Hallo Opi11/15!
Erst mal herzlich willkommen hier!
Der goldene Spaten ist dir schon mal sicher! Und das gleich mit dem 1. Beitrag!
Sag doch erst mal, was für einen fachlichen Hintergrund du hast, dazu könntest z.B.
hier ein entsprechendes Thema eröffnen.
Nun zum fachlichen...
Mit den meisten Installationstestern wirst du max. 10 Ohm Zschl messen können.
Der max. zulässige Erdungswiderstand, so das ein RCD mit 30mA Bemessungsdifferenzstrom, noch sicher innerhalb der 200ms auslöst, ist, 1666,66 Ohm (rechnerischer Wert).
Das ganze beruht auf der max. zulässigen Berührungsspannung von 50 Volt und den 30mA des RCD.
Real sind es ca. 20mA Auslösestrom.
Demnach wären sogar 2500 Ohm noch möglich -
theoretisch!!!
Der RE (Gesamterdungswiderstand) beruht aber nicht nur auf den Wert des Kreuzerders (oder derer mehrere), sondern auch auf Erder anderer Art --> z.B. die Mastleuchte im Garten, deren Mast an den PE angeschlossen ist, oder die Brunnenpumpe (SKI).
Auch kann (darf, nach Norm) der RE eines Erders aufgrund der trockenen Witterung im Sommer / Frühherbst auf 150% ansteigen...
Also könnten aus 100 Ohm 150 Ohm bzw. 1000 Ohm theoretisch auch 1500 Ohm werden.
Um 1500 Ohm zu erreichen, reicht es bei normalen Erdböden (nicht Fels) aus, einen Zimmermannsnagel in die feuchte Wiese zu legen und an den Potentialausgleich anzuschließen - dass das nicht fachgerecht ist, sollte jedem klar sein, der Vergleich dient nur zur Verdeutlichung!
Nun hast du aber 3 oder mehr RCD á 30mA. Theoretisch braucht normativ nur der eine / erste Fehler betrachtet werden. Also 1666,66 Ohm = gut...
Real sollte man aber schon auch 2 Fehler haben dürfen...
Real hat man aber Erder-Erdungswiderstände von kleiner 200 Ohm, je nach Bodenbeschaffenheit auch mal gerne <20 Ohm.
In der Stadt liegt man ja meist noch im Einflussbereich anderer Erder - speziell wenn TN-C-S-Netze installiert sind und der PEN durch zig Erder gestützt wird bzw. niederohmig gemacht wird.
Daher sind echte lokale TT-Netze recht selten.
Mit vielen modernen Messgeräten kann man auch Schleifenimpedanz ohne RCD-Auslösung messen.
Ausreichend ist aber der durchgehende Nachweis der PE- u. PA-Niederohmigkeit (Rlo) an allen PE- u. PA-Anschlüssen. Dazu noch, zum Nachweis der Abschaltbedingungen die Messung der Netzimpedanz (Z L-N), die RCD-Auslösewerte (Auslösezeit bei 1x IdN + 5x IdN - auch wenn nach Norm nicht unbedingt erforderlich und Auslösestrom) und den Isolationswiderstand (L-PE, N-PE, L-L).
Was real vor Ort wirklich alles geprüft und gemessen werden muss und kann, kann man allerdings aus der Ferne schlecht sagen.
Das wichtigste ist erstmal die Sichtprüfung, dabei fallen mir eigentlich schon 80-90% aller festgestellten Fehler auf...