parallelschaltung von widerständen= kleinerer ersatzwiderstand?

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spaceball

parallelschaltung von widerständen= kleinerer ersatzwiderstand?

Beitrag von spaceball »

hallo!
warum ist der ersatzwiderstand bei einer parallelschaltung kleiner als jeder einzelne widerstand?
spaceball
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Spaceball,

um die Frage zu beantworten rechnen wir mal eine Aufgabe durch:

R1 = 10 Ohm; R2 = 5 Ohm; U = 10 V

der Strom über R1 ist dann

I1 = 10V/10Ohm = 1 A

der über R2

!2 = 10V/5Ohm = 2 A

wie groß ist der Strom, den die Spannungsquelle liefert?

Iges = I1+I2 = 3A

wie groß ist dann der Gesamtwiderstand oder der Ersatzwiderstand, den die Spannungsquelle "sieht"?

Rges = U/Iges = 10V/3A = 3,333 Ohm

zum selben Ergebnis kommst Du, wenn Du die Formel

Rges = R1*R2/(R1+R2) anwendest.

Der Gesamtwiderstand oder Ersatzwiderstand muß immer kleiner als der kleinste Einzelwiderstand der Parallelschaltung werden, weil über den Ersatzwiderstand die Summe der Ströme in der Parallelschaltung fließt.

Unter dem link findest Du ein Applet, bei dem Du kleine Schaltungen zusammenbauen kanst und die Ströme und Spannungen "messen" kannst.

http://www.walter-fendt.de/ph11d/kombiwid.htm

Auch die anderen Applets auf der Seite sind interessant!

Gruß

rau
spaceball

Beitrag von spaceball »

also theoretisch versteh ichs:
da die summe aller ströme der gesamtstrom ist, muss der ersatzwiderstand kleiner sein!
aber wie ist es in echt (also praktisch)? jedes elektron muss doch bespielsweise bei einer parallelschaltung von zwei 10 ohm widerständen, 10 ohm "durchqueren"! warum ist dann der gesamtwiderstand kleiner?
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Spaceball,

Du mußt bei der Frage nach dem Ersatzwiderstand sehen, welchen Widerstand die Spannungsquelle sieht und nicht das einzelne Elektron.

Bei meinem Beispiel sieht die Quelle einen Widerstand von 3,333 = Ohm.

Anders ausgedrückt, man könnte statt der beiden Widerstände (5 Ohm und 10 Ohm) einen Widerstand mit 3,333 Ohm einbauen. Für die Quelle wäre das das gleiche.


Gruß

rau
Optihut
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Beitrag von Optihut »

Original von spaceball
also theoretisch versteh ichs:
da die summe aller ströme der gesamtstrom ist, muss der ersatzwiderstand kleiner sein!
aber wie ist es in echt (also praktisch)? jedes elektron muss doch bespielsweise bei einer parallelschaltung von zwei 10 ohm widerständen, 10 ohm "durchqueren"! warum ist dann der gesamtwiderstand kleiner?
Um bei Deinem Beispiel zu bleiben:
Das einzelne Elektron muss zwar 10 Ohm durchqueren, da aber 2 Elektronen gleichzeitig 10 Ohm durchqueren - es ist ja schliesslich eine Parallelschaltung - ist das äquivalent dazu, dass ein Elektron 5 Ohm durchquert.
spaceball

Beitrag von spaceball »

ist eigentlich ein unterschied zwischen gesamtwiderstand einer schaltung und dem ersatzwiderstand?
kann mir jemand noch mal genau definieren, warum der ersatzwiderstand kleiner ist? (rechnerisch versteh ich es , aber physikalisch nicht) was ist der ersatzwiderstand genau?

und das mit dem widerstand sehen. kannst du mir das noch mal erläutern, rau?
meister_lampe

Beitrag von meister_lampe »

Hallo,
ich verstehe das so. Der Gesamtwiderstand ist die Summe
aller Widerstände in einer Schaltung. Als Ersatzwiderstand sehe ich eine Schaltung die rechnerisch den gleichenWiderstand wie das Original aufweist, aber anders aufgebaut ist. Zum Beispiel die Umwandlung von Stern nach Dreieck oder Parallelschaltung und Reihenschaltung von Induktivitäten Kapazitäten und Ohmschen Widerständen.
gruss m
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo meister_lampe,

das mit der Summe aller Widerstände in einer Schaltung stimmt so nur bei der Reihenschaltung.

Bei der Parallelschaltung ist es die Summe aller Leitwerte, von der dann noch der Kehrwert errechnet werden muß.

Unter dem Ersatzwiderstand versteht man tatsächlich den Widerstand, den man anstelle einer Schaltung (ohmscher Widerstände) einbauen könnte, ohne, daß sich für die Quelle (bezüglich Strom und Spannung) etwas ändert. Darunter fallen auch die umgerechnete Stern- oder Dreieckschaltung.

Gruß

rau
spaceball

Beitrag von spaceball »

das bedeutet: ersatzwiderstand = gesamtwiderstand
bei einer parallelschaltung ist der gesamtwiderstand der widerstand, der der quelle den gleichen widerstand entgegensetzt wie diese schaltung! das heißt zwei parallel geschaltene widerstände machen den stromfluss genau so hoch wie der ersatzwiderstand!
ist doch so wie bei strohalmen: wenn ich durch einen durchblase, habe spüre ich einen widerstand. wenn ich aber gleichzeitig durch zwei blase, hab ich zwar diesen widerstand zwei mal, aber die gesamte geförderte luft ist mehr. also rechnerisch ist der gesamte widerstand bei zwei halmen weniger als bei einem.
meister_lampe

Beitrag von meister_lampe »

Hallo, mit den Strohhälmen ist das ein guter Vergleich. Der Gesamtwiderstand bei parallel geschalteten Widerständen ist kleiner als der kleinste Einzelwiderstand der Schaltung.
Bei Reihenschaltung von Widerständen erhöht sich der Gesamtwiderstand. Das bedeutet das du deine Strohhälme mit Isolierband zusammenrödeln musst ;-)
gruss m
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