Überlastschutz RCD

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PQ_Trainer
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Beitrag von PQ_Trainer »

langer hat geschrieben:Dann frag ich mich, was die Angabe der "Nennströme" soll, wenn man nur so "kleine" Vorsicherungen für einen 40 A RCD nutzen darf.

Wofür wurden dann extra 40 A- Sicherungen "erfunden"?
Da habe ich in Summe 66A Schmelzsicherungen an 35A Vorzählersicherung.
Scheint seit 1968 irgendwie gefunkt zu haben :D
Aber auch der E-herd lief ja auch mit ca. 30A über 1,5mm2 Neutralleiter :rolleyes:
In der TAB des EVUs steht die Vorzählersicherungen sind mit "Ähnlichem G Verhalten" vorhanden.
TJA, also 66A gegen 35A G Verhalten :D

L.G. Richard
Die einfachsten Fehler sind am Schwersten zu finden.:D
! Ich warne alle Elektro Laien vor Arbeiten mit Spannungen >50V !
Keytos
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Beitrag von Keytos »

Klein-Eli hat geschrieben:Hallo,
wer sagt es dem ZVEH, dass sie falsche Empfehlungen geben?
ZVEH Werkstattrichtlinie speziell Seite 4+5.
Ich selber hab einen Prüfplatz: Vorsicherung 25A gG -> FI 25A -> u.a. CEE 32A :confused:
Prüfplatz nach DIN VDE 0104! Fehler bei VDE ? 8o

Servus Eli, ein Prüfplatz ist ein Prüfplatz, eine Werkstatt ist eine Werkstatt, einen Wohnung ist eine Wohnung. ...
Bleiben wir flexibel.
Gruß
Keytos
Trumbaschl
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Beitrag von Trumbaschl »

PQ_Trainer hat geschrieben:Da habe ich in Summe 66A Schmelzsicherungen an 35A Vorzählersicherung.
Scheint seit 1968 irgendwie gefunkt zu haben :D
Aber auch der E-herd lief ja auch mit ca. 30A über 1,5mm2 Neutralleiter :rolleyes:
In der TAB des EVUs steht die Vorzählersicherungen sind mit "Ähnlichem G Verhalten" vorhanden.
TJA, also 66A gegen 35A G Verhalten :D

L.G. Richard
Momenterl, nix durcheinanderschmeißen! Niemand hat je gefordert, dass die Summe aller Endstromkreis-Sicherungen kleiner oder gleich dem Anschlusswert der Hauptsicherung sein muss. Hierbei wird sehr wohl von Gleichzeitigkeitsfaktoren ausgegangen und lediglich dafür gesorgt, dass bei Überlastung eines einzelnen Stromkreises nicht die Hauptsicherung mit auslöst. Eine Überlastung, bei der die Hauptsicherung auslöst, ist erfahrungsemäß selbst bei reichlich knapper Dimensionierung (20 A gG einphasig) sehr selten. Häufiger sind bei dieser Konstellation Selektivitätsprobleme im Kurzschlussfall.

Anders ist die Lage beim Überlastschutz des FIs. Der darf im Falle von Schmelzsicherungen in Österreich generell, in Deutschland bei Hager und Eaton, nur mit <= Nennstrom/1,6 abgesichert werden oder die Summe der nachgeschalteten LSS darf nicht größer als in Österreich Nennstrom/1,45 und in Deutschland bei Hager und Eaton Nennstrom sein. Nachdem das im Haushalt selten der Fall ist, würde ich von der Notwendigkeit passender Vorsicherungen ausgehen.

Selektivität wird übrigens in Deutschland und Österreich heftig überbewertet. In Italien ist der Standardanschluss ein FI/LS 15 A/30 mA (ernsthaft 15 A, nicht 16!) und in Ungarn habe ich letztes Wochenende in einer Altbauwohnung gewohnt, in der unter dem Zähler drei C16(!) als Hauptsicherung saßen und über dem Zähler ein Haufen L15. Auch sonst gibt es in Budapest nur LSS als Hauptsicherung, alles zwischen C16 und B32 bzw. L35 ein- und dreiphasig.
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PQ_Trainer
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Beitrag von PQ_Trainer »

Trumbaschl hat geschrieben:Momenterl, nix durcheinanderschmeißen! Niemand hat je gefordert, dass die Summe aller Endstromkreis-Sicherungen kleiner oder gleich dem Anschlusswert der Hauptsicherung sein muss. Hierbei wird sehr wohl von Gleichzeitigkeitsfaktoren ausgegangen und lediglich dafür gesorgt, dass bei Überlastung eines einzelnen Stromkreises nicht die Hauptsicherung mit auslöst. Eine Überlastung, bei der die Hauptsicherung auslöst, ist erfahrungsemäß selbst bei reichlich knapper Dimensionierung (20 A gG einphasig) sehr selten. Häufiger sind bei dieser Konstellation Selektivitätsprobleme im Kurzschlussfall.

