Bahn mit 1435 mm Spurweite

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Elt-Onkel
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Re: Bahn mit 1435 mm Spurweite

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

die Bild-Zeitung stellt es anders dar:

Ein „National Express“-Sprecher zu BILD:
„Der Zugführer bemerkte ein Hindernis auf freier Strecke und leitete sofort eine Schnellbremsung ein.
Dann verließ er den Führerstand und informierte die Fahrgäste.“

Halte ich für gewagt.

Dann müsste der Tf den Führerstand nach Auslösung der Schnellbremsung verlassen haben.
(Geht das ?)
Der läuft dann zu Fuß im Zug gegen die Bremsverzögerung ?
Muss ein sehr sportlicher Typ sein.


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Elt-Onkel
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Re: Bahn mit 1435 mm Spurweite

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

eben noch mal quergeprüft:

Bei einer Gefahrenbremsung beträgt die Bremsverzögerung bei Schienenfahrzeugen 2,7 bis 3,0 m/s².

Gegen die Bremsrichtung laufen, könnte also klappen.


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Elt-Onkel
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Re: Bahn mit 1435 mm Spurweite

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

nun mal über Google die Unfallstelle in Augenschein genommen.

Es gibt ein Einfahrsignal am Bf Meerbusch-Osterath.
Wenn der leere Kohlenzug etwa 500 Meter lang war,
könnte es sein, daß er davor gehalten hat.

Man sieht im Sattelitenbild oben links am rechten Gleis das Hauptsignal.

Nur warum fährt ein zweiter Zug in einen belegten Gleisabschnitt ?


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Meerbusch.jpg
ThomasR
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Re: Bahn mit 1435 mm Spurweite

Beitrag von ThomasR »

Tatsächlich kommt hier die Frage nach der schnellen Abschaltung und Erdung auf: angeblich hat es fast zwei Stunden gedauert bis die Fahrleitung ordnungsgemäß geerdet war und die Retter überhaupt an die Wagen herankonnten. Nach den Fernsehbildern zu urteilen, waren genügend Rettungskräfte vor Ort, aber niemand hatte eine Erdungsgarnitur dabei????

Möglicherweise wäre das auch anders abgelaufen, wenn es tatsächlich Schwerverletzte gegeben hätte. Dann würde ein Einsatzleiter womöglich irgendeinen Stunt gewagt haben um die Leitung stillzulegen.

Für mich als Bahnlaie ist das ein katastrophaler Zustand, Erdungsgarnituren (und Unterweisung) gehören in jede Feuerwehr!!
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Elt-Onkel
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Re: Bahn mit 1435 mm Spurweite

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

ja, es war so.
Der leere Kohlenzug stand am Einfahrsignal,
und musste die Überholung vom Regionalexpress abwarten.

Nur wie konnte am Anfang der Überholung die Weiche auf 'geradeaus' gestellt werden,
und das zugehörige Signal auf Fahrt gestellt werden,
wenn der Blockabschnitt besetzt ist ?

Zitat:
"Danach ergebe sich das Bild, dass der Güterzug ordnungsgemäß gehalten und auf das Signal zur Einfahrt in den Bahnhof
Meerbusch-Osterath gewartet habe.
Damit sei diese Strecke zwischen Krefeld und Köln für den nachfolgenden Verkehr eigentlich gesperrt gewesen.
"Der Personenzug hätte in den Abschnitt nicht reinfahren dürfen", sagte Münnich.
Die Bundesstelle stufte die Kollision als schweren Unfall ein, bei dem die Schadenshöhe von zwei Millionen Euro überschritten sein dürfte."


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Elt-Onkel
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Re: Bahn mit 1435 mm Spurweite

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,
ThomasR hat geschrieben: Mittwoch 6. Dezember 2017, 08:42
Möglicherweise wäre das auch anders abgelaufen, wenn es tatsächlich Schwerverletzte gegeben hätte. Dann würde ein Einsatzleiter womöglich irgendeinen Stunt gewagt haben um die Leitung stillzulegen.

Für mich als Bahnlaie ist das ein katastrophaler Zustand, Erdungsgarnituren (und Unterweisung) gehören in jede Feuerwehr!!
"Stunts" sind unnötig.
Wenn nur eine Achse vom Regionalexpress auf den Schienen steht,
ist der automatisch geerdet.

Etwas anderes sind herabhängende Oberleitungen - da können bis zu 4'000 Volt Restspannung drauf sein.

Man hätte also in den Zug einsteigen können.
Offensichtlich war keine EFK vor Ort, und alle anderen hatten Angst.

Wenn man einen korrekten Feuerwehrbedarfsplan aufstellen würde,
gehört in jede FF eine Erdungsgarnitur (2 Seile + Spannungsprüfer) - Gemeindefeuerwehr -,
wo im Gemeindegebiet Gleise mit Oberleitung laufen,

Bei jedem FDL hängt so eine Garnitur.
Die hätte man benutzen können.
Nur man braucht auch einen ausgebildeten Bahnerder.
Und den gab es in Meerbusch wohl nicht.
Man hat dann auf den Notfallmanager gewartet.

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Elt-Onkel
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Re: Bahn mit 1435 mm Spurweite

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

die Beschriftung der Grafik der Bildzeitung halte ich für falsch.

Das 'Übersehen' eines Hauptsignals führt zur automatischen Zwangsbremsung.

So etwas fällt selbst einem Grundschüler auf.

Kabelmafia hatte es erklärt:
Der Zug wird bis zum Stillstand abgebremst.
Dann könnte der Tf - nach Rücksprache mit dem FDL - wieder anfahren.

Dazu kommt das Stellen der Weiche in einen besetzten Blockabschnitt.
Das geht technisch (eigentlich) nicht - aus UVV Gründen.

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Meerbusch_b.gif
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Elt-Onkel
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Re: Bahn mit 1435 mm Spurweite

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

nun kommen wir der Sache langsam näher.

Zitat:
"Das Zugunglück in Meerbusch-Osterath mit neun Schwerverletzten geht vermutlich auf einen Fehler der Fahrdienstleitung zurück.
Wie das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) aus Ermittlerkreisen erfuhr, wurde dem Lokführer der Regionalbahn über Zugfunk
mündlich die Erlaubnis zur Weiterfahrt erteilt, obwohl sein Streckensignal auf Halt stand."

Also ein ähnlicher Fehler, wie in Bad Aibling.

Nur hier kein Drücken von Ersatzsignal, sondern mündlich über GSM-R.

"Jupp fahr los, das Signal ist kaputt."
So, oder so ähnlich wird es wohl gewesen sein.

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ThomasR
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Re: Bahn mit 1435 mm Spurweite

Beitrag von ThomasR »

Wie übersteuert der Zugführer dann aber die Zugbeinflussung am Signal? Oder hat diese erst die "Notbremsung" ausgelöst?
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Elt-Onkel
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Re: Bahn mit 1435 mm Spurweite

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

kleine Verwechselung.

Vorn sitzt der Tf, hinten im Zug der Zugführer.

Der leere Kohlenzug stand vor einem Hauptsignal.
Also kann sich ein paar hundert Meter davor kein weiteres Hauptsignal befunden haben.

Wie der Tf die Indusi übersteuern kann, weiß ich nicht.
Bei den alten Loks konnte man einfach die diesbezügliche Sicherung ziehen.
Dies war aber ein moderner Triebwagen, da klappen solche Taschenspielertricks nicht mehr.
Kabelmafia kann es erklären, wie es zu bedienen ist.


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