FI-Schutzschalter, Frage !

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eMan

FI-Schutzschalter, Frage !

Beitrag von eMan »

Hallo zusammen,

ich habe die dankbare Aufgabe eine Elektroinstallation für eine größere LAN Party zu erstellen. Geplant sind pro 64A CEE Anschluss ca. 100-110 PC's. Die Verteilung erfolgt über einen zentralen Baustromverteiler, an den über 16A CEE bzw. 32A CEE Steckdosen weitere Unterverteiler in Form von Baustromverteilern angeschlossen sind.
Baustromverteiler müssen ja nach Vorschrift jeweils mit einem 30mA FI-Schutzschalter ausgerüstet sein !? (ist das so?)
Das ist hier mein Problem, die Endverteiler haben alle einen 30mA FI-Schutschalter eingebaut, das Problem liegt im Hauptverteiler. Ich befürchte, dass es bei einer so großen Computeranlage evtl. zu einem höheren Fehlstrom als 30mA kommen könnte. Kann ich im zentralen Baustromverteiler einen 0,3A oder gar 0,5A FI einsetzen oder ist das verboten ?
Wie gesagt, die Endverbraucher sind alle mit 30mA durch die Endverteiler abgesichert, es geht lediglich um den Hauptverteiler der die Unterverteiler versorgt.

Danke für Eure Antworten !

Gruß
Daniel
Gast

Beitrag von Gast »

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eMan

Beitrag von eMan »

Hallo Thorsten,

du hast recht, der Anwendungsbereich ist keine Baustelle.
Das Arbeitsumfeld gleicht im weitesten Sinne einer Büroumgebung. Es ist eine Halle, keine Feuchtigkeit, kein Spritzwasser... nur eine geschlossene Halle mit 100 Tischen und PC's.

Gruß
Daniel
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo eMan,

Deine Bedenken sind berechtigt. Ich habe am Arbeitsplatz einen Computer mit Drucker hinter einem 30 mA Fi. Wenn Drucker und Computer gemeinsam eingeschaltet werden, schaltet der FI ab. Trotzdem rate ich dazu die FI's zu lassen, wie sie sind. Eventuell hilft nacheinander einschalten, wobei kapazitive Ströme ein abschalten bewirken könnten.

Hast Du Zeit für einen Probelauf?

Du solltest noch ein anderes Risiko im Auge behalten. Die Schaltnetzteile der Rechner erzeugen Oberwellen, die eine Überlastung des Neutralleiters zur Folge haben könnten. Hier im Bord findest Du mehrere Beiträge zu dem Thema.

Gruß und gutes Gelingen
eMan

Beitrag von eMan »

Hallo rau,

ich habe vo einem Jahr schon eine LAN Party aufgebaut, das Problem mit den Oberwellen ist mir bekannt. Bei der letzten LAN habe ich da glücklicherweise keine Probleme gehabt. Ich habe das Netz die ganze Zeit mit einem Netzanalysator überwacht.
Mag sein, dass die meisten Gamer die aus LAN Partys gehen immer die neuesten Computer und somit Netzteile haben. Mit aktivem PFC ist das ja nicht mehr so sehr das Thema.

Der 30mA FI in der Hauptverteilung ist allerdings rausgeflogen, das ist super, wenn man 70 Leute da stehen hat, die Eintritt gezahlt haben und keinen Strom haben. ;-)
Beim letzten mal habe ich dann den 0,03 A FI gegen einen 0,5 A FI ausgetauscht.
Wie gesagt, sämtliche Endgeräte sind weiterhin über die 0,03 A FIs in den Unterverteilungen abgesichert, es geht lediglich um den Haupt FI in der Hauptverteilung von der die UVT's versorgt werden.
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo eMan,

ich würde mit einem Gerät zur Messung nach VDE 0100 alle Steckdosen messen an die sich die "Gamer" anschließen. Das ganze in einem Protokoll festhalten und dafür sorgen, daß sich keiner an den zentralen Verteiler anschließen kann (abschließen). Wenn keine von hier nicht zu beurteilenden Eventualitäten auftreten, müßte das für die Benutzer sicher sein.

Die Verantwortung kann Dir allerdings keiner abnehmen, weil der Errichter der elektrischen Anlage für die Sicherheit gerade steht.

Gruß
Gast

Beitrag von Gast »

Ich halte die Anwendung von FI-Schutzschaltern gerade bei LAN-Partys für äußerst... sinnlos. Der einzige Punkt wäre das es sich um eine öffentliche Veranstaltung handelt und sich viele Personen dort befinden. Andererseits gibt es weder Feuchtigkeit (kommt doof bei PC´s) noch Geräte die eventuell eine solche Absicherung erfordern. Das einzige was oft vorkommt sind Wasserkocher/Kaffemaschinen und auch für die ist kein FI erforderlich. Was aber wenn jemand einen defekten Anschluss hat oder an einer der Steckdosen was nicht in Ordnung ist? In beiden Fällen würde auch ein LS-Schalter auslösen, allerdings nur den entsprechenden Stromkreis d.h. einen PC. Löst allerdings ein FI-Schalter aus sind plötzlich und ohne Vorwarnung mehrere PC´s ohne Saft was sich nicht unbedingt positiv auf Hardware und Datenbestände auswirkt. Meiner Meinung nach sollte man hier soweit es möglich ist auf den Einsatz von FI-Schutzschaltern verzichten. Vorraussetzung ist natürlich das sichergestellt wird das die Verteiler nicht in "nasser" Umgebung genutzt werden und das alle geltenden VDE- Normen und Vorschriften eingehalten werden.

MFG BadLuck
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo eMan,

laß die FI's drin (im Hauptverteiler mit 0,5A). Bei einer ausgedehnten Anlage (Du redest von einer Halle) werden schnell mal mehrere Verlängerungsleitungen hintereinander geschaltet. Das bedeutet, daß der Schleifenwiderstand rapide zunimmt und die Abschaltzeit im Fehlerfall eventuell nicht mehr ausreicht. Riskier lieber, daß mal ne Gruppe PC's ausfällt. Das ist auf jeden Fall nicht so schlimm, wie wenn jemand das Lebenslichtlein ausgeblasen wird.

Es gibt noch einen weiteren Grund die FI's zu lassen. Stell Dir nur mal das Szenario vor, daß ein "Gamer" einen PC mitbringt, bei dem der Schutzleiter nicht in Ordnung ist. Wenn der einen Körperschluß im Netzteil hat, dann löst keine Sicherung aus, der FI sehr wohl (spätestens, wenn einer dran fasst und das ist dann noch früh genug).

Was machst Du eigentlich gegen solche Möglichkeiten? Prüfst Du alle Geräte vor dem Anschluß an "Dein" Netz? Ich denke, da das eine kommerzielle Veranstaltung ist, bist Du letztendlich verantwortlich.

Gruß


rau
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo eMan,

Fragen ist das eine, Fragen beantworten das andere. Wenn ich jemand eine Frage beantworte, dann hätte ich gerne, daß auch meine Gegenfragen beantwortet werden.


Gruß


rau
Frankle
Null-Leiter
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Registriert: Mittwoch 10. Dezember 2003, 15:15
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Beitrag von Frankle »

Wie entsteht denn da der Fehlerstrom? Hab ja keene Ahnung...
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