2.te Ausbildung / Umschulung wie läuft das ?

Das Azubi & Studenten Board
E_F

2.te Ausbildung / Umschulung wie läuft das ?

Beitrag von E_F »

Huhu,

ich habe den Beruf Elektroniker Fachrichtung Energie und Gebäudetechnik gelernt, nun möchte ich noch eine Ausbildung im Fachbereich Geräte und System bzw. den "Informationselektroniker - Geräte und Systemtechnik" machen.

Ich soll mich Montag bei meinem neuen Chef melden wann ich anfangen will, er will sich nach mir richten. Ich denke ich werde das ganze nun so machen März noch daheim in Ruhe den Führerschein machen und dann ab 1 April bei ihm die neue Ausbildung anfangen.


Es haben sich einige Fragen ergeben :

Wie läuft das ab ? Wie eine Umschulung oder verkürze Ausbildung oder wieder 3 (1/2) Jahre. Eine Ausbildung im Elektrotechnikbereich habe ich schon, diese auch verkürzt abgeschlossen....

Gibt es für den AG eine Möglichkeit sich von der Bundesagentur für Arbeit oder ähnliches Fördern zulassen wenn er einen Azubi anstellt bzw. kann der Azubi eine Förderung bei einer Umschulung / Erneuten Ausbildung erhalten ?

Welche Kosten kommen bei so einer "kurzen" Ausbildung auf ihn zu ?
(Sollte er eigentlich wissen .. Ist im Prüfungsausschuss der Innung, noch nicht gefragt)

Er meinte jedenfalls zu mir, machen sie sich zu den genannten Punkten schlau (warum siehe Unten)

Hintergrund :

Ich war jetzt lange auf der suche mit meinem Gebäudeelektroniker eine Stelle abseits vom Bau zu bekommen. Das hat leider nicht geklappt.

Nun habe ich mich durch Zufall bei dem allerletzten (!) Radio und Fernsehtechniker in ganz Nordbayern beworben der das Handwerk noch "wie zu alten Zeiten ausübt", also nicht nur Steckkarten tauscht sonder sich auch noch mit dem Oszi und anderen Hilfsmitteln über den Platinen hermacht und einzelne Bauteile tauscht.

Ja ich will einen Toten Beruf lernen, das ganze Gespräch ist laut meinem Vater wie in seiner Lehrzeit abgelaufen :D

Am Freitag war ich bei ihm im Geschäft (Mensch das war wie ne Zeitreise, Röhrenradios, Tonbandgeräte,Rock Ola Musikboxen, die gute Alte Fernsehtruhe sowie Betamaxx und Video2000 und die neuen Geräte die er hatte nur von Metz / Loewe), 2 Stunden mit dem Geschäftsführer unterhalten.

Nunja wir sind auf einen Nenner gekommen. Er war begeistert, das es einen Jungspund gibt der sich noch mit Röhrentechnik etc. beschäftigen will. Nun will er mir von der guten Alten Röhrentechnik über dem A und O der Antennentechnik bis zur Aktuellen Digitaltechnik alles beibringen (ein alter Hase im Geschäft).
Begeistert war er auch als ich ihm erzählte ich hab mich schon an der Grundig TK Serie und an der Röhrentechnik versucht ("das kennt doch heute keiner mehr"), auch wenn ich nur nach Schema "F" Bauteile tauschte.
"Jeder fängt klein an"

Und nu das beste, da er nur 3 Mitarbeiter hat, wäre er mir auch bereit mir das fehlende Geld für den Führerschein in Form eines Darlehens bereitzustellen damit ich Kundendienstfahrten machen kann (Besonderer Service, Abholen von Alten, Bringen von neuen Fernsehgeräten sowie das Abholen schwerer Historischer Geräte zur Wartung). Auch könnte ich mir meinen Arbeitsplatz sowie Arbeitsablauf und Zeitpunkt der Pausenzeiten selbst einrichten.

Hört sich also nach einen Traumjob an für einen wie mich der das Handwerk des Fernseh und Runfunktechnikers seit der Kindheit sowieso lernen wollte und auf jede Art von alten Elektrogeräten "steht" (darin liegt sein Hauptgeschäft).

Nu der Haken, da er nichtmehr wie 40 € die Stunde nehmen kann, aufgrund der Sch*** Wegwerfgesellschaft gab er mir 2 Optionen zwecks einer Anstellung..

a) Anstellung Sofort zum Mindestlohn 8,50 € und er bringt mir alles nach und nach bei - Nachteil ich kriege kein Kindergeld und keinen Unterhalt mehr

b) Nochmal eine Ausbildung machen, bin ich während der Ausbildung gut, zahlt er mir drauf bzw. zahlt mich in Form von seltenen Elektronikbauteilen für Private Werke aus. Nach der Ausbildung würde er mir falls ich ne Faule Socke bin Mindestlohn zahlen und falls ich was auf dem Kasten habe 5 - 7 € darüber ! Während der Ausbildung könnte ich noch Kindergeld und Unterhalt beziehen, insgesamt 400 € zusätzlich.

