Serienschalter Vor-/Nachteile

Das Azubi & Studenten Board
Gespenst
Null-Leiter
Beiträge: 82
Registriert: Dienstag 8. Dezember 2015, 13:38

Serienschalter Vor-/Nachteile

Beitrag von Gespenst »

Und schon wieder ich...

Aktuell befassen wir uns in der Schule mit den Grundschaltungen. Dafür soll von jedem Schüler ein Referat ausgearbeitet werden. Ich darf mich mit dem Serienschalter befassen.

Infos sind soweit gesammelt und der Schaltung ist verstanden. Jedoch mangelt es mir an Vor- bzw. Nachteilen dieser Schalter.
Bei der Recherche bin ich auf den doppelten Wechselschalter gestoßen, der wohl dasselbe tut wie ein Serienschalter mit dem Unterschied, dass es sich um zwei getrennte Stromkreise für zwei Verbraucher handelt. Warum also sollte ich mich für einen Serienschalter entscheiden? Oder: Was kann ein doppelter Wechselschalter, was ein Serienschalter nicht kann?
Gibt es vielleicht Vorteile bei der Montage? Kostengründe (wobei sich das doch nur um Centbeträge handeln kann, oder?)?

Und warum überhaupt einen Serienschalter einbauen, wenn ich doch genauso gut zwei Ausschalter einsetzen könnte, die dann die mir bekannten Vorteile (Stromsparen und Anpassen der Lichtsituation) in genau gleichem Umfang versprechen? Eine nennenswerte Platzersparnis habe ich durch einen Serienschalter schließlich auch nicht und über Optik lässt sich wohl streiten.
geloescht

Beitrag von geloescht »

Moin Gespenst,
aus meiner sicht ist die Platzersparnis bei einem Serienschalter durchaus beachtenswert.
Die Zeitersparnis und Kostenerspanis beim setzen der Schalterdosen dürfte auch nicht ohne sein, zumal ja auch nur ein Schalter montiert werden muss.
Nächster Vorteil ist, das aus einem einzigen Ausschalter mit einfachem Austauschen und umklemmen in der Abzweigdose 2 oder mehrere Leuchten einzeln bzw. in Gruppen geschaltet werden können.
Ohne einen Serienschalter zu verwenden müsste dann unter großem Aufwand und viel Schmutzentwicklung eine weitere Schalterdose in die Wand eingelassen und eingegipst werden.

Ein doppelter Wechselschalter kann eingesetzt werden um in nur einer Schalterdose 2 Wechselschaltungen zu realisieren oder auch um 2 separate Stromkreise mit nur einem Schalter zu Schalten, auch hier ist eine Umrüstung mit einfacheren Mitteln möglich als bei 2 "normalen" Wechselschaltern.

Ein Doppelwechselschalter von Merten liegt Preislich bei ca. 15€ (quelle: Amazon)
Ein einfacher Wechselschalter von Merten bei ca 7€ (quelle: Amazon)
jeweils ohne Rahmen und Abdeckung
Ein Serienschalter von Merten liegt Preislich bei ca. 8€ (quelle: Amazon)
Ein Ausschalter von Merten liegt Preislich bei ca 7€ (quelle: Amazon)

Bei der betrachtung Serienschalter vs. doppeltem Ausschalter gewinnt also der Serienschalter bei der Anschaffung und auch dem Montageaufwand.

Die Nennung des Herstellers Merten ist nicht als Werbung zu verstehen, sondern dient lediglich der Vergleichbarkeit der einzelnen Produkte.
Sauwetter
Null-Leiter
Beiträge: 445
Registriert: Dienstag 2. April 2013, 16:18

Beitrag von Sauwetter »

Da fehlt es aber schon ein wenig weit beim Können bzw. "Plänelesen" wenn dann solche Fragen auftauchen:

Was ist der Unterschied zwischen einem Serien-Schalter u. einem doppelten Wechselschalter, egal welches Modell bei welchem Lieferanten wieviel kostet?

Bin überzeugt Kreuzschaltung u.Tasterschaltung kennt die auch noch nicht.

Nicht der Morgen graut, dem Morgen graut.

