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Verbindungsmuffe in Steigeleitung vom HAK zur Verteilung

Verfasst: Montag 12. März 2018, 15:33
von elmum
Hallo,

ich würde gerne wissen, wie eure Meinung zu folgendem Thema ist oder
ob jemand weiß ob es eine Norm gibt bzw. wo es explizit steht,
das es verbietet eine Verbindungsmuffe in die Steigeleitung vom Hausanschlusskasten
zur Elektroverteilung zu machen.

Folgender Hintergrund: Bei verschiedenen Hausanschlüssen, sofern die Niederspannungskabel im betreffenden Straßenzug erneuert werden,
stellt der Netzbetreiber gerne eine Hausanschlusssäule vor das Haus. Also der Hausanschlusskasten im Keller entfällt somit. Dadurch soll gewährleistet sein, das im Störungsfall schneller die Hausanschlusssicherung gezogen werden kann, um mit der Entstörung zu beginnen.

Nun stellt sich mir die Frage, ob die Verlegung einer neuen Steigeleitung auch die Ertüchtigung der elektrischen Anlage mit sich ziehen würde?
Oder könnte man die nun zu kurze Hausanschlussleitung mit einer Muffe verlängern?

Für Tipps oder Hinweise oder Meinungen wäre ich sehr dankbar!!!

Gruß

der Elmum

Re: Verbindungsmuffe in Steigeleitung vom HAK zur Verteilung

Verfasst: Montag 12. März 2018, 16:59
von Wulff
Den Zusammenhang zwischen Texteinleitung und Frage verstehe ich nicht.

Der Hausanschluss einschl Kasten und Kabel ist vielerorts Eigentum des VNB.

Wenn der VNB einen Schrank in deinen Garten stellt, ist in der Regel das Kabel zum Haus hin wohl miterneuert worden, ich werfe nur TNS vs. TNC in den Raum.

Meinst du jetzt diese Leitung als „Steigeleitung“?

Willst du die mit Muffe verlängern? Geht sicherlich, wenn die Eigentumsfrage geklärt ist.

Erneuerung der nachgeschalteten elektrischen Anlage? Wären wir wieder beim beliebten Thema „Bestandsschutz“ ( das Bäh-Wort im Baurecht....), was hier im Forum schon oft durchgekaut wurde....

Kurz zusammengefasst: Kommt drauf an... auf was alles: viele Randbedingungen, wie Zustand der Anlage, Ernsthaftigkeit der VNB, ob die Anlage entspricht usw...



Soweit meine Antwort, wenn ich deine Frage richtig interpretiert habe....

Re: Verbindungsmuffe in Steigeleitung vom HAK zur Verteilung

Verfasst: Montag 12. März 2018, 17:15
von meisterglücklich
Anmuffen von "Steigeleitungen" ist bei mir gang und gäbe, wie will man sonst eine angebohrte Leitung reparieren, einen neuen Zählerplatz setzen (weil der alte nicht mehr "schön" ist oder nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht)?

Was ich nicht mache: Alu flicken.
Was ich beachte: Reichen die Bedingungen für Kurzschluß und Spannungsfall?

Ansonsten hast du mit einer Muffe eine feste Verbindung, die nichteinmal zugänglich sein muß, Plombierung erübrigt sich auch.

Re: Verbindungsmuffe in Steigeleitung vom HAK zur Verteilung

Verfasst: Montag 12. März 2018, 17:19
von Elo-Ocho
Moinsen,

ich könnte mir das Verfahren so vorstellen, vorausgesetzt die Adernzahl (Netzform) ändert sich nicht:

1. Im "alten" HAK werden die Sicherungen durch Trennmesser ersetzt, sofern NH-Trenner vorhanden waren (und wieder verplombt).
2. Vor dem Haus wird der neue HAK mit einer neuen Leitung an das neue Versorgungskabel angeschlossen, die alte Hauszuleitung wird, falls ausreichend lang, im neuen HAK aufgelegt. Dazu wird diese ggf. Verlängert.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass bei dieser Maßnahme im Haus großartige Änderungen an der Kabelanlage vorgenommen werden.

Nur so meine Meinung zum Thema, wissen tue ich das nicht.

Gruß,

Ocho

Re: Verbindungsmuffe in Steigeleitung vom HAK zur Verteilung

Verfasst: Montag 12. März 2018, 17:32
von Elt-Onkel
Hallo,

ich habe schon beides gebaut.

Alter HAK mit Trennmessern weiterbetrieben, und hinter einem neuen HAK Hensel-Verteiler mit 6 x HN00, danach zu zwei Zählern.


...

Re: Verbindungsmuffe in Steigeleitung vom HAK zur Verteilung

Verfasst: Dienstag 13. März 2018, 09:45
von elmum
Hallo,

vielen Dank für die Antworten !!

Mir geht es in erster Linie um die Frage des Bestandschutzes.

