Änderung der Einkaufsbestimmungen

Hier geht es um neue Normen/Vorschriften und Änderungen
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Momo
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Änderung der Einkaufsbestimmungen

Beitrag von Momo »

Es tut sich war zu Gunsten der guten, weitergebildeten und kompetenten Elektrikers. Die Firma BAYER sendet an ihre Lieferanten folgendes heraus:

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Änderung der Einkaufsbestimmungen:

...Arbeitsmittel sind gemäß BetrSichV zu prüfen. Prüfen dürfen nur befähigte Personen gemäß TRBS 1203. Auf Verlangen ist dies schriftlich nachzuweisen.

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Wenn die Chemie damit anfängt, werden es andere auch bald verlangen. Finde ich toll, da hier nun die unqualifizierte Prüfer ein Problem bekommen.

Fazit: Gut für die Sicherheit in Deutschland. Gut für die Arbeitnehmer.
RolSim

Beitrag von RolSim »

Momo hat geschrieben: Änderung der Einkaufsbestimmungen:

... Arbeitsmittel sind gemäß BetrSichV zu prüfen. Prüfen dürfen nur befähigte Personen gemäß TRBS 1203. Auf Verlangen ist dies schriftlich nachzuweisen.
Dieser Zusatz kann aber auch dazu verwendet werden nicht gewollte Auftragnehmer auszuschließen. Alles hat 2 Seiten :)
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Momo
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Beitrag von Momo »

Daran tut BAYER auch gut! Wer das nicht einhält, wäre für mich als Einkäufer auch "nichtgewollt" und gehört schon gar nicht in sicherheitsrelavanten Unternehmen.
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Horst
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Beitrag von Horst »

RolSim hat geschrieben:Dieser Zusatz kann aber auch dazu verwendet werden nicht gewollte Auftragnehmer auszuschließen. Alles hat 2 Seiten :)
Die Bayer AG, die BP, Innovene, INEOS, Sabic etc. arbeiten schon seit zwei Jahren
an einem entsprechenden Konzept. Aus- und Weiterbildung mit eingeschlossen.
Nicht gewollte Auftragnehmer auszuschließen ist nicht der Ansatz, nicht befähigte AN werden ausgeschlossen.
Die Auswahl hat aber nicht nur mit der Befähigung zu tun, gemäß BetrSichV prüfen zu können.
Die oben genannten Unternehmen arbeiten ohnehin nur mit zertifizierten Firmen zusammen (SCC, ISO 9000, WHG).
Was übrigens ganz normal ist, da es sich in den allermeisten Fällen um überwachungsbedürftige Anlagen handelt.
Bei zwei der o.g. Firmen ging gar die Initiative von ebendiesen Partnerfirmen aus.
Dies ist die zweite Seite der Medaille. Partnerschaftliche Zusammenarbeit, nicht Ausschlußverfahren.
Wer also Verträge schließt mit solchen Unternehmen, ist allein schon durch seine Zertifizierung an
gültige Rechtsnormen gebunden. Damit einher geht natürlich auch die Verpflichtung die BetrSichV zu (be-)achten.
Diese Vorgaben sind verbindlich, der Auftraggeber kann sich also darauf verlassen.
Einen Hinweis wie "Auf Verlangen ist dies schriftlich nachzuweisen" hat sicherlich ein technisch wenig versierter
Einkäufer geschrieben.

Bis dahin,
Horst
Die Instandhaltung von Luftschlössern ist ein kostspieliges Vergnügen.
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Momo
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Beitrag von Momo »

Stimmt absolut Horst!

Habe gerade eine Zertifizierung mit betreut, da war das ein Thema mit der KO-Wertigkeit.
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Horst
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Beitrag von Horst »

Momo hat geschrieben:...Wenn die Chemie damit anfängt, werden es andere auch bald verlangen.
Finde ich toll, da hier nun die unqualifizierte Prüfer ein Problem bekommen. ...
Wir sind mit unserer Forderung nicht allein. Es gibt schon ein paar vielversprechende Ansätze.
In der petrochemischen Industrie, wo ich arbeite (Köln-Worringen), und somit in direkter Nachbarschaft zur Bayer AG,
wird das schon geraume Zeit gelebt.
Nicht weit weg, bei Air Liquid, wird gerade umfassend "umgebaut", was die Prüfarbeit anbelangt.
Aber es steckt noch viel Arbeit drin.
Längst sind noch nicht alle Mess- und Prüfprotokolle so, wie wir es uns wünschen.
Oder besser gesagt, wie der Prüfer sie wirklich braucht.
Aber wie Du schon mit Deinem Eingangsposting geschrieben hast : es zieht jetzt Kreise.
Nicht mehr nur die technischen Abteilungen sind die treibenden Kräfte.
Da gab es wegen der Prüfkosten bisher eher ein gegeneinander als ein miteinander.
Davon profitiert nicht nur der qualifizierte Prüfer.

Bis denne,
Horst
Die Instandhaltung von Luftschlössern ist ein kostspieliges Vergnügen.
Elekjet

Beitrag von Elekjet »

Hallo,

wir sind nach ISO 9000 ff., nach IFS zertifiziert und haben eine Bewertung durch den VDS hinter uns, alle zusammen scherten sich einen Dreck darum ob wir Prüfen oder nicht und ich als VEFK stehe im Regen. Solange die Zertifizierer an diesen Zertifikaten richtig gut Geld verdienen und dies letztendlich keine rechtlichen Konsequenzen hat wird fast alles zertifiziert. Je nach Mentalität eines Unternehmers, viele interessieren ihre unternehmerischen Pflichten nur dann wenn sie etwas einsparen können wird nicht nur nichts gemacht, es wird sogar aktiv verhindert. (Nennt man Gewinnmaximierung)

ISO 9000 ff.

Wir produzieren ein defektes Gerät, dokumentieren dies, stellen sicher dass dies wiederholbar genau reproduziert ist. (98 % erreicht).

IFS

Wir produzieren ein ungenießbares Lebensmittel, verpacken dies mit gleichbleibender Qualität und dokumentieren dies 100% IFS Zertifikat - Bestnote.

Wenn man weiß wer ISO und IFS erfunden hat kennt auch das Ergebnis.
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Momo
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Beitrag von Momo »

-grins-

Wer hat Euch zertifiziert? Die SGS z.B. hat dort harte Regeln. Einige TÜVs allerdings bereiten vor und zertifizieren und haben dazu keine Ahnung.

Mit anderen Worten, Ihr zeritfiziert an der Rechtssicherheit vorbei.
Und schmießt damit Geld zu Fenster raus.
Um die Ecke bei Euch ist ein extrem kompetenter Zertifizierer, der kann gerne ein paar Tips geben.
Elekjet

Beitrag von Elekjet »

Hallo Momo,

uns hat die TÜV zertifiziert, sicherlich eines der Probleme, das größere ist die Geschäftsleitung - Hauptsache wir bekommen den Stempel - minimaler Aufwand. usw.
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Momo
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Beitrag von Momo »

Dann sollte Dein GF beten, daß nichts passiert. Ich z.B. habe Null-Verständnis, wenn es um eingesparte Sicherheit zu Ungunsten der Arbeitnehmer geht.
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