Anders ist die Lage beim Überlastschutz des FIs. Der darf im Falle von Schmelzsicherungen in Österreich generell, in Deutschland bei Hager und Eaton, nur mit <= Nennstrom/1,6 abgesichert werden oder die Summe der nachgeschalteten LSS darf nicht größer als in Österreich Nennstrom/1,45 und in Deutschland bei Hager und Eaton Nennstrom sein. Nachdem das im Haushalt selten der Fall ist, würde ich von der Notwendigkeit passender Vorsicherungen ausgehen.

Selektivität wird übrigens in Deutschland und Österreich heftig überbewertet. In Italien ist der Standardanschluss ein FI/LS 15 A/30 mA (ernsthaft 15 A, nicht 16!) und in Ungarn habe ich letztes Wochenende in einer Altbauwohnung gewohnt, in der unter dem Zähler drei C16(!) als Hauptsicherung saßen und über dem Zähler ein Haufen L15. Auch sonst gibt es in Budapest nur LSS als Hauptsicherung, alles zwischen C16 und B32 bzw. L35 ein- und dreiphasig.
Servus Trumbaschl,
nunja, ich komme aus der Grossindustrie.
Ich schalte zum Test alles EIN was verfügbar ist und verfügbar wäre.
Auch bei BMW habe ich die Messbetreuung bei einem Black Out Test durchgeführt.
WOS WIEGST, des HODS.
Halbe Sachen sind mit absolut zuwider.

P.S. sorry, noch schnell hinzugefügt, ich sitze nicht gerne im Dunklen, wenn auch die max. Leistung der Absicherung (womöglich) nicht oder sehr selten erreicht werden würde.
Da schmeiss ich einge Euro nach, dass es nicht so ist.
Schreib mal Deine Argumente der VÖEST, ANDRITZ, BASF, PHILIPS,... :)))
Dort wo es rund um die Uhr funken soll.
Alles meine Kunden.

NOCH WAS,
in Ungarn habe ich an einer Kalt Walzstrasse von der ELIN messen müssen.
JO, der HERR der Industrie dort sprach Deutsch, aber verstand leider nicht wie man im 3 phasigem Netz gegen den Neutralleiter mit 230V im 400V Netz messen kann.
Nunja, ich war vor 10 Jahren bis Moskau unterwegs und was hörte ich ....
TOP, soviel messen zu können, aber der STROM kommt (kam) aus Russland :)))
Also Glückwunsch, wenn Du noch viele Anlagen aus dem (vor?) dem 2. Weltkrieg sanieren kannst.
Aber ich ging von einer Anlage aus den späten 60ern und welche nicht in Sibiren errichtet wurde aus.
Einphasiger Anschluss des E-Herdes, anscheinend wohl überlegt für 3 phasigen Anschluss.
3x1,5mm2 je über 10A Schmelzsicherung, aber dann die Summe 3x10A am Neutralleiter !
Achja, wer benötigt doch den Backofen und 3 E-Platten gleichzeitug ?
NUN denn ICH, wenn ich einen Benchmark fahre, dann wird der STREU vom WEIZEN getrennt :)

L.G. Richard
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Beitrag von PQ_Trainer »

Sorry @Trumbaschl,
Ja, ich gehe immer auf Nummer sicher.
Wenn ich die letzten 30 Jahre überlege wie Gerätehersteller mit neuen Anforderungen (Normen) überhäuft wurden....
Im ABB Konzern wurde bereits Anfang der 90er die damaligen NAMUR EMV Vorschriften nachträglich in die Messgeräte für z.B. damals HÖCHST eingebaut.
Nun schon länger die IEC 61000-xyz Norm.
Die Netzfilter mußten neu dimensioniert werden in Hinblick auf die kleineren Ableitströme über PE. Alles mußte von einem unabhängigem Prüfinstitut gemessen und abgenommen werden. Kennst vielleicht eh das TGM ? dort war ich damals Stammkunde :)
Das Blödeste war, dass bei Kurzschluss einer Sekundärwicklung die Primärsicherung des Trafos eines Gerätes auslösen musste.
Unere Schreiber hatten bis zu 6 Kanäle mit +/-Versorgung, also 12+1 Wicklungen und dann sollte die Sicherung auch nicht beim blödesten Einschalten fallen. Schnittbandkern Trafos mit ca. 100VA, das war ein Balanceakt.
Vieleicht ist es nun klar, dass diese Geräte um die 100.000.- Schilling damals kosteten, ich bekam damals nur ca. 12.000.- brutto im Monat

L.G. Richard
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Trumbaschl
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Beitrag von Trumbaschl »

Ich würde das schon so sehen, dass im Haushalt andere Maßstäbe angelegt werden als in großen und größten Industriebetrieben. Im Haushalt ist - jedenfalls in Österreich - der limitierende Faktor meist die vom Netzbetreiber zu verträglichen Preisen bereitgestellte Leistung. Natürlich könnte man dann sagen "OK, ich setze nur so viele LSS, dass deren Summe die Anschlussleistung nicht übersteigt!", aber dann fallen bei einem Kurzschluss oder der Überlastung eines einzelnen Stromkreises unnötig große Anlagenteile aus. Auch bei Arbeiten muss man unnötig viel abschalten. Insofern werden im Haushalt eigentlich immer deutlich mehr Stromkreise installiert als man bräuchte um die Anschlussleistung auszunützen.

