeichnung, und ich bin der Meinung, dass der N vor- / nacheilend geschaltet werden müsste. Für meinen Aufbau ist das, ebenso wie die Oberwellen, egal, da kommen nur Motoren an die CEE-rot. Aber was ist, wenn aus einem solchen Drehstromkreis Wechselstromkreise gemacht werden? Garantieren die Hersteller der 4 Poligen zumindest <1ms Gleichzeitigkeit aller Pole? In den Datenbättern habe ich dazu nichts gefunden.
Was ich hier in NL gut finde: Normale Wechselstromkreise werden üblicherweise, auch in Wohngebäuden, mit RCBOs (1+N LS/FI) abgesichert. Ist zwar teurer und braucht mehr Platz, aber liefert sowohl Sicherheit als auch gute Verfügbarkeit. In Wohngebäuden sind Reihengeräte von Eaton (die alten von Eaton, nicht die eingemeindeten von Moeller) üblich. In den Bestandsanlagen auf der Arbeit findet sich alles, für Neuinstallationen schwört der Kollege aber auf Schneider, weil er da noch nie Ärger mit hatte. Die RCBOs die er für die Anlage ausgewählt hat sind aus dieser Reihe: https://www.schneider-electric.com/en/p ... protection
Die haben einen geteilten Hebel für N und L, bei Auslösung werden Beide abgeworfen, aber man kann den L auch einzeln einschalten. Nutzt Ihr die auch und fällt Euch ein Grund ein wofür man das brauchen könnte? Das Argument hinter einem 4-poligen RCD aus einer Vielzahl von LS leicht den Kreis mit dem Schluss N-PE zu finden wird es wohl nicht sein?
Vielen Dank für jeden Hinweis!