"Phasengleicher Herdanschluss mit einem Neutralleiter"

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SPS
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Re: "Phasengleicher Herdanschluss mit einem Neutralleiter"

Beitrag von SPS »

in dem Fall wird jedoch die Nennstromregel Ib ≤ In ≤ Iz nach VDE 0100-430 nicht eingehalten
Es könnten ja auch Geräte mit 3 kw sein.
Mit freundlichem Gruß sps
E-Jens
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Re: "Phasengleicher Herdanschluss mit einem Neutralleiter"

Beitrag von E-Jens »

Bei 2 x 3000 W Leistungsabnahme schaltet ein B/C/D16 LSS nach 1 bis 10 Minuten ab.
Das mehr Leistung an Steckdosen entnommen wird, wie geplant wurde, wird keiner verhindern können.
Ich plane mit der Angabe der Steckdose (16 A). Einen anderen Wert habe ich nicht.
IB (Steckdose 16 A) ≤ IN (LSS 16 A) ≤ IZ (Kabel) Theoretisch passt es. Das ist nicht optimal. Nur wer hat eine bessere Betrachtung?
Gruß Jens
Funker
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Re: "Phasengleicher Herdanschluss mit einem Neutralleiter"

Beitrag von Funker »

Vielleicht doch noch ein paar Worte zum konkreten Fall. Danke für den Hinweis mit dem "elektrischen Schlaf" schlaf 1 - wobei der Ausdruck so schlecht auch nicht wäre. In Endkonsequenz führt ein richtiger elektrischer Schlag zum elektrisch verursachten Dauerschlaf.

Ich finde es gut, wenn bei der kompletten Renovierungen von Wohnung die notwendigen Anschlüsse, hier Herd, auf Drehstrom umgestellt werden.
Wenn das wie nach DIN 18015 verlangt mit 2,5 qmm geschieht erst recht.

Wenn die Zuleitung zum Wohnungsverteiler, durch nur einpolige Installation da noch nicht hergibt, ist da dann beim Vermieter die verkehrte Reihenfolge der Beauftragung. Das sieht die Norm leider nicht vor. Wenn dem aber so ist, muß man gleiche Sicherheit kreativ bewirken.

Insofern ist die Vorschlag mit dem 4 poligen LS schon eine gute kreative Lösung. Die umgesetzte Leistung wird in der Gesamtbilanz immer begrenzt
durch den LS - Pfad im N. Es kann hier zwar kurzzeitig mehr fließen aber, dann erfolgt auch die Abschaltung.
Die Wärmebelastung für die gesamte 5 adrige Leitung ist immer so, wie es auch bei einer einpoligen, dreiadrigen Installation (L,N,PE) auftreten würde.
Während die Belastungsfaktoren bei den einpoligen Installationen immer auf zwei belastete Adern ausgelegt sind, gehen die Werte bei der fünfadrigen
Leitungen wegen dem Drehstrom von dreipoliger Last, im Maximum Volllast aus, abgesehen Neutralleiterüberlastung.
Im Falle mit dem vierpoligen LS wird dadurch die Leistung immer begrenzt auf einen Wert, der der zweipoligen Installation entsprechen würde.
Daher sollte die Belastung der fünfadrigen Leitung und die Auswirkung auf die Alterung geringer sein als im normalen Dauerbetrieb.

Es bleibt wie oben diskutiert, wie oft oder wie lange eine Leitung, die Überlastung mit 1,13 facher Überlast dauerhaft oder 1,45 fache Last in Intervallen von 1 h aushält.

Eine Frage die bezogen auf die bisher angewendeten Gleichzeitigkeitsfaktoren für Wohnhäuser spätestens mit dem Anschluß der Ladestationen für PKW interessant wird.
Der offensichtlich etwas erfahrene Snack-Shop Betreiber Nordsee geht bei Küchenleitungen von 63 A von einer Gleichzeitigkeit von 0,4 bis 1,0 aus.
Elo-Ocho
Null-Leiter
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Re: "Phasengleicher Herdanschluss mit einem Neutralleiter"

Beitrag von Elo-Ocho »

Moinsen,
SPS hat geschrieben: Mittwoch 4. April 2018, 20:47 in dem Fall wird jedoch die Nennstromregel Ib ≤ In ≤ Iz nach VDE 0100-430 nicht eingehalten
Es könnten ja auch Geräte mit 3 kw sein.
dazu eine Anekdote aus dem richtigen Leben:

23:00 Telefon klingelt (ich betreue in meiner Freizeit einen kleinen Zeltplatz)
"Wir sind gerade am Abendessen machen, die Küchensicherung ist raus geflogen,
muss nicht an Euch liegen, ist mit dem Gerät schön öfter passiert..."

Hingefahren, kurze Sichtprüfung der Situation:

2 x Doppelfritteuse je 3,5 KW an nicht abgerollter Kabelrommel

Womit bewiesen wäre, der Fall ist nicht an den Haaren herbei gezogen...

Gruß,

Ocho
Immer wenn ich Langweile habe, dann melde ich mich in einem Eltern-Forum an und Frage, wie weit man den Schimmel im Pausenbrot der Kinder wegschneiden sollte...
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