Drehmoment M bei Asynchronmaschine bei Drehzahl n=0
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Drehmoment M bei Asynchronmaschine bei Drehzahl n=0
Hallo!
Lerne hier grad mit nem Freund ET
Geht das Drehmoment bei einer Asynchrinmaschine bei einer Drehzahl von n=0 gegen unendlich oder gibt es gar keins? Oder ist beides falsch?
Ciao Midix
Lerne hier grad mit nem Freund ET
Geht das Drehmoment bei einer Asynchrinmaschine bei einer Drehzahl von n=0 gegen unendlich oder gibt es gar keins? Oder ist beides falsch?
Ciao Midix
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Moinmoin Midix,
wenn der Motor bei n=0 kein Drehmoment hätte, wurde er nicht selbständig anlaufen. Dies ist z. B. beim Otto-Motor so.
Gruß Olaf
wenn der Motor bei n=0 kein Drehmoment hätte, wurde er nicht selbständig anlaufen. Dies ist z. B. beim Otto-Motor so.
Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).
"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).
"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
Hallo elekjet,
willkommen im Forum!
Ich muss Dir widersprechen! Ein Asysnchronmotor zieht zwar im Anlaufmoment den größten Strom, hat aber dabei NICHT das größte Drehmoment.
Wenn dem so wäre, dann hätte man sich die Erfindung des komplizierten und störanfälligeren Schleifringläufermotors sparen können. Der hat beim Anlauf ein hohes Drehmoment. Stellt sich dir Frage, warum das so ist!
Beim Schleifringläufer bringt man ohmsche Widerstände in den Läuferkreis und erreicht damit, dass ein relativ hoher Wirkstrom fliesst, denn nur der trägt zum Drehmoment bei. Die Widerstände nimmt man mit zunehmender Drehzahl stufenweise oder stufenlos aus dem Läuferkreis.
Bei der Asynchronmaschine ist im Anlaufmoment der induktiver Stromanteil hoch (das Feld dreht mit 3000 1/min, während der Läufer steht). Erst mit dem hochlaufen wird der Anteil des Wirkstromes größer (denn Felddrehzahl und Läuferdrehzahl nähern einander an) und damit das Drehmoment.
Ein Asynchronmotor ist aus diesem Grund nicht für den Anlauf unter Last geeignet.
UM die Anlaufeigenschaften zu verbessern baut man Hochstabläufer ein, die aufgrund der Geometrie eine Stromverdrängung im Anlaufmoment besitzen. Diese Stromverdrängung sorgt dann für einen höheren Wirkanteil des Stromes und damit für ein besseres ANlaufmoment!
Hier findest Du die Berechnung des Asynchronmotors
http://energie.ch/at/asm/herleitung.htm
Hier findest Du auch die Drehszahl-Drehmoment Kennlinie
http://energie.ch/at/asm/index.htm
Gruß
Karl
willkommen im Forum!
Ich muss Dir widersprechen! Ein Asysnchronmotor zieht zwar im Anlaufmoment den größten Strom, hat aber dabei NICHT das größte Drehmoment.
Wenn dem so wäre, dann hätte man sich die Erfindung des komplizierten und störanfälligeren Schleifringläufermotors sparen können. Der hat beim Anlauf ein hohes Drehmoment. Stellt sich dir Frage, warum das so ist!
Beim Schleifringläufer bringt man ohmsche Widerstände in den Läuferkreis und erreicht damit, dass ein relativ hoher Wirkstrom fliesst, denn nur der trägt zum Drehmoment bei. Die Widerstände nimmt man mit zunehmender Drehzahl stufenweise oder stufenlos aus dem Läuferkreis.
Bei der Asynchronmaschine ist im Anlaufmoment der induktiver Stromanteil hoch (das Feld dreht mit 3000 1/min, während der Läufer steht). Erst mit dem hochlaufen wird der Anteil des Wirkstromes größer (denn Felddrehzahl und Läuferdrehzahl nähern einander an) und damit das Drehmoment.
Ein Asynchronmotor ist aus diesem Grund nicht für den Anlauf unter Last geeignet.
UM die Anlaufeigenschaften zu verbessern baut man Hochstabläufer ein, die aufgrund der Geometrie eine Stromverdrängung im Anlaufmoment besitzen. Diese Stromverdrängung sorgt dann für einen höheren Wirkanteil des Stromes und damit für ein besseres ANlaufmoment!
Hier findest Du die Berechnung des Asynchronmotors
http://energie.ch/at/asm/herleitung.htm
Hier findest Du auch die Drehszahl-Drehmoment Kennlinie
http://energie.ch/at/asm/index.htm
Gruß
Karl
elekjet
Hallo Karl,
du hast recht was das Drehmoment im Anlauffall betrifft. Meine Formulierung war so nicht korrekt.
Aber wer lesen kann ist eindeutig im Vorteil, ich habs mal versucht und mein altes Tabellenbuch rausgegramt.
Bei gleicher Baugröße hat der Asyncronmotor das höhere Anlaufmoment (absolut betrachtet). Bei gleicher Leistung der Schleifringläufer.
Der Motor mit dem höchsten Anlaufmoment (AC) ist der Reihenschlußmotor.
