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Verfasst: Mittwoch 20. April 2016, 21:58
von Etrick
Das Problem, das die Jungs meistens haben: an den Diagrammachsen stehen "falsche" Zahlen und dazu noch ein Kennfeld und kein simpler Strich - das sieht kompliziert aus, man müsste nachdenken und das macht keinen Spaß...

Die Kennlinie ist in den Büchern von Westermann, Europa und EINS. Und in allen anderen wahrscheinlich auch.

Gruß

Verfasst: Mittwoch 20. April 2016, 22:06
von Olaf S-H
Moin Etrick,

ja, dies ist ein Problem, dass man bei vielen sieht: "Lass mal andere meine Arbeit erledigen."

Eine kleine Anmerkung sei mir aber auch gestattet. Wenn niemand da ist, der einem die Kennlinien erklären kann (Chef oder Lehrer), dann kann es manchmal schwierig werden.

Gruß Olaf

Verfasst: Donnerstag 21. April 2016, 18:30
von Frank12NR
Hallo zusammen,

da Alois den fachlichen Teil ja eigentlich erledigt hat, möchte ich mal kurz für den Fragesteller in die Bresche springen.

Aus meinem eigenen Unterricht weiß ich, dass das eine der schwersten "Ableseaufgaben" in der Grundstufe ist, vielleicht neben der Strombelastbarkeitstabelle. Ich brauche für das Thema "Auswahl von Leitungsschutzorganen" je nach Klasse 2-4 Doppelstunden inklusive Übungen.

Warum? Das ist erstes Lehrjahr, da bringen die Jungs als Voraussetzung maximal ein bisschen Laienwissen mit. Das heißt:

- Man denkt "eine Sicherung löst aus, wenn der Strom, der drauf steht, durchfließt". Die Erkenntnis, dass das grottenfalsch ist, und dass da irgendwelche Zeiten mit reinspielen, ist komplett neu.
- Man hat noch KEINE Ahnung von Elektromagnetismus und nur wenig Ahnung von Wärmeeffekten, kann also von alleine nur sehr schwer verstehen, wie diese Kennlinie überhaupt zu Stande kommt
(Beschwerden bitte an diejenigen, die den Lernfeldunterricht erdacht haben, der ein echtes fachsystematisches Aufbauen der Unterrichtsinhalte sehr schwierig macht :schimpf:). Auch, dass Bauteile Toleranzen haben weiß ein Laie normalerweise nicht.
- Man kennt ziemlich sicher keine (teil)logarithmischen Skalierungen, außer man war auf dem Gymnasium. Deshalb neigt man hier dazu, die ungewohnte Skala einfach zu übersehen.

Natürlich wurde das (vermutlich) alles im Unterricht behandelt und steht in den Fach- oder zumindest Tabellenbüchern, aber da steckt dermaßen viel Neues drin, dass ich nachvollziehen kann, dass man anfangs Schwierigkeiten hat. Im dritten Lehrjahr wird er das mit links machen. Dafür wird er dann an der "Tabelle aus der Hölle" knabbern, in der man Raumwirkungsgrade von Beleuchtungen abliest :D

Also lasst die Kirche im Dorf, nicht alle Azubi-Fragen sind auf (Denk-)Faulheit zurückzuführen.

Gruß,
Frank

Verfasst: Donnerstag 21. April 2016, 21:26
von CornFlak
Danke fürs in die Bresche springen ;-).
Na ich find es immer schwierig die Theorie mit der Praxis zu verknüpfen, da man die Theorie von Leuten beigebracht bekommt, die ihren letzen LS Schalter wohl vor einigen Jahren in der Hand hatten (Wiedereinschalten in der eigenen Wohnung zählt nicht), während man die Praxis von Leuten beigebracht bekommt die stuzen wenn man bei der Erstprüfung von Neuanlagen zu genaue Fragen stellt.. Beide sind auf ihren Fachbereichen Profis doch mit der Überschneidung von Theorie und Praxis wird's schwierig. Also werde ich noch ein paar mehr 'blöde' Fragen stellen, aber irgendwann kapier ich's dann :P und das freut mich.

Verfasst: Sonntag 24. April 2016, 10:30
von geloescht
Hallo CornFlak,
Also werde ich noch ein paar mehr 'blöde' Fragen stellen, aber irgendwann kapier ich's dann :P und das freut mich.
Schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast.

Gruß

Alois