Wie lange halten Kupferleitungen?

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chipy
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Wie lange halten Kupferleitungen?

Beitrag von chipy »

Hallo,
verliert Kupfer im Laufe der Jahre seine leitfähigkeit?
Sollte man 35 Jahre alte Aderleitungen, verlegt in Leerrohren austauschen?
Angebliche soll der Elektronenfluss nur auf der Oberfläche der Adern stattffinden. Da die Oberfläche mit der Zeit beschlägt, wird die Leitfähigkeit gemindert. Abschmirkeln der Enden soll helfen?
Wer weis da was, oder hat eine Meinung dazu?

Grüsse
Volker
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Beitrag von Volker »

Moin,

kann ich mir nicht denken. Wenn es so wäre, würdest du deine Wohnzimmerlampe im Laufe der Jahre dimmen. Spart natürlich den Dimmer. :)

Gruß Volker
meister_lampe

Beitrag von meister_lampe »

Hallo, in der Tat findet der Elektronenfluss am Rand statt, die Ursache ist eine Verdrängung nach aussen. Hochspannungsleiter sind deshalb hohl. Zu deinem Abschmirgeln: wenn du die Enden bearbeitest, hast du aber noch nichts an der Oberfläche über die Leiterlänge hin gesehen bearbeitet. Diese Überlegung kannst du knicken. Zum praktischen: Austausch der Leitungen wenn eine Isolationsmessung keine vernünftigen Werte anzeigt, bzw. wenn der PE nicht niederohmig ist. Klemmen nachsehen bzw. Austausch gegen Federzugklemm (WAGO) oÄ.
Ich hatte mal NYM Leitungen überprüft die mehrere Jahre ungeschützt im Freien lagen, natürlich war das Kupfer oxidiert aber technisch waren die noch iO.
gruss m
Oertgen

Beitrag von Oertgen »

Hallo !

Die angesprochene Stromverdrängung tritt in erster Linie bei Hochfrequenz auf (Skineffekt), bei 50 Hz ist er noch nicht entscheidend. Ansonsten kommt es in erster Linie auf die Isolation an. Aber im allgemeinen sehe ich da bei PVC-Aderleitungen kein Problem. Die Kontaktstellen (klemmen)
sind da wesentlich kritischer, da diese aufgrund des erhöhten Übergangswiderstands gerne abschmoren-->Brandgefahr!

MfG: Norbert
meister_lampe

Beitrag von meister_lampe »

@oertgen: sieh dir mal eine 380 KV leitung an
gruss m
Oertgen

Beitrag von Oertgen »

@ Meister Lampe!

Werd ich machen! Hier bei mir in der Nähe verläuft eine 380 kV-Leitung . Ich such schonmal meine Gummistiefel und meine Gummihandschuh raus, ferner meine Eisensäge.
Abschleppseil hab ich schon im Auto (damit ich nicht vom Mast stürze ) ---> Dann kanns ja losgehen!!!
8)
Achso ,mein Quetschverbinder-Set brauch ich noch um die Leitung wieder zu flicken. Achne , doch nicht ,hab ich ja auch schon im Auto. (Hab ich letzte Woche mein Autoradio mit angeschlossen!) Jetzt aber los!

Tschüüüsss!
meister_lampe

Beitrag von meister_lampe »

leb wohl ;-)
Igelknie
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Registriert: Dienstag 18. März 2003, 00:31

Beitrag von Igelknie »

Machen ma schonmal den Trauerfloor klar in Gedenken an das nächste Stromopfer
Beule

Beitrag von Beule »

Moin.

Die Stromverdrängung (Skin-Effekt) spielt bei 50 Hz überhaupt keine Rolle und ist völlig vernachlässigbar. Wenn man Hochspannungsleitungen als Rohr (oder z.B. Viererbündel) ausführt, hat das einen anderen Grund: Um Verluste durch Sprühentladungen zu minimieren, ist ein großer Leiterradius erforderlich. Da man aber nur einen großen Radius und nicht den daraus resultierenden großen Querschnitt braucht, wird die Leitung als Rohr ausgeführt. Das spart Gewicht und Kosten.

Gruß
Beule
Gast

Beitrag von Gast »

Deshalb gibts bei Sat-Anlagen auch Probleme mit Digital. Die kabel sind dafür nicht geeignet... Digitaltaugliche Leitungen haben eine geriffelte Oberfläche, dadurch ist die Oberfläche größer und die Verluste kleiner. Bei solchen Frequenzen gehts halt weiter nach aussen, bei 50 Hz spielt das wohl noch keine Rolle.
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