TT-System Anschlussbeispiel

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EBC41
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TT-System Anschlussbeispiel

Beitrag von EBC41 »

Hallo,

letztens ist mir wieder dieser Plan eines süddeutschen Versorgungsunternehmens über den Weg gelaufen.

Also, ich könnte nicht ruhig schlafen, wenn ich das so ausführen würde.

Oder gelten hier andere Regeln, als das was man so gelernt hat?
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SPS
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Beitrag von SPS »

Für TT-System doch Ok. Wo ist dein Problem?
Mit freundlichem Gruß sps
EBC41
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Beitrag von EBC41 »

Ich sehe das Problem, wenn der lokale PE in gleicher Umhüllung mit den Aussenleitern geführt wird (vor der RCD), dass bei Anbohren dieser Hauptleitung oder Einschlagen eines Nagels, das Potential des ganzen Anwesens, je nach lokaler Erdungsimpedanz fast auf 230 Volt hochgezogen wird und keine Abschaltung erfolgt. Oder denke ich da falsch?
Ich-bins
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Beitrag von Ich-bins »

EBC41 hat geschrieben:Oder denke ich da falsch?
Kommt das Beispiel vom Bayernwerk?
https://www.bayernwerk.de/cps/rde/xbcr/ ... System.pdf
Das ist Variante 2, jedoch ist auch Variante 1 (Seite 8) eher von Vorteil. Der NB lässt damit dem Installateur die Entscheidung.
EBC41
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Beitrag von EBC41 »

Ja, das kommt vom Bayernwerk. Version 2016. Ich denke das ist in Niederbayern / Oberpfalz ehem. OBAG - Gebiet üblich. Findet man aber in der TAB 2010 fast genau so drin, nur dass hier die PE Schiene im Zählerschrank noch nicht isoliert sein musste. Scheinbar ist ihnen bewusst geworden, dass die Version nicht ganz ungefährlich ist. Aber für mich am gravierendsten, dass der lokale PE immer noch in der gemeinsamen Umhüllung der Leitung zur Unterverteilung sein darf. Das wäre für mich ein absolutes NoGo.

Solange kein RCD gesetzt ist, hat der lokale PE in der gemeinsamen Umhüllung nichts zu suchen.


Die Variante 1 mit getrennter Führung des PE wäre dagegen ok.
chris11
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Beitrag von chris11 »

Seh ich genau so. Bei einem TT System hat der PE auf einer Sammelschiene vor dem ersten RCD nichts verloren. Schon gar nicht benachbart zu einem Aussenleiter. Ein Außenleiter-PE Schluß an dieser Stelle setzt das ganze Anwesen unter Spannung ohne das eine Schutzeinrichtung auslöst.
Bei einen TNC-S würde in dem Fall eine NH Sicherung auslösen.
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Strippe-HH
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Beitrag von Strippe-HH »

Von TT-Netzen älterer Herkunft kenne ich es auch so das der PE im Zählerschrank nichts verloren hat dieser geht von der HES direkt in die UV über einen einzelnen Leiter. Dieses war auch damals bei der OBAG der Fall gewesen in dessen Versorgungsgebiet meine Eltern damals 1976 ein Ferienhaus hatten. Gleichzeitig dazu hatte ich es in diesem Zeitraum auch viel mit TT-Netzen in Nord-Niedersachsen zu tun gehabt wo die gleiche Bestimmung gewesen ist.
Nun mögen sich die Zeiten geändert haben und wenn ich die TAB-Richtlinien für Zählerschränke für diese Versorgungsbereiche so ansehe die haben alle ein 5-Poliges Schienensystem unterhalb der Messeinrichtungen.
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Ich-bins
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Beitrag von Ich-bins »

EBC41 hat geschrieben:Ja, das kommt vom Bayernwerk. .
Kam mir gleich bekannt vor, kleine örtliche NB haben das auch so übernommen.
Zitat Strippe-HH
Nun mögen sich die Zeiten geändert haben und wenn ich die TAB-Richtlinien für Zählerschränke für diese Versorgungsbereiche so ansehe die haben alle ein 5-Poliges Schienensystem unterhalb der Messeinrichtungen.
Das kann durchaus ein Grund sein, sofern man keine Unterverteiler benötigt.
EBC41
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Beitrag von EBC41 »

Auch, wenn man keine Unterverteiler benötigt, würde ich den lokalen PE da nicht reinziehen und an die Schiene klemmen.

Aber die Vorschrift, dass ein lokaler PE in einer gemeinsamen Umhüllung vor einer RCD nichts zu suchen hat, ist doch wohl noch gültig? Weiß jemand spontan wo das steht? Oder wurde das geändert?
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Strippe-HH
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Beitrag von Strippe-HH »

In dem Haus von meinem Bruder dessen Anwesen in der Nordheide liegt da ist TT-Netz und auch im Wohnhaus wo es Stockwerksverteiler gibt, da hatte ich zu jeder UV eine eigene Leitung für den PE zur HES verlegt.
Also ganz so wie es damals so verlangt wurde.
Die RCD-s sind noch 40/05A aber das war zu den damaligen Zeiten (1987) noch üblich gewesen, lediglich für die Bäder und Außen natürlich 0,03A.
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