Option b) ist besser für mich. So genieße ich noch Innungskurse und kann tiefer in den Fachbereich einsteigen.

Fakt ist, ich sehe hier eine Chance einen Beruf zu erlernen indem ich mich Verwirklichen kann, auch wenn ich nicht Reich werde.

Worte des Chefs "Ich sehe in ihnen großes Potential, sie sind ein Liebhaber und wollen sich verwirklichen, bringen sie keine Selbstüberschätzung an den Tag und ich mache ich sie zum Profi, sie werden ihr eigener kleiner Chef sein, es gibt nur noch wenige die sich für diese Technik interessieren, ich suche jemand Langfristig ggf. für eine eigene Abteilung".

Der Geschäftsführer hatte übrigens 1974 dort seine Lehre gemacht, einige Jahre gearbeitet, einen anderen Geschäftsführer überstanden und schließlich irgendwann das Geschäft übernommen.

Ich habe ein gutes Gefühl bei der Sache... Und freue mich schon auf den ersten Arbeitstag, auch wenn ich nicht reich werde.

Nun bin ich auf eure Meinungen gespannt !

Grüße,

Micha
LuckySlevin
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Beitrag von LuckySlevin »

Hi,

also ich sehe erstmal keine Frage zu deinem "Problem". Für die Allgemeinen Fragen weiter oben im post kannst du dich ja selber bemühen und mal ein Telefon in die Hand nehmen :-)

Wie du die anstellung jetzt annimmst (also welche Form) hast du für dich schon entschieden. So liest es sich zumindest.

Ich für meinen Teil würde das so nicht machen.

Gruß und viel Erfolg!
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langer
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Beitrag von langer »

Zu den Voraussetzungen für eine Umschulung kann dir das Arbeitsamt Informationen geben.

Jeder Weg hat sicherlich seine Vor- und Nachteile, denk auch mal einen oder zwei Schritte weiter.
Kannst Du mit Deinem derzeitigen Abschluss ggf auch den Meister in der "neuen" Fachrichtung machen?
Das könnte interessant werden, wenn Du Dich später selbstständig machen möchtest oder sogar den Laden übernehmen kannst.

Ich wünsche Dir viel Erfolg
E_F

Beitrag von E_F »

Ich frage heute beim Arbeitsamt mal nach !
Meine letzte Ausbildung lief über die HWK, dies ist wie ich jetzt lese IHK ?

Meine Frage war halt die, ergibt sich wieder 3 1/2 Jahre Ausbildung, ergeben sich 2 Jahre Ausbildung oder geht es gar als Umschulung durch .. Da bin ich mir nicht so sicher.

Aufjedenfall möchte ich aber die meiste Zeit im Betrieb sein, dann wird es wohl auf eine "Normale" Ausbildung herauslaufen..

Grundsätzlich kommt eine Ausbildung sowie eine Sofortige Festanstellung momentan Finanziell für mich auf das gleiche raus.

Ich sehe eine Ausbildung besser für mich a) Ich kriege fest Unterhalt, Kindergeld und Lehrlingsgehalt und kann mir etwas "dazuverdienen" b) Ich bin neu in dem Fachbereich, habe im Elektronikbereich bis jetzt nur Marginale Grundkenntnisse !

Da der Meister angesprochen würde, ja das würde gehen ! Aber ich sage nochmal, die 2 Fachbereiche haben bis auf die geringsten Grundlagen nichtviel miteinander zutun..
Etrick
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Beitrag von Etrick »

Kurz:

- Umschulung bekommst Dui nicht bezahlt - kein Grund für Berufswechsel in ähnlichen Beruf vorhanden
- Ausbildungsverkürzung entscheidet der Ausbildende, nicht die IHK


Gruß

Achim
E_F

Beitrag von E_F »

Also, ich hab mich nun etwas Schlauer gemacht !

Die genau Berufsbezeichnung lautet "Informationselektroniker für Geräte und Systemtechnik", die zugehörige Kammer ist die HWK und die Ausbildung dauert Regulär 3 1/2 Jahre.

Eine Umschulung kommt für mich nun doch nicht in Frage, da ich ja im Betrieb direkt sein möchte..

Also werde ich die Ausbildung "normal" anfangen.

