Und bei einer, in eine bestehende Steckdose gesteckte, Steckdosenleiste kann dieses Problem nicht auftreten? Durch die Steckerleiste ergibt sich zusätzlich eine Brandgefahr, welche durch eine zusätzliche Steckdose vermindert werden kann. Im übrigen sind Heizdecken grundsätzlich als SKII ausgeführt, ebenso wie neue Heizlüfter und Haartrockner. Zudem sind Heizdecken nur zum Vorwärmen des Bettes gedacht.chris11 hat geschrieben:Der kleine Unterschied besteht darin, das die Oma im TNC eine PEN Unterbrechung mit einem SK1 Gerät oder einen Isofehler an der Heizdecke mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht überlebt.
Bei einem 30mA RCD TNC-S wird sie bei gleichen Fehlerfällen mit hoher Wahrscheinlichkeit überleben.
Mit freundlichen Grüßen
Christian
Ich selbst habe lieber Heizlüfter aus Metall mit SKI. Da ich neu nix Wohnzimmertaugliches gefunden habe, wurde es ein 40 Jahre alter Fakir 111TS. Da ich im TT-Netz lebe, brauche ich keine Angst vor Stromschlägen zu haben.
Ich frage mich sowieso, wieso die CE und der VdS Elektrowärmegeräte in Vollkunststoffausführung zulassen. Gerade Wasserkocher und Heizlüfter sind mir hierbei ein Dorn im Auge. Häufig gibt es dieser Artikel als Chinaimport (natürlich ohne TÜV/ordentliches CE) für nen 10er in den allseits beliebten "Schnäppchenläden". Solches Produktdesign gehört meiner Meinung nach strikt normativ verboten.
Allgemein sollte viel mehr die Verhältnismäßigkeit einer Erweiterung bzw. Veränderung einer Anlage berücksichtigt werden. So wäre für besagten Fall mit Oma Hansen eine Ausnahme aus der Norm sehr sinnvoll und begrüßenswert. Anders sieht es bei der uralten, neu gekauften, Villa, von Dr. Schnössel, mit einer Elektroanlage der gleichen Qualität, aus. Dieser Herr möchte jetzt in Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer mindestens 6 neue Steckdosen, für neuere Geräte. Dazu noch Antennenanschlüsse, Netzwerkanschlüsse und einige Spielereien. Ursprünglich möchte er, dass die Fachkraft die Steckdosen von den bisher genullten abzweigt und auf den Allgemeinstromkreis hängt. So kommen jetzt viele metallene und leistungshungrige Elektrogeräte in der Küche hinzu. Im Wohnzimmer werden Computer und Fernseher mit zusätzlicher Erdverbindung über das Netzwerk angeschlossen. Ein mit klassischer Nullung absolut nicht haltbarer und problembehafteter Zustand.
Bei Oma Hansen könnte man unter zudrücken aller Hühneraugen eine Steckdose nachrüsten, bei Dr. Schnössels Villa läuft es auf eine Generalsanierung raus, da sich die Nutzung der Anlage grundlegend ändert und modernisiert.
Wenn gewollt, ließe sich das ganze unter Anwendung des gesunden Menschenverstandes in eine schöne Norm formen.
So könnte man z. B. sagen, in klassisch genullten Anlagen können maximal 2 Steckdosen mit einer neuen Maximallast von X an einem bestehenden Stromkreis nachgerüstet werden, sofern keine Elektrogroßgeräte, Geräte mit separater Erdverbindung oder Geräte welche direkt am menschlichen Körper betrieben werden angeschlossen werden.
So würde sich für Oma Hansen eine Ausnahme ergeben, da es sich nur um eine Kleinigkeit handelt. Bei größeren Änderungen wie bei Dr. Schnössel wäre weiterhin eine komplette Neuinstallation fällig. Zudem lässt sich bei letzterem Herren auch mehr verdienen
Ja, leider... Wie schaut das eigentlich bei 25A SLS-Schaltern aus? Ansonsten würde ich halt 6mm² und 35A Absicherung in den Raum werfen.Olaf S-H hat geschrieben:... aber keine Selektivität.
