Argumente für 1. und 2. Bildungsweg

Das Azubi & Studenten Board
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Lightyear
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Beitrag von Lightyear »

dd1 NN1 bravo1

Habe selten so viel Wahrheit in so wenigen Worten wie in #19 und #20 gelesen!
respekt1 dank1
meisterglücklich
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Beitrag von meisterglücklich »

Ich finde, wer das Zeug dazu hat, der sollte auch das Abitur machen, es ist nicht nur weitere Lebenserfahrung, es hält einem auch eine Option offen.
Wer sich aber bis zum Abitur quälen müßte, für den wäre eine Lehre nach dem MSA besser.
Hier wäre eine Beratung durch die Lehrer, die den Schüler kennen, angebracht.

Ich habe damals weiter die gymnasiale Oberstufe besucht, weil mir nichts besseres einfiel, nach dem Abitur habe ich meine Industrielehre erfolgreich (vorzeitig) abgeschlossen und nach einer Weile doch noch studiert, was ich mir direkt nach dem Abi eher nicht zugetraut hatte.
Während des Studiums bin ich aber als Jobber ins Elektrohandwerk gekommen, so daß irgendwann die Entscheidung anstand: 1)Studium beenden (hätte aber auch wieder von vorne anfangen bedeutet, weil einige Prüfungen fehlten) oder 2)Meisterschule besuchen.
Ich habe mich mit meinem damaligen Chef einige Male privat getroffen, meinen Fragenkatalog abgearbeitet, der viele emotionale Fragen beinhaltete.
Ich glaube, ich hatte mich nach dem zweiten Termin schon entschieden und wollte nur noch ein paar Argumente mehr haben.

Geld hatte ich durch die studentische Arbeit genug, um ein Jahr durchzustehen, das ging zwar noch vor der Meisterprüfung zur Neige, aber mein früherer Chef gab mir einen guten Tip, der mich für Nachmittags- und Abendschichten zu einem Schaltschrankbauer in Lohn und Brot brachte.

Heutzutage gäbe es Meisterbafög...
karo1170
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Beitrag von karo1170 »

Olaf S-H hat geschrieben: es geht um Argumente für entweder MSA, Ausbildung, FOS und dann Studium oder Abitur, Ausbildung und dann Studium.
Wenn das Endziel Studium mit Abschluss lautet, würde ich heutzutage den kürzesten Weg dahin gehen, also Abitur, Studium. Eine Ausbildung nach Abitur kostet viel Zeit und bringt wenig, was sich auszahlt, man kann es hoechstens unter Softskills, Persoenlichkeitsentwicklung u.dgl. verbuchen.

Der Weg MSA, Ausbildung und dann evtl. FOS, Studium empfiehlt sich heutzutage eigentlich nur, wenn man noch keine klaren Vorstellungen von seiner Zukunft hat oder die eigenen Fähigkeiten hinsichtlich eines erfolgreichen Studiums nicht einschätzen kann.
Olaf S-H
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Beitrag von Olaf S-H »

karo1170 hat geschrieben:Wenn das Endziel Studium mit Abschluss lautet ...
Moin karo,

dies ist nur eine Option. Ggf. ist auch nach dem Gesellenbrief Schluss oder es geht in Richtung Meister oder Techniker.

Interessen sind da. Der "optimale" Weg kann nur eine Momentaufnahme sein. Er kann sich auch beim Beschreiten ändern.

Gruß Olaf
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fusebox
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Aspekt

Beitrag von fusebox »

Was auch bei dieser Entscheidung mit einbezogen werden sollte:

Wenn man direkt nach der Realschule (oder wie das in SH heißt) gleich danach auf ein Berufsgymnasium geht, dann ist man oft noch ein bescheideneres Leben gewöhnt.

Hat man erst mal sein eigenes Geld verdient - und setzt danach wieder aus, wird das sicherlich schwieriger sein, da die Ansprüche entsprechend steigen werden.

Für Berufsgymnasium spricht (war selber auf dem TG), dass man neben der breiten Allgemeinbildung auch bereits fachlich etwas lernt. Falls man später die Fachrichtung ändern sollte, es sind Dinge fürs Leben, die man dann gelernt hat.

Nach dem Abi hat man bei uns in der Gegend auch die Möglichkeit eine Kombination aus Ausbildung und Studium zu machen. In speziellen Berufsschulklassen wird die Ausbildung schneller durchlaufen. Man verdient dabei die ganze Zeit.

Gruß
fusebox
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