Kennt ihr vielleicht Kriterien zum Verkürzen ?
Die Grundlagen sind ja schon da.. Evtl. hat da einer von euch mehr Informationen ?!
karo1170
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Beitrag von karo1170 »

E_F hat geschrieben:Also, ich hab mich nun etwas Schlauer gemacht !

Die genau Berufsbezeichnung lautet "Informationselektroniker für Geräte und Systemtechnik", die zugehörige Kammer ist die HWK und die Ausbildung dauert Regulär 3 1/2 Jahre.

Eine Umschulung kommt für mich nun doch nicht in Frage, da ich ja im Betrieb direkt sein möchte..

Also werde ich die Ausbildung "normal" anfangen.

Kennt ihr vielleicht Kriterien zum Verkürzen ?
Die Grundlagen sind ja schon da.. Evtl. hat da einer von euch mehr Informationen ?!
Ich wuerde mich vor der Entscheidung 2.Ausbildung oder Berufseinstieg nochmal ganz genau über die Modalitaeten des weiteren Kindergeld und Unterhaltsempfang kundig machen. Nicht das es da ganz boese Ueberaschungen gibt.
(Ob eine Ausbildung oder ein Angestelltenverhältnis in einem "toten" Beruf ein erstrebenswertes Zukunftsziel ist, möchte ich nicht beurteilen, ich bin recht froh das ich 2x den Absprung aus toten Industrien noch vor der Diagnose "...is dead" geschafft habe.)
LuckySlevin
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Beitrag von LuckySlevin »

Weiß leider nicht wie es bei der HWK ist aber bei der IHK muss der Antrag auf Verkürzung (weil evtl Ausbildung schon vorhanden ist) schon mit dem Ausbildungsvertrag bei der IHK eingereicht werden.

Man kann sich einen Ausbildungsvertrag bei IHK online runterladen und dann schaust du dir das letzte Blatt an, das meine ich.

Evtl ist es bei der HWK genauso?

Gruß
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fusebox
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toten Beruf erlernen?

Beitrag von fusebox »

Hallo ElektroFreak!

Die Argumente zum Thema "toter Beruf" sind nicht ganz von der Hand zu weisen, die meine Vorredner schon angebracht haben.

Wenn Du gerne mit dem Lötkolben arbeitetst, nicht nur Module sondern Bauteile tauschen möchtest, dann erkundige Dich doch mal nach dem Beruf "Elektroniker für Geräte und Systeme". Bei diesem Beruf wird das noch vermittelt. Dort wirst Du normalerweise nicht auf einer Baustelle körperlich anstrengende Tätigkeiten durchführen sondern Du wirst - je nach Einsatzgebiet - Schaltungen entwerfen, reparieren oder andere Tätigkeiten in Werkstatt oder Labor durchführen. Habe einige Kollegen die diesen Beruf erlernt haben und richtig spannenden Aufgaben nun machen. Viele davon haben Berufsbegleitend den Techniker gemacht.

Dieser Beruf ist ein Industrie Beruf - in diesem Fall ist dann die IHK die zuständige Stelle.

Schau mal nach, ob es in Deiner Nähe diesen Ausbildungsberuf gibt, und dann wähle Dir eine Firma, die z.B. eine Lehrwerkstatt hat. Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass es in größeren Firmen mehr Möglichkeiten gibt.

Ich kann es mir denken, dass es in so einem kleinen Betrieb recht kuschelig zugeht und Du auch viel lernen kannst, denke aber auch an Deine Zukunft, ob Du auch noch in ein paar Jahren Kunden haben wirst, die Deine Leistung bezahlen möchten.

Viel Erfolg bei Deinen Entscheidungen wünscht Dir

fusebox
E_F

Beitrag von E_F »

Hey ! Danke für die weiteren Argumente !

Ich habe mich nun mit der HWK in Verbindung gesetzt wie es bei einer weiteren Ausbildung abläuft. Also Zeitlich wäre das Super und nichts verloren, dafür das man in einen Fachbereich kommt der einen bestens liegt.
Sehr geehrter Herr -,

aufgrund Ihrer abgeschlossenen Berufsausbildung zum Elektroniker, Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, kann bei Abschluss eines neuen Ausbildungsvertrages die Ausbildungszeit bis zu einem Jahr verkürzt werden. Dies ist unabhängig von den Berufsschulnoten. Allerdings muss der Betrieb ebenfalls mit dieser Verkürzung einverstanden sein.

Zusätzlich kann zu einem späteren Zeitpunkt, bei entsprechenden Leistungen, ein Antrag auf vorzeitige Zulassung zur Gesellenprüfung gestellt werden, so dass Sie die Prüfung nochmals um ein halbes Jahr früher ablegen können.
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