De facto lebt es sich mit 25 A einphasig schon ganz gut, und hier rede ich von einem völlig normalen Haushalt mit Mikrowelle, Waschmaschine, Geschirrspüler, Wasserkocher,... nur Herd und Heizung/Warmwasser sind nicht elektrisch. Die letzte Diazed am Gang ist vor sicher 10 Jahren geflogen wie ein Kurzschluss im Haartrockner den L16 dahinter gekillt hat. Wegen Überlastung haben wir noch nie(!) in 30 Jahren eine Vorsicherung erledigt.

Das TGM kenne ich nicht nur, ich habe zwei Jahre (Kolleg) dort verbracht ;)
Mit welchem Kenntnisstand Maturanten dort auf E-Anlagen losgelassen werden beunruhigt mich schon leicht.
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Beitrag von PQ_Trainer »

[quote="Trumbaschl"]Ich würde das schon so sehen, dass im Haushalt andere Maßstäbe angelegt werden als in großen und größten Industriebetrieben. Im Haushalt ist - jedenfalls in Österreich - der limitierende Faktor meist die vom Netzbetreiber zu verträglichen Preisen bereitgestellte Leistung. Natürlich könnte man dann sagen "OK, ich setze nur so viele LSS, dass deren Summe die Anschlussleistung nicht übersteigt!", aber dann fallen bei einem Kurzschluss oder der Überlastung eines einzelnen Stromkreises unnötig große Anlagenteile aus. Auch bei Arbeiten muss man unnötig viel abschalten. Insofern werden im Haushalt eigentlich immer deutlich mehr Stromkreise installiert als man bräuchte um die Anschlussleistung auszunützen.

De facto lebt es sich mit 25 A einphasig schon ganz gut, und hier rede ich von einem völlig normalen Haushalt mit Mikrowelle, Waschmaschine, Geschirrspüler, Wasserkocher,... nur Herd und Heizung/Warmwasser sind nicht elektrisch. Die letzte Diazed am Gang ist vor sicher 10 Jahren geflogen wie ein Kurzschluss im Haartrockner den L16 dahinter gekillt hat. Wegen Überlastung haben wir noch nie(!) in 30 Jahren eine Vorsicherung erledigt.

Das TGM kenne ich nicht nur, ich habe zwei Jahre (Kolleg) dort verbracht ]

Servus @Trumbaschl,
hast recht, wir können die (elektrische Energie) bald nicht mehr bezahlen, sehr Vieles wird für die Erneuerbaren Energien in DEN TOPF geschmissen.
Sehr Gutes Geschäft, obwohl die Windenergie Hersteller bald alle Pleite sind.
JA, ich bekenne habe da in Wien sehr viele Stromkreise, wären ca. das 3 fache der Vorzählersicherungen.
Wären aber über ca. 43kW das schaffte ich im Haushalt noch nicht ;) :) :) :) Aber ansonsten musste ich schon mal 6000A (LEM)Flexen im 690V Industrienetz anlegen um auch im Fehlerfall nicht nur OVERLOAD zu sehen.(5 MW Windräder in Frankreich)
Das Kalibrieren war gar nicht einfach, 800A (mit 0.1% Genauigkeit) hatten wir nur in der Entwicklungsabteilung von ehemals GÖRZ, LEM, nun FL. :D
Ich hatte 5 Jahre Ausbildung in einer HTL im 10.Bez war nur zur Überprüfung unserer Geräte im TGM. Nunja alles lange her, vielleicht vergesse ich immer wieder, das 10hoch3 nicht vor jeder Leistunsangabe steht (muss):D :rolleyes:

P.S. Tut mir leid, bin noch immer in Gedanken bei kW oder MW, z.B. 100A am Neutralleiter von einem 400kVA Trafo da werde ich erst munter :)))

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Beitrag von Trumbaschl »

Tja, da bringst du uns neue Perspektiven :)
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SPS
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Beitrag von SPS »

Hier noch die 2 Antwort von Hager
Hager hat geschrieben:Die Kombination FI mit vorgeschaltetem LS bzw. SLS gleichen Nennstroms wurde von uns im Labor geprüft und ist ohne Probleme auch im Überlastbereich der Schutzgeräte möglich.
Mit freundlichem Gruß sps
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SPS
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Beitrag von SPS »

ABB hat heute geschrieben.
ABB hat geschrieben:unsere FI- Schutzschalter sind mit der Stromstärke des FI- Schutzschalters abzusichern ( 40A Fi- Schutzschalter mit 40A Vorsicherung).
Mit freundlichem Gruß sps
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