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Getriebeschaden Fleischmann H0

Verfasst: Dienstag 5. August 2014, 20:04
von Olaf S-H
Moin zusammen,

anbei das Foto eines Getriebes einer Modelleisenbahnlokomotive der Fa. Fleischmann (Baureihe 221).

Das kleine Zahnrad sitzt auf der Welle des Ankers. Nun sitzt es leider nicht mehr so fest - die Welle dreht sich und kann das kleine Zahnrad leider nicht motivieren, an der Drehbewegung teilzunehmen. Dies ist leider kein Einzelfall.

Leider sitzt das Zahnrad nicht so lose, dass man es händisch abziehen könnte. Hat jemand eine Idee, was man hier sinnvoll tun kann.

Mein erster Gedanke war, das Zahnrad mit Werkzeug abzuziehen, die Welle zu reinigen und das Zahnrad mit Spezialgleitmittel (Klebstoff) wieder auf die Welle zu setzen.

Gruß Olaf, der hier im Auftrag schreiben muss (darf, kann, soll)

Verfasst: Dienstag 5. August 2014, 20:19
von Elt-Onkel
Hallo,

bei Baumaschinen bohrt man in der Gleitfuge ein 'Sackloch',
und treibt anschließend einen Bolzen hinein.

Hier müsste man 1/3 Sektion der überstehen Welle wegschleifen,
und dann vielleicht 1 oder 1,5 mm bohren.
Omas Stopfnadeln bieten eine Basis für einen etwas übermäßigen Bolzen.
Das jobbt alles ohne Kleber.

Wenn Kleber, dann Loctite.

...

Verfasst: Dienstag 5. August 2014, 20:21
von Willi S
Moin Olaf,
Uhrmacher haben kleine Abzieher, da würde ich mal fragen.

Oder brutal, aber vorsichtig 2 Schraubendreher ansetzen und hoffen, daß die Welle nicht krumm wird.

Befestigen: Ich würde Weichlöten probieren, oder Loctide-Montagekleber.
(Loctide hat 1000 Produkte, schau mal auf der Website nach, was da in Frage kommt.)

Verfasst: Dienstag 5. August 2014, 21:46
von bettmann
Exzellenter Vorschlag von Elt-Onkel!

Das "rutschende" Zahnrad muss nicht von der Welle.

Formschluss heißt die Lösung!
Bei größeren Abmessungen gerne als Passfeder-Verbindung ausgeführt.

Notfalls kann man auch die halbe (überstehende) Welle abschleifen / abfeilen. Das Zahnrad hat ja genug Führung / Aufnahme, auf der Welle, in seiner Breite.
Wichtig ist ein scharfer Bohrer und bei dem kleinen Durchmesser eine hohe Drehzahl des Antriebs. Gerade beim gleichzeitigen Bohren, zweier unterschiedlicher, nebeneinander liegenden Materialien, "läuft" der Bohrer gerne weg.
Überlege vorher, was du als Bolzen nutzt. Eventuell einen Kerbstift (kann mir die Original-Größe nicht vorstellen). Danach richtet sich ja der Durchmesser des Bohrers. Und bei der ganzen Aktion gleichst du sogar noch eventuell aufgetretenes "Spiel" zwischen Zahnrad und Welle aus.

Eine, vom Werk aus, vorgesehene Sicherung gegen das Abrutschen des Zahnrades gibt es nicht? Sicherungsring o. Ä.?

bettmann

Verfasst: Mittwoch 6. August 2014, 07:13
von Olaf S-H
Moin zusammen,

ich habe mal nachgemessen. Die Motorwelle hat einen Durchmesser von ca. 2 mm.

Bohren traue ich mir da nicht zu.

Gruß Olaf

Verfasst: Mittwoch 6. August 2014, 10:13
von Oberwelle
Moin Olaf,

um das Zahnrad sauber herunter zu bekommen wird ein Abzieher benötigt.
In größerer Bauform könnte ich aushelfen, aber für dieses kleine Rad..

Ein Blech entsprechend biegen und oben in der Mitte ein Gewinde mit einer kleinen Schraube versehen.
Dann bekommst du das Rad wenigstens schon mal heile und grade abgebaut.


OW

Verfasst: Mittwoch 6. August 2014, 13:48
von meisterglücklich
Entfetten und Kleber reinlaufenlassen geht nicht?

Verfasst: Mittwoch 6. August 2014, 21:16
von -Claus-
Olaf S-H hat geschrieben:Bohren traue ich mir da nicht zu.
Wenn Du nicht axial bohren willst/kannst, warum dann nicht radial (1mm)?

Verfasst: Mittwoch 6. August 2014, 21:47
von bettmann
-Claus- hat geschrieben:Wenn Du nicht axial bohren willst/kannst, warum dann nicht radial (1mm)?
Dann bleiben nur 0,5mm (wenn die Welle mittig getroffen wird) über. Erscheint mir sehr wenig für die Kraftübertragung.

Das ist aber auch eine "Fummelei".
Ist die Original-Verbindung einfach nur gepresst?

Beim Kleben (sicherlich sinnvoll bei zwei unterschiedlichen Materialien und den Abmessungen) besteht das Problem, die Kontaktflächen wirklich fettfrei zu bekommen. Und zusätzlich darf der dahinter liegende Motor (mit Lager) nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.

bettmann, der gerade nochmal den Unterschied Welle / Achse nachgelesen hat und lieber größere Durchmesser bearbeitet hat. Da konnte man bei solchen Problemen aufkörnen, rändeln, schweißen, bohren, verstiften ...

Verfasst: Mittwoch 6. August 2014, 22:10
von Willi S
bettmann hat geschrieben:?

Beim Kleben (sicherlich sinnvoll bei zwei unterschiedlichen Materialien und den Abmessungen) besteht das Problem, die Kontaktflächen wirklich fettfrei zu bekommen.
Mit einem Schuss Bremsenreiniger, oder besser Azeton, bekommt man die Teile ausreichend fettfrei.

Mit Loctide-Montagekleber verklebe ich Kurbelwellen von Dampfmaschinen.
(die Wellen mit den Wangen)