Viele Elektrofirmen fangen dann an und machen bei den Hauseigentümern ein Fass auf.
Dann hab ich schlechte Karten dem Kunden eine Hausanschlusssäule schmackhaft zu machen,
wenn eine Komplettsanierung der elektrischen Anlage damit einher geht.

Gruß

der Elmum

Re: Verbindungsmuffe in Steigeleitung vom HAK zur Verteilung

Verfasst: Dienstag 13. März 2018, 09:59
von Elt-Onkel
Hallo,

es kommt ein wenig darauf an, wo sich die Objekte befinden.

'Übliche' Einfamilienhäuser schließt man mit NAYY 4 x 35 an.

Aber nicht in Göttingen.

Da wird NAYY 4 x 50 gelegt.

Ich würde den alten HAK belassen, und Trennmesser einbauen.
Da ist es dann egal, mit was man von draußen ankommt.

Man kann auch außen einen Ring (in Reservelänge) legen, und später mal nachziehen.
Habe ich mal so an einer Trafostation in Sonthofen gesehen.
Aber an dem Objekt kam auch eine andere Kuriosität vor.
Man hat dort Alu-Adern in 35 mm² mit Alu-Adern in 50 mm² verlötet.

In Dachau (bei München) ist es noch anders.
Da werden die Einfamilienhäuser mit 2 x NAYY 4 x 150 angeschlossen.
Dort will man keine Straßenverteiler, weil die im Winter so oft umgefahren werden.
Da geht dann das Straßenkabel als Ring durch jeden Keller.

...

Re: Verbindungsmuffe in Steigeleitung vom HAK zur Verteilung

Verfasst: Dienstag 13. März 2018, 13:00
von Trumbaschl
Geht die Baumaßnahme vom VNB aus oder vom Kunden? In ersterem Fall kommen meiner Erfahrung nach wenig Kosten auf den Kunden zu und der VNB hat größtes Interesse daran, keine Nachrüstforderungen zu stellen. Da wird maximal auf VNB-Kosten die Leitung bis zur Messeinrichtung erneuert.

Geht die Änderung hingegen vom Kunden aus, wird es teuer.

Re: Verbindungsmuffe in Steigeleitung vom HAK zur Verteilung

Verfasst: Dienstag 13. März 2018, 14:46
von elmum
Hallo,

die "Umrüstung" auf Hausanschlussäule geht vom VNB aus.

Lediglich das Thema mit dem Bestandsschutz beschäftigt mich.
Ich bin da schon von dem ein oder anderen Elektriker angesprochen wordne.
Wie es denn mit der Ertüchtigung der Anlage dann ausschaut.

Gruß

der Elmum

Re: Verbindungsmuffe in Steigeleitung vom HAK zur Verteilung

Verfasst: Mittwoch 14. März 2018, 17:51
von Trumbaschl
In meiner praktischen Erfahrung: unproblematisch. Der VNB drückt sämtliche Hühneraugen zu und ändert nichts an der Kundenanlage. Gilt möglicherweise nicht für alle VNBs, aber für alle mit denen ich bislang Erfahrungen habe.

Da werden ohne weiteres neue Zuleitungen an Zählerverteiler UP in Holzkasten ohne Rückwand (oder mit asbestverkleideter Holzrückwand) angeklemmt, oder gar an Zähler auf Holzbrettern. Ich bin schon ziemlich neugierig auf den Tag, an dem ich einen Smart Meter auf einem Holzbrett mit Brandstempel "Gemeinde Wien Städtische Elektrizitätswerke" (vor 1949) und Zuleitung 2,5 mm2 G-Draht (analog NGA) sehe. Ich gehe ziemlich fix davon aus, dass der kommen wird.

Finde übrigens interessant, dass HA-Säulen jetzt anderswo auch populär werden - in Wien gibt es die schon seit vielen Jahrzehnten wenn die Gebäude nicht direkt an der Grundgrenze stehen. Es gibt auch keine gemufften Stiche, die Straßenkabel gehen in jede Säule bzw. bei Gebäuden direkt an der Straße in den Schleifenkasten unter dem HAK. Ist dann bei abgerissenen Häusern recht lustig wenn ein halber Meter Fassade mit dem HAK noch einsam in der Landschaft steht :-)
Der HAK muss auch seit ca. 15 Jahren von außen zugänglich sein, idealerweise auch nicht in Nischen wie Hauseingängen. Früher war er oft in MFHs direkt hinter der Haustür, das gibt jetzt Streitereien mit Architekten, die in ihrer tollen Steinfassade keinen grauen GFK-Kasten haben wollen. Ein starker Faktor bei dieser Änderung dürfte die Feuerwehr gewesen sein, die kommt bei entsprechenden Ereignissen immer mit einem eigenen E-Fachmann, der die NHs zieht bevor im Gebäude größer gearbeitet wird (Brand, Gasaustritt, Überflutung,...).