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Re: generelle Installation von LS Typ C

Verfasst: Montag 16. Oktober 2017, 19:26
von geloescht
Hallo Tobi,
Tobi P. hat geschrieben: Montag 16. Oktober 2017, 19:10 Moin,

eine pauschale Aussage kann und wird es zur Auswahl einer LSS-Charakteristik nicht geben (können), dafür sind die Bedingungen an den jeweiligen Einbauorten einfach zu unterschiedlich. Ich sehe das so dass die planende/ausführende EFK vor Ort den für den Anwendungszweck jeweils passenden LSS auswählen und einbauen muss. Da kann es durchaus vorkommen dass in ein und derselben Verteilung auch unterschiedliche Typen zum Einsatz kommen (müssen). Alles andere ist verschwendete Zeit.


Gruß Tobi
alles richtig. Warum findet man aber in vielen (den meisten) Verteilungen einheitlich B 16 LS?

Gruß

Alois

Re: generelle Installation von LS Typ C

Verfasst: Montag 16. Oktober 2017, 19:48
von Tobi P.
Moin Alois,

weil die Frage des Azubis wie man denn einen passenden LSS auswählt größtenteils mit "Schukosteckdose - B16" und die Folgefrage "Warum denn?" mit "Was fragst denn so dämlich, des is halt so!" beantwortet wird. Und wenn man der nächsten Generation die Auswahl und Berechnung von Schutzorganen, Leiterquerschnitten, Spannweiten von Kabeltrassen (ich hatte letztens einen Azubi einer Fremdfirma dabei der zum ersten Mal in seinem Leben die Herstellervorgaben zu Befestigungsabständen eines Kabeltragsystems gesehen hat - im dritten Lehrjahr!) etc. nicht vernünftig beibringt weil man sie als billige Arbeitskraft ansieht kommt halt so was bei raus: Man macht das was immer schon so gemacht wurde - und gibts später an die nachfolgende Generation weiter.


Gruß Tobi

Re: generelle Installation von LS Typ C

Verfasst: Montag 16. Oktober 2017, 20:19
von Probator
Alois hat geschrieben: Montag 16. Oktober 2017, 19:26 Warum findet man aber in vielen (den meisten) Verteilungen einheitlich B 16 LS?
Das Vorhandensein kleinerer Automaten als B16 in einer Verteilung sehe ich fallweise als Indiz dafür, dass diese von einem echten Fachmann gebaut wurde.
Sieht man aber selten genug. B16 ist Standard, weil billig. Es wird ja nicht mal in Zeiten von LED mit ihrem kleinen Verbrauch drüber nachgedacht, für einen reinen Lampenstromkreis mal einen B10 oder gar B6 vorzusehen.

Überhaupt würde ein B10 für sämtliche Räume außer Küche, Werkstatt und Waschküche völlig ausreichen.

Re: generelle Installation von LS Typ C

Verfasst: Montag 16. Oktober 2017, 20:47
von cyclist
Hallo Olaf!
ZHEV-Schulze sprach letztens auf einer DKE-Sitzung von 600.000 perfekt ausgebildeten Elektrofachkräften im Handwerk. Es ist nur schrierig, hiervon Einzelexemplare in freier Wildbahn zu finden. :D

Naja..., die verstecken sich nun mal so gut, das man sie nicht findet! Bzw. sie wollen nicht gefunden werden... :)
Hin und wieder werden doch aber mal ein paar wenige Exemplare auf den Wettbewerben des ZVEH präsentiert und prämiert. Nur ob diese dann auch ihr Wissen in der Realität auch wirklich anwenden können, ist eine andere Frage.

Ich hatte mal vor Jahren bei einem namhaften Großhändler bei uns im Pott einen LS-Schalter 13A angefragt, der erste Blick war so, als ob der Verkäufer das Gefühl hatte, das ich ihn veräppeln wollte - sprich es gab 6, 10, 16, 20, 25A LS-Schalter... :D
Als ich vor ca. 3 Jahren mal einen LS C 0,5A 2-polig von ABB haben wollte, habe ich gleich die Seite vom Katalog ausgedruckt und vorgelegt... :D

Bei uns im Pott war zumindest bis vor 2 Jahren ein LS-Schalter B/C 13A für den Einsatz im Wohnungsbau quasi unbekannt. Im Raum OWL werden wohl hin und wieder welche verbaut...
Ich selber habe auch noch keinen B/C 13A eingebaut bzw. real im Einsatz gesehen.

Re: generelle Installation von LS Typ C

Verfasst: Montag 16. Oktober 2017, 21:00
von ego11
nur um das klar zu stellen: Bei uns im Betrieb sind derartige LS-Schalte keine unbekannte, und werden auch verbaut. Wenngleich man dann als Exot behandelt wird.

C13 3polig von Eaton ist z.B. bei Sonepar West vor 4 Wochen nicht lagernd gewesen, mußte über Sonepar Nord am nächsten Tag nachgeliefert werden.

Re: generelle Installation von LS Typ C

Verfasst: Montag 16. Oktober 2017, 22:21
von E-Jens
Da wird dieses einfache Thema ja mal sehr interessant.