LG.
Man kann Versicherungen manches vorwerfen, aber schadenfroh sind sie nicht.
ohoyer
Null-Leiter
Beiträge: 3426
Registriert: Mittwoch 27. Dezember 2006, 13:10
Wohnort: Koblenz

Beitrag von ohoyer »

Ich bitte hier einmal den Titel des Forums und die demzufolge zu erwartende Schreiberschaft zu berücksichtigen... *hüstel*

U.a. dafür isses ja da, dass genau hier derartige "Low-Skill"-Fragen gestellt werden können...
„Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“

Friedrich Nietzsche (Werk: Jenseits von Gut und Böse, Aph. 146)
Gespenst
Null-Leiter
Beiträge: 82
Registriert: Dienstag 8. Dezember 2015, 13:38

Beitrag von Gespenst »

Sauwetter, du triffst den Nagel auf den Kopf: Es mangelt an Können und "Plänelesen". Ahnung von der Montage habe ich erst recht nicht. Um das zu lernen, mache ich ja schließlich meine Ausbildung. Weswegen ich mich hier ja auch im Ausbildungsforum herumtreibe...

Natürlich kenne ich die Kreuzschaltung und die Tasterschaltung noch nicht. Mein Ausbildungsbetrieb ist in einer anderen Branche tätig und die Schule will mir das jetzt ganz brandaktuell erst beibringen. Wozu sollten sonst Referate gehalten werden? Wär ja sonst grober Unfug.

Schwachstromer: Vielen lieben Dank für den Input.
Wie lange braucht ein Monteur denn um so einen Schalter fertig zu machen?
Die Preise sind natürlich gut zu wissen, aber würde ein Elektrobetrieb die Materilien nicht durch Mengenrabatte und eventuell Absprache wesentlich günstiger erhalten, sodass wir doch wieder daran kommen, dass die Kosten, nehmen wir mal an, ein Einfamilienhaus würde komplett elektrisch versorgt werden, einen geringen Stellenwert einnehmen?
Und: Ich habe als Beispiel für die Verwendung von Serienschaltern die Schaltung von Decken- und Spiegellampe ausgemacht. Nun sind in meinem Haushalt aber beispielsweise zwei Ausschalter angebracht worden. Hat hier Jemand wenig gedacht oder sich eventuell doch etwas sinniges dabei gedacht?
Benutzeravatar
didy
Null-Leiter
Beiträge: 1433
Registriert: Donnerstag 14. April 2005, 16:30
Kontaktdaten:

Beitrag von didy »

Wenn man es von vornherein plant, wird man meistens zwei getrennte Schalter nutzen. Allein schon, weil man die größere Betätigungsfläche hat.

Wenn man nachträglich einen weiteren Beleuchtungsstromkreis erstellt, oder bei den vorhandenen zwei Lichtschaltern noch eine Steckdose haben möchte, kann man das so aber lösen, ohne eine neue Unterputzdose in die Wand stemmen zu müssen. Stemmen bedeutet Dreck, bei tapezierten oder gar gefliesten Wänden auch relativ viel Aufwand es wieder "unsichtbar" zu machen.
(Setzt natürlich voraus, dass die vorhandenen Leitungen reichen oder die Installation verrohrt ist, sonst muss man für die Leitungen ohnehin stemmen.)

Andere Anwendung, in Räumen mit vielen Beleuchtungskreisen, damit es nicht zu viele Schalter neben der Türe werden.
Reales Beispiel: Besprechungsraum mit "normalen" Leuchten in der Decke, in 3 Kreise aufgeteilt, und zwei abgehängte Leuchten über den Besprechungstischen, zur Verwendung bei Beamerpräsentationen. Zusätzlich Jalousietaster.
Unter Verwendung von zwei Serienschaltern und einem "normalen" Schalter kommt man mit einer 4-Fach Kombination neben der Türe aus. Mit lauter Einzelschaltern müsste man zwei 3-Fach Kombinationen nebeneinander anbringen.

Serien-Wechselschalter muss man verwenden, wenn mindestens einer der beiden Kreise eine Wechselschaltung ist.
Nachteile: Teurer, und es sind aufgrund der insgesamt 6 benötigten Klemmen nur Schraubklemmen möglich, keine Steckklemmen.
Sauwetter
Null-Leiter
Beiträge: 445
Registriert: Dienstag 2. April 2013, 16:18

Beitrag von Sauwetter »

Hallo Gespenst!

Ich frag mich nur, wer Dir in dem Ausbildungsbetrieb dann das nötige Wissen mitgibt, wenn dieser in einer ganz anderen Branche tätig ist?

Übrigens, ein doppelter Wechselschalter 2000/6/6 US von B&J, hat bereits "Steckklemmen", nix mehr schrauben, ausser bei den Befestigungskrallen.

