Effizienz von LEDs an Wechselspannung?

Das Azubi & Studenten Board
Etrick
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Beitrag von Etrick »

Zu IR Strahlung und Temperaturempfinden findet man viele Infos, wenn man nach "Strahlungsheizung" sucht. Die unseriösen, die Wunderdinge versprechen, sind allerdings auf ähnlichem Niveau wie die Seiten, die bei LED Beleuchtung alles mögliche versprechen.

Infos zu Heizungsarten mit interessanten Links finden sich auf der -chaotischen - Website von Konrad Fischer.

Zu Beleuchtung kann man bei
http://www.gluehbirne.ist.org/studien.php#effects
nachschauen. Dort wird zwar etwas dick aufgetragen, die Basiszahlen sind aber mit Quellenangabe und nachprüfbar.

Ein Kraftwerk mit Kraft-Wärmekopplung als Quelle und Glühlampen dürfte im Winter in der Gesamtökobilanz LEDs noch schlagen ("Sparlampen" sind jedenfalls nachweisbar schlechter). Bei Wasserkraft wärs noch günstiger.

Im Sommer kommt es dann auf die Nutzungshäufigkeit der Beleuchtung an. Wenn ein Kronleuchter mit 6x60W bis in den frühen Morgen brennt, ist das natürlich mit Glühlampen Energieverschwendung.

Nebenschauplatz: zunehmender Schwerlastverkehr, Vielfliegerein und steigendes Gewicht bei PKWs (die dann mit Tricks - nicht nur a la VW - sparsam gerechnet werden) marginalisiert die winzigen Spareffekte, die Beleuchtung im günstigsten Fall bringen kann, total. Klimaanlagen im Sommer sind ebenfalls ein Mittel, das Probleme lösen soll, aber selbst Teil des Problems ist.
(Hier hält die EU aber weitgehend das Maul, wenn stark genug "interveniert" wird. Die "rigorose Abgasprüfung", die nach VWs Messtricks angekündigt wurde, hat schon die ersten Schrammen weg...)


Gruß

Achim
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didy
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Beitrag von didy »

Etrick hat geschrieben:Zu IR Strahlung und Temperaturempfinden findet man viele Infos, wenn man nach "Strahlungsheizung" sucht.
Ich meinte speziell die von dir behaupteten Effekte, die eine übliche Raumbeleuchtung als Nebeneffekt haben soll. Dass sich generell zu Strahlungsheizung viel findet, ist klar.
Etrick hat geschrieben:Infos zu Heizungsarten mit interessanten Links finden sich auf der -chaotischen - Website von Konrad Fischer.
DIE Seite ist aber definitiv unseriös. Das ist derjenige, der entgegen aller Wissenschaft behauptet, Massivziegel dämmen besser als Dämmstoffe.
Ein Verweis auf diese Seite ist in meinen Augen schon eine Selbstdisqualifikation.
Etrick hat geschrieben:Nebenschauplatz: zunehmender Schwerlastverkehr, Vielfliegerein und steigendes Gewicht bei PKWs marginalisiert die winzigen Spareffekte, die Beleuchtung im günstigsten Fall bringen kann, total.
Ich arbeite in der Industrie, die eine Alternative dazu darstellt: Die mit den Eisenrädern. Und habe nebenbei bemerkt auch kein Auto.

Abgesehen davon muss man an allen Ecken anpacken, und nicht kleine Dinge mit dem Verweis auf "aber da passiert viel mehr" bleiben lassen. Insbesondere, wenn sich bei den kleinen Dingen ohne Aufwand sehr viel Effekt holen lässt.

Und insbesondere lohnt sich LED-Beleuchtung inzwischen auch schon finanziell rasend schnell. Eine 60W-Glühbirne lässt sich durch eine 8W-LED ersetzen, die für ca. 8€ zu haben ist. Bei einem Strompreis von 0,30€/kWh hat sich die Investition bereits nach ca. 500 Stunden amortisiert - das ist die halbe Lebensdauer der Glühbirne. Weitere Kostenvorteile durch gesparten Glühbirnenersatz, weil die LED länger hält, noch gar nicht berücksichtigt.
Etrick
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Beitrag von Etrick »

zu Konrad Fischer:

natürlich reitet er sein Steckenpferd "altes Handwerk".