Die Frage B16, C13 oder andere LSS wird wohl jeder nach genauer Prüfung der Rahmenbedingungen entscheiden dürfen. Grundsätzlich ist mir B16 für Steckdosenstromkreise sehr sympathisch. Es gibt ja nicht nur 3x1,5 mm².
Mich wundert es nicht, wenn sich Kunden ohne weiter zu Prüfen für den billigeren Anbieter entscheiden. Trotzdem erwarten die Kunden die volle Leistungsfähigkeit der Anlage. Nur der Gedanke 13 A statt 16 A sieht doch nach Leistungsbegrenzung aus. Das möchte ich den Kunden bei Neuanlagen nicht vermittel müssen.
ZHEV-Schulze sprach letztens auf einer DKE-Sitzung von 600.000 perfekt ausgebildeten Elektrofachkräften im Handwerk. Es ist nur schwierig, hiervon Einzelexemplare in freier Wildbahn zu finden. :D
Ich arbeite im Bereich hochwertige deutsche Industriefahrzeuge und die Firma für die ich arbeite betreut mehrere tausende dieser Geräte. Über die Hälfte ist elektrisch angetrieben. Also sollten gute Bedingungen für diesen einfachen Bereich Elektrotechnik möglich sein. Trotzdem gibt es keine Struktur für den Elektrobereich, ist auch nicht gewünscht und die EUPs und EFKffT prüfen und basteln um die Wette.
Meine Chefs (Jurist und KFZ-ler) schauen in die Bilanz und nicht ob das gebaute/ geprüfte sicher ist. Die laienhafte Risikobewertung sagt: „Es wird schon nichts schiefgehen.“ Und das geht schon Jahre lang so. Bei diesem Grundsatz bleibt die elektrische Sicherheit zwangsläufig auf der Strecke. Bei wem das anders ist, der darf sich gerne bei mir melden. Ich biete mich gerne als neuer Kollege an.

Gruß Jens

Re: generelle Installation von LS Typ C

Verfasst: Montag 16. Oktober 2017, 22:21
von Elt-Onkel
Hallo,
Probator hat geschrieben: Montag 16. Oktober 2017, 20:19
Das Vorhandensein kleinerer Automaten als B16 in einer Verteilung sehe ich fallweise als Indiz dafür, dass diese von
einem echten Fachmann gebaut wurde.
Sieht man aber selten genug. B16 ist Standard, weil billig.
Also, das habe ich schon vor 30 Jahren gemacht.

Wo andere noch H 16 verbaut haben, war ich schon bei L 10.
Das dann gemischt mit L 16 (z.B. E-Herd).
Naja, außer DHE - da waren es dann L 32.
O.K. etwas andere Charakteristik wie C 10.


...

Re: generelle Installation von LS Typ C

Verfasst: Montag 16. Oktober 2017, 22:53
von Trumbaschl
B16 sind bloß in Deutschland so billig, weil sie in riesigen Mengen abgesetzt werden. In Österreich kosten B13 und B16 praktisch gleich viel (um die 4 Euro brutto Listenpreis), B10 sind etwas teurer. C13 und C16 sind preislich praktisch nicht von B zu unterscheiden. In Gewerbeanlagen werden Steckdosenkreise ziemlich konsequent mit 3x2,5 mm2 und C16 ausgeführt. Haben wir auch in meiner aktiven Planungszeit immer so ausgeschrieben.
Dort ist der Hausanschluß 3x6mm² (L-N-PE).
Absicherung mit einer 25A Schmelzsicherung.
Da ist nix mit Parallelbetrieb von Waschmaschine, Trockner und E-Herd.
Da muss man schon die Hauverteilung ganz genau austüfteln,
damit die Hausanschlusssicherung nicht alle Nase lang durchbrennt.
Es gibt dort auch Anlagen (neu!) mit 1x20 oder 3x16 A und in älteren Anlagen auch hinter 3x16 A Hausanschluss drei Diazed 16 A für den Herd! Die monatliche Grundgebühr ist dort empfindlich abhängig von der Anschlussleistung, da reden wir von dreistelligen Eurobereichen im Jahr bei manchen Versorgern, je nachdem ob 20 oder 25 A!

Re: generelle Installation von LS Typ C

Verfasst: Montag 16. Oktober 2017, 23:09
von Elt-Onkel
Hallo,

na, das ist dort ein Zirkus.

Die Tiefbauarbeiten kosten ja immer gleich viel, ob man nun ein NAYY 4x35 (in Göttingen 4x50) oder ein NYY 3x6 in den Kabelgraben legt.
(In Dachau liegt in den Privathäusern 2 x NYCWY 3x120/70 oder 2 x NAYY 4x150 !)

Mit dem 'Klingeldraht' kann man bestimmt prima Zukunftssicher installieren.

Dann noch ein paar Oberwellen von den neumodischen Schaltnetzteilen, und in Malmö dampfen die Bürgersteige.


...

Re: generelle Installation von LS Typ C

Verfasst: Dienstag 17. Oktober 2017, 09:27
von Olaf S-H
E-Jens hat geschrieben: Montag 16. Oktober 2017, 22:21 ... Bei wem das anders ist, der darf sich gerne bei mir melden. Ich biete mich gerne als neuer Kollege an. ...
Moin Jens,

in Berlin ist derzeit etwas frei. Guck mal hier in die Jobbörse.

Gruß Olaf