Katastrophen im Altbau

In dieses Forum gehört alles, was sich mit dem Titel vereinbaren lässt
Antworten
TSR_9614
Null-Leiter
Beiträge: 81
Registriert: Freitag 28. April 2017, 22:42
Wohnort: Tirol/AT

Re: Katastrophen im Altbau

Beitrag von TSR_9614 »

Im Nebenraum stand mal irgend eine Maschine, diese ist schon lange Geschichte, die Leitung davon ist aber noch da.
Während ich diesen Kabel versuche hierher zubekommen improvisiert einer der Verwandten einen kleinen Verteiler.

Dann ein Stück Kabelkanal montiert und alles eingefädelt.

112.JPG
Im Lager liegen noch ein paar arbeitslose ABB Leitungsschutzschalter die werden sogleich verbaut.
Es war alles mit 16A abgesichert das mache ich sicher nicht mehr, die Stromkreise sind alt, 12A müssen reichen.
Außerdem wurde die 4² Leitung (die in die Wohnung hochgeht) auf 20A runtergesetzt.
"Nur" ein paar Stunden später ist es soweit wieder zusammen.

113.JPG
Ich habe dann ein paar Tage später aus einer Verteiler Rückwand einen Deckel geschnitten damit ist hier zu.

330.JPG
Von optimal ist das weit weg, aber immer noch besser als das Konstrukt von vorher.

grüße
ego11
Null-Leiter
Beiträge: 2300
Registriert: Sonntag 12. November 2006, 21:40
Wohnort: Köln

Re: Katastrophen im Altbau

Beitrag von ego11 »

Sorry, aber das ist doch wohl absoluter Murks!
Kein Verständniss warum man das nicht direkt fachgerecht macht.
Schade um die Arbeitszeit!
TSR_9614
Null-Leiter
Beiträge: 81
Registriert: Freitag 28. April 2017, 22:42
Wohnort: Tirol/AT

Re: Katastrophen im Altbau

Beitrag von TSR_9614 »

Hallo,

es war jetzt mal ruhig in letzter Zeit, aber die nächste Baustelle kommt immer:
Im ersten Stock gibt es eine kleine Wohnung, hier sollte Schlafzimmer und Wohnzimmer geweißelt werden.

Beim Ausräumen fiel auf das Steckdosen im Schlafzimmer nicht funktionierten, dauerte nicht lange bis sich jemand gemeldet hat...

Der kurze Lokalaugenschein offenbarte (wieder mal) nichts gutes, Installation aus den 30ern, Abgesichert mit 20A!
Die Zuleitung zu den beiden Räumen wurde schon mal neu gemacht. (bis zur ersten Klemmstelle)

Mit etwas Überredungskunst konnte ich erwirken das die Leitungen erneuert werden, das eskalierte dann ein bisschen und es wurden auch einige Steckdosen versetzt.

Ausgangszustand im Wohnzimmer:

348.JPG
In allen Abzweigdosen sind Keramikklemmen.

349.JPG

Im ersten Schritt die Zuleitung (rechts oben) abgeklemmt und begonnen die Drähte auszuziehen.
Leider fehlten bei fast allen Abzweigdosen die Auskleidung mit Teerpappe, ich konnte hier einen Helfer organisieren der sie freigestemmt hat.
Dann einmauern der neuen Abzweigdosen:

357.JPG
TSR_9614
Null-Leiter
Beiträge: 81
Registriert: Freitag 28. April 2017, 22:42
Wohnort: Tirol/AT

Re: Katastrophen im Altbau

Beitrag von TSR_9614 »

Beim Auslass der Deckenlampe hatte ich schon Probleme beim Entfernen der Drähte, die Ursache stellte sich dann schnell heraus:
Man hatte das Bergmannrohr flachgeklopft da sonst die Putzdeckung nicht ausreichend war.
Warum man nicht einfach ein kleineres Rohr genommen hatte...?

Ich habe dann den restlichen Putz entfernt und stattdessen ein 13,5er Evilon reingemacht.

365.JPG
Im Schlafzimmer ist die Installation nur spartanisch: eine Kombi neben der Tür:

361.JPG
Detail am Rande: Interessant hier UP Dosen von den Schuckertwerken zu sehen.

360.JPG
TSR_9614
Null-Leiter
Beiträge: 81
Registriert: Freitag 28. April 2017, 22:42
Wohnort: Tirol/AT

Re: Katastrophen im Altbau

Beitrag von TSR_9614 »

Nachdem die paar Drähte eingezogen waren kam Tags darauf eh schon der Maler, (hatt sich nicht gefreut über die Mehrarbeit...)

Aber er war schnell, und nach der Grundierung habe ich die gleich die Geräte eingebaut und abgeklebt, die Deckel kann man in ein paar Tagen draufstecken wenn er dann final durch ist.

376.JPG
Beim zusammenräumen dann habe ich mir die alten Drähte genauer angesehen, während im Wohnzimmer Standard 1,5² zum Einsatz kam, war im Schlafzimmer 1² verbaut gewesen:

369.JPG
Das Ding war dank der 20A Sicherung "gut durchgebraten"
(Die wurde selbstverständlich gegen eine mit 10A getauscht)

grüße
Manuel
Trumbaschl
Null-Leiter
Beiträge: 2040
Registriert: Mittwoch 11. Februar 2004, 12:17
Kontaktdaten:

Re: Katastrophen im Altbau

Beitrag von Trumbaschl »

Die Teerpappe hätte auch nichts geholfen, zählt nicht mehr als Isolierung. Zumindest teilweise dürfte das die letzte Generation Blechdosen aus den frühen 60ern sein, wo man mit Plastik-Tragringen und Rohrstutzen versucht hat, die Isolierung zu verbessern.
Dass hellgraues Rohr nicht flammwidrig ist und daher in Holzdecken nur mit Mantelleitung (YM, NYM) verwendet werden darf, ist dir bewusst? Ich hätte versucht, FXP-Schlauch durch den Hohlraum oberhalb der Schalung zu ziehen.
Danke für die spannenden Fotos auf alle Fälle!
Antworten