Mit seinem Thema Wandtrocknung (er hat schon früher als andere auf die Feuchteproblematik bei Wärmedämmung hingewiesen) hat er ins schwarze getroffen und auch schön den Feuchtetransport via Kapillare dem via Diffusion gegenüber gestellt.
Und siehe da, während früher bei den Anbietern von Dämmsystemen "undurchlässig" als positiv beworben wurde, ist dort das aktuelle Modewort "diffusionsoffen." Also die schlechtere der beiden Feuchtetransportarten. Aber immerhin, sie haben etwas gelernt...

Wer an seinem super gedämmten Haus Feuchteschäden hat, wurde früher gerne mit "falschem Lüftungsverhalten" abgeschmettert, heute sieht es anders aus. Such mal nach Stichworten wie "hinterlüftet". Natürlich sagt keiner der Dämmprofis "was waren wir früher so doof". Einige von ihnen sind heute übrigens immer noch nicht aufgewacht.

Zu Massivbauweise: der k- (bzw. modernisiert u-) Wert ist nur ein Teil der Wahrheit. Das elektrische Äquivalent einer Wand ist ein Kondensator plus Widerstand. Eine Massivwand speichert Sonnenwärme (ja, auch im trüben Winter. Darum funktionieren Sonnenkollektoren auch bei Kälte), Steinwolle und Styropor nicht. Wenn Du einen kleinen Widerstand (=mäßiger u-Wert) zwischen einen aufgeladenen Kondensator (=Wärmekapazität Wand) und eine Spannungsquelle (=warmer Innenraum) setzt, fließt nicht mehr Strom, als wenn Du einen großen Widerstand zwischen Innenraum und Außenluft (direkt zum "Minuspol" ohne Speicher dazwischen) schaltest.

Fischer ist nicht der einzige der das weiß, und immerhiin wurde die EN/Din mit "Korrekturfaktoren" nachgerüstet, weil sie zu unrealistisch niedrig berechneten Heizkosten bei Einsatz von Superdämmmaterial geführt hat und einige Bauphysiker den Finger in die Wunde gelegt haben. Entsprechende Schriftwechsel sind auf Fischers Seite verlinkt.

Praktisch heißt das, dass tatsächlich eine Massivwand mit in Richtung Süden durchschnittlichem u- Wert weniger Energie "abzieht" als eine gedämmte Leichtbauwand. Ich habe nachdem ich es gelesen hatte an einen Tag mit Langeweile mittels Tabellenbüchern rumgerechnet und auch die laut offizieller Meinung "vernachlässigbaren" Effekte berücksichtigt und hatte damit fast identische Ergebnisse wie einer der Normkritiker.
Und dann kamen auf einmal doch die "Korrekturfaktoren" in die Norm...

Fischers These, dass selbst Nordwände keine Dämmung brauchen, wenn sie recht massiv sind, kann ich nicht beurteilen. Sein "Energieeintrag durch Diffusstrahlung" ist in dem Fall für mich nicht in Zahlen fassbar.

Aus Schulbüchern für Bau Azubis weiß ich aber, dass dort noch nach altem Schema bei Dämmung gerechnet wird (das neue ist komplizierter): viel hilft viel.


Zur IR Wirkung: den Link auf Fischers Seite finde ich nicht mehr. Er führte aber auf eine Seite, die ich für seriös halte. Im Raum war ein Halogenstrahler mit - wenn ich mich richtig erinnere - 300W (150W ?) und geheizt wurde so, dass die Luftemperatur in dem Raum 2° niedriger als im andern war.

Alle Fotografen mit kleinem Studio, die mit Halogenstrahlern Licht setzen, kennen den IR Effekt auch praktisch: wenn zwei 500W Lampen laufen, macht das dem hinter der Kamera wenig aus, ein Model im Abstrahlbereich hat aber nach kürzester Zeit massive Schweißprobleme...


Generell kann ich Konrad Fischers Seite jedem empfehlen, der sich für Gegenpositionen zum Mainstream interessiert. Bei vielem hat er nachprüfbar recht - ok, oft übertreibt er auch, wenn er gegen alles Neue wettert.
Das Durcheinander auf der Site macht gezieltes Finden von Informationen etwas schwierig und sein Schreibstil geht vom 100. ins 1000., aber wer sich z.B. für traditionelle Baumaterialien interessiert, findet massenhaft interessantes. Leider hat er keine richtige Link Liste: stolpert man in einem seiner Texte über einen lesenswerte Verlinkung, speichert man am besten gleich ab, sonst findet mans eventuell nie mehr wieder.