Gruß Olaf
Bei solch vielen kleinen Wohnungen, auf engem Raum, wären alte Installationsweisen übrigens physikalisch und technisch gesehen besser und sehr sinnvoll. Als Beispiel nenne ich jetzt einfach mal 8 Wohnungen á 35m² pro Etage bei gesamt 6 Etagen.
Steigleitung nach tatsächlichem Bedarf + 30% vom HAK aus durch jedes Stockwerk bis ins oberste Stockwerk gelegt. Pro Stockwerk ein Zählerschrank mit je 24TE Verteilerfeld für die Mini-Wohnungen. Dort LS-Schalter und RCDs direkt untergebracht.
Dank modernen Zählerschranken mit Schienensystem wäre das problemlos möglich, sogar ohne zusätzliche Abzweigkästen. So könnte man auch 35A SLS-Schalter für jede Wohnung setzen, ohne hohe Kupferkosten für Zuleitungen der Unterverteiler zu verursachen.
Dagegen sprechen würde eigentlich nur, dass die Sicherungen der Wohnungen im Allgemeinbereich liegen, die Sache nicht zentral ist und der Zählerableser mehr laufen muss. Die letzten beiden Sachen sind trival. Für ersteres könnte ein findiger Ingenieur des Hersteller abschließbare Abdeckhauben oder ähnliches entwickeln. Jeder Mieter bekommt dann nur den Schlüssel für seinen Verteiler im oberen Bereich des Zählerschrankes. Das würde übrigens auch von Laienbastelein am Verteiler abschrecken, da sich dieser ja im allgemeinen Bereich befinden würde...
Vorteile: Kupfer gespart, Spannungsfall gespart, Kosten gespart, Weniger Probleme bei der Verlegung der Zuleitungen im Vergleich zu zentraler Zählerunterbringung.
Mir fällt hierzu auch noch eine ungewöhnliche Geschichte ein. Vor kurzem erfolgte in unserem Wohnhaus ein Umbau der Zählerverteilungen, mit der Folge dass nun keine Selektivität mehr herrscht.
Vorher gab es jeweils 3Stück 50A Zählervorsicherung pro Wohnung in Form von NH-Sicherungen. Nach dem Zähler war nur ein 4-poliger Hauptschalter gesetzt. In der UV befinden sich 7 - 9 L16A LS-Schalter
Die ganze Sache wurde so geändert, das nun 63A Zählervorsicherung besteht und eine 25A Zählernachsicherung in Form eines Neozedelementes.
Nun besteht, dank dem hohen Kurzschlussstrom, keinerlei Selektivität zu den nachgeschalteten L16 Leitungsschutzschaltern mehr.
Netzform: TT, Zuleitung von der Zählerschrank zu den Verteilern: NYM-J 5x10mm². TT gilt nur für bestehende Anlagen. Neue Anlagen bekommen eine TN-C Einspeisung mit TN-S nach dem HAK.
Besonders ist mir aufgefallen, dass dieser Umbau scheinbar bei allen älteren Zählerschränken gemacht wurde. Ich bin öfters in Privatgebäuden in der Innenstadt unterwegs. Aus Interesse schaue ich da auch schon mal in die Zählerschränke im Flur. Und siehe da, überall 63A NH Zählervorsicherung und 25A Zählernachsicherung in Form von Neozedelementen. Lediglich neue Zählerschränke haben 35A SLS. Anlagen mit NZ-Tafeln blieben unberührt. Sind also entweder nur durch die HAK bzw. Strangsicherung abgesichert oder sind in separaten AP-Diazedverteilern mit 25A vorgesichert.
Jemand eine Idee, warum dieser Umbau fast im gesamten Netzgebiet gemacht wurde? Nach VDE dürfte er ja nicht sein, da die Selektivität fehlt