Aber um die Ausgangsfrage zu beantworten, das Drehmoment des Asynchronmotors liegt beim Einschalten etwa bei 15% des Nennmomentes.
Ich finde das Forum ist echt eine Bereicherung und es tut der leidgeprüften Elektrikerseele gut sich auf hohem Niveau mit Gleichgesinnten zu unterhalten.
du hast recht was das Drehmoment im Anlauffall betrifft. Meine Formulierung war so nicht korrekt.
Aber wer lesen kann ist eindeutig im Vorteil, ich habs mal versucht und mein altes Tabellenbuch rausgegramt.
Bei gleicher Baugröße hat der Asyncronmotor das höhere Anlaufmoment (absolut betrachtet). Bei gleicher Leistung der Schleifringläufer.
Der Motor mit dem höchsten Anlaufmoment (AC) ist der Reihenschlußmotor.
Aber um die Ausgangsfrage zu beantworten, das Drehmoment des Asynchronmotors liegt beim Einschalten etwa bei 15% des Nennmomentes.
Ich finde das Forum ist echt eine Bereicherung und es tut der leidgeprüften Elektrikerseele gut sich auf hohem Niveau mit Gleichgesinnten zu unterhalten.
- Oberwelle
- Beiträge: 8770
- Registriert: Montag 4. April 2005, 17:54
Moin..elekjet hat geschrieben:...
Aber um die Ausgangsfrage zu beantworten, das Drehmoment des Asynchronmotors liegt beim Einschalten etwa bei 15% des Nennmomentes.
ich kenn diese Art von Kennlinien ..
[ATTACH]286[/ATTACH]
da ist der Anlaufmoment etwas höher als das Nennmoment, meinst du 115% ?
Aber nicht höher als das Anlaufmoment.
- Dateianhänge
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Ich kann über die Richtigkeit / Vollständigkeit meiner Angaben keine Gewähr übernehmen. Immer alle Vorschriften beachten !
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elekjet
Hallo Oberwelle,
leider ist mein Scanner platt. Ich habe eine Kurve aus einer Diplomarbeit die von der Form her ähnlich aussieht, jedoch ist das Anlaufmoment deutlich weiter unten, dafür ist das Nennmoment unmittelbar hinter dem Scheitelpunkt definiert, also höher aber bei einer geringeren Nenndrehzahl. Da die Drehzahlachse nicht scaliert ist, weiß ich jedoch nicht um einen wievielpoligen Motor es sich handelt. Offensichtlich ist die Drehmomentkurve bei gleichem Prinzip von weiteren bauartbedingten Merkmalen abhängig. Bezüglich des Nennmomentes stand jedoch in der Diplomarbeit, dass viele Motorenhersteller die Definition des Nennmoments weiter nach hinten schieben, dadurch wird der Nennstrom geringer und die Ansprüche an die Kühlung des Motors ist kostengünstiger zu realisieren. Der Motor hat dann aber auch eine geringere Nennleistung.
leider ist mein Scanner platt. Ich habe eine Kurve aus einer Diplomarbeit die von der Form her ähnlich aussieht, jedoch ist das Anlaufmoment deutlich weiter unten, dafür ist das Nennmoment unmittelbar hinter dem Scheitelpunkt definiert, also höher aber bei einer geringeren Nenndrehzahl. Da die Drehzahlachse nicht scaliert ist, weiß ich jedoch nicht um einen wievielpoligen Motor es sich handelt. Offensichtlich ist die Drehmomentkurve bei gleichem Prinzip von weiteren bauartbedingten Merkmalen abhängig. Bezüglich des Nennmomentes stand jedoch in der Diplomarbeit, dass viele Motorenhersteller die Definition des Nennmoments weiter nach hinten schieben, dadurch wird der Nennstrom geringer und die Ansprüche an die Kühlung des Motors ist kostengünstiger zu realisieren. Der Motor hat dann aber auch eine geringere Nennleistung.
- maier21
- Null-Leiter
- Beiträge: 181
- Registriert: Montag 26. Dezember 2005, 17:51
- Wohnort: Franken
Das Anlaufmoment eines "handelsüblichen" Asynchron Drehstrommotors liegt über dem Nennmoment. Sonst könnte der Motor bei Direkteinschaltung nicht anlaufen.
Im Moment des Anlaufens wird auch ein höheres Moment benötigt einerseits um die Haftreibung zu überwinden und den Motor in einer akzeptablen Zeit hochlaufen zu lassen.
Bei Schleifringläufermotoren wird die Kennlinie aus Oberwelles Bild nach links gekippt. Durch Wahl der passenden Widerstände ist es möglich das Kippmoment bis Drehzahl 0 zu verschieben.
Gruß
Maier21
Im Moment des Anlaufens wird auch ein höheres Moment benötigt einerseits um die Haftreibung zu überwinden und den Motor in einer akzeptablen Zeit hochlaufen zu lassen.
Bei Schleifringläufermotoren wird die Kennlinie aus Oberwelles Bild nach links gekippt. Durch Wahl der passenden Widerstände ist es möglich das Kippmoment bis Drehzahl 0 zu verschieben.
Gruß
Maier21
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