[Das war jetzt aber ziemlich weit vom Thema LED und Vorwiderstand entfernt]


Gruß

Achim
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didy
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Beitrag von didy »

Hallo,

eine der paar Dinge die ich von KF mal gelesen hab (und danach kopfschüttelnd es bleibenließ) war ein Versuch, wo 10cm Glaswolle und 10cm Ziegel von oben mit IR-Lampen bestrahlt wurden, und nach 10 Minuten oder so darunter die Temperatur gemessen wurde. Natürlich war nach der kurzen Zeit der Ziegel nicht annähernd erwärmt und unter der Glaswolle es massiv mehr erwärmt. Das war dann der "Beweis", dass Ziegel besser dämmen.
Sprich: Der Kondensator wurde hier bewusst verschwiegen, und deswegen völlig falsche Schlüsse zum Widerstand gezogen.

Und unabhängig davon, dass der Teufel im Detail steckt, und beim nachträglichen Dämmen manches falsch gemacht wird, so haben doch Neubauten drastisch weniger Heizenergiebedarf als Altbauten. Allein das widerlegt ja schon die Thesen, dass Dämmung nicht notwendig bis Kontraproduktiv sei.

KF ist für mich (und alle anderen mir bekannten) einfach ein rotes Tuch, Punkt.
Wenn er sich mit historischen Bauten auskennen mag ist das okay, dann soll er das bei historischen Bauten anwenden, und nicht falsche Thesen zu moderner Bautechnik verbreiten.
Etrick hat geschrieben:Alle Fotografen mit kleinem Studio, die mit Halogenstrahlern Licht setzen, kennen den IR Effekt auch praktisch: wenn zwei 500W Lampen laufen, macht das dem hinter der Kamera wenig aus, ein Model im Abstrahlbereich hat aber nach kürzester Zeit massive Schweißprobleme...
Ja klar, bei 1kW, die auch noch gerichtet auf dich strahlen (der Metallreflektor dürfte auch für IR gut wirken)... Damit deckst du aber auch unabhängig von der Strahlung schon den Raumwärmebedarf.
Ich denke da eher an übliche Raumbeleuchtung mit 1x oder höchstens 2x 100W an der Decke hinter Glasschirm, die nicht gerichtet wirken.
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PQ_Trainer
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Beitrag von PQ_Trainer »

Etrick hat geschrieben:Hallo,
Das ist zu komplex für die Politklasse, die Glühlampen verboten hat, und die meinungsbildenden Medien.

Gruß

Achim
Der Beste Satz welchen ich hier lesen konnte respekt1 dank1 dd1

Es war die Elektrolobby welche die Entwicklungskosten herein zu bringen hatte !!!
Ich denke es ist wie die Atomenergie, Glühbirnen kann man sehr einfach entsorgen, die Sparlampe hat Quecksilber drinn und auch bei Leds bin ich etwas skeptisch.
Ist ja nicht nur mehr Silizium drinn!
Apropo wer wird den Atommüll mögen ?:D
Die einfachsten Fehler sind am Schwersten zu finden.:D
! Ich warne alle Elektro Laien vor Arbeiten mit Spannungen >50V !
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Klein-Eli
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Beitrag von Klein-Eli »

Hallo,

hier eine Schaltung eines Spots 230V/AC, 3W, GU10

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Schöne Grüße
Klein-Eli dd1
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Beitrag von Willi S »

Klein-Eli hat geschrieben:Hallo,

hier eine Schaltung eines Spots 230V/AC, 3W, GU10

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Da stimmt was nicht, die Led sind kurzgeschlossen.
Grüße aus Kirchhellen Wetter

Willi
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Klein-Eli
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Beitrag von Klein-Eli »

Willi S hat geschrieben:Da stimmt was nicht, die Led sind kurzgeschlossen.
Hallo Willi,

du hast Recht, der 120 k Widerstand gehört vermutlich parallel zu den LED's.
Muss die Platine nochmal unter die Lupe nehmen. Leider ist diese nicht so übersichtlich, da sie beschichtet ist.
Werde dann kommende Woche eine neue Version hochladen.
Schöne Grüße
Klein-Eli dd1
Etrick
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Beitrag von Etrick »

Der 120k Widerstand kann ganz wegfallen.

Dann hat man die primitivste Art der Beschaltung, ist allerdings auch unsicher.

Erweitert man um einen Sicherungswiderstand, hat man wenigstens einen gewissen Schutz beim Einschalten (sonst ist es fatal, wenn der 1uF Kond. oder eine LED ausfällt).

Gruß
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Klein-Eli
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Beitrag von Klein-Eli »

Hier die geänderte Schaltung.

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