LG.
Man kann Versicherungen manches vorwerfen, aber schadenfroh sind sie nicht.
meisterglücklich
Null-Leiter
Beiträge: 1665
Registriert: Mittwoch 26. Juli 2006, 15:18
Wohnort: Berlin

Beitrag von meisterglücklich »

Die Rabatte bei Großeinkauf gibt es natürlich auf alle Schalterarten, so daß man nie im Leben den gleichen Preis des Serienschalters mit dem von zwei Aus-/Wechselschaltern in Deckung bringt.
Aus Kostengründen baut man sowieso nur das ein, was benötigt wird, alles andere wäre Resourcenvergeudung, ja ich weiß, es gibt in der Ausbildung auch die Frage, ob man statt eines Wechselschalters auch einen Kreuzschalter nehmen kann, aber außer daß man keinen Wechselschalter mehr hat (aber dafür, oh Wunder! den Kreuzschalter gefunden hat), es Freitag nachmittag ist und die Baustelle undedingt an den Kunden übergeben werden muß, fällt mir kein Argument ein, dem Kunden den Mehrpreis des Kreuzschalters zu schenken...

Bleibt also zusammenzufassen:
Vorteil durch Setzen von nur einer Schalterdose bei zwei getrennt schaltbaren Auslässen, bei Mehrfachkombinationen entsprechender Optikvorteil, Preisvorteil gegenüber zwei Universalschaltern, Verdrahtungsaufwand um die Minute geringer, mit der man beide Ausschalter intern verdrahten müßte.
Gespenst
Null-Leiter
Beiträge: 82
Registriert: Dienstag 8. Dezember 2015, 13:38

Beitrag von Gespenst »

Die Praxisbeispiele sind toll, danke! So habe ich noch nicht darüber nachgedacht. Ich bin gedanklich im Privathaushalt stecken geblieben.

Sauwetter: Da muss ich etwas ausholen: Einmal existiert selbstredend ein Elektro-Meister in meinem Ausbildungsbetrieb, der sich freundlicherweise angeboten hat, mich so gut wie möglich zu unterstützen, da mein Ausbilder ansich schlicht keine Ahnung von Elektrogeschichten fern des Gewerks meines Ausbildungsbetriebes hat und eher für meine Fortbildung im technischen Zeichnen zuständig ist.
Dann gehe ich vierteljährlich in einen anderen Betrieb, der mir doch hoffentlich fehlende Inhalte näher bringen kann.
Leider ist dies im letzten Jahr etwas daneben gegangen... ich habe nichts gelernt, was mich nun in irgendeiner Form weiterbringt. Daher wird dieses Jahr darauf verzichtet, da die Zwischenprüfung ansteht.
Auch wäre da noch die Schule, die sich zugegeben sehr viel Mühe mit uns Systemplanern macht, was aufgrund der sehr geringen Schülerzahl aber eigentlich auch kein Kunststück ist.
Warum ich nach über einem Jahr immer noch keine rechte Ahnung habe? Weil im ersten Lehrjahr Metalltechnik gelehrt worden ist.
Zu guter Letzt bin da natürlich ich selbst, die sich darum zu kümmern hat sich Wissen anzueignen.
Klingt jetzt recht konfus und unbefriedigend, ich bin aber sehr zufrieden mit meinem Betrieb, es wird sich ehrlich Mühe gemacht, mich sicher durch die Prüfung zu bringen. Meinen Mitschüler haben übrigens ganz ähnliche Probleme wie ich: Auch hier sind die Schwerpunkte an der Arbeit ganz andere.
Benutzeravatar
Strippe-HH
Beiträge: 1430
Registriert: Freitag 10. Oktober 2014, 17:01
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Strippe-HH »

Serien-Wechselschaltungen werden aber recht wenig angewendet, es sieht ja auch nicht so gut aus wenn bei ausgeschalteten Zustand der Leuchten in einem gemeinsamen Schalter eine Wippe nach unten und die andere nach oben steht.
Gut, es gibt Tastschalter aber sind teuer und nicht überall erhältlich.
Schalterkombinationen finde ich da sinnvoller und auch wenn sich 3-4 Schalter unter einer gemeinsamen Kombiabdeckung befinden, das ist auch gut anzusehen.
Natürlich soll der Schalter für die Hauptbrennstelle eines Raume immer oben in der Kombination sein, dann folgen der Reihenfolge gemäß die anderen Schalter.
Und man muss sich bei Planungen immer in den Raum hinein versetzen und diesen im Geiste einrichten.
Immer das Beste draus machen
Antworten