Vde E 0100-704

Hier geht es um neue Normen/Vorschriften und Änderungen
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Funker
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Vde E 0100-704

Beitrag von Funker »

DIN VDE 0100-704 (VDE 0100-704):2016-12
Errichten von Niederspannungsanlagen - Teil 7-704: Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art – Baustellen - (IEC 64/2088/CDV:2016); Deutsche Fassung FprHD 60364-7-704:2016
Ausgabedatum: 2016-12
Einspruchsfrist: Einsprüche bis 2017-01-04
Status: Entwurf
ICS 91.140.50; 91.200

Da ich kein anderes Thema gefunden habe mache ich einmal ein neues dazu auf mit Hinweis auf

704.531.3 Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen

Drehstrom-Steckdosen bis einschließlich 63 A müssen mit einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) vom Typ B in Übereinstimmung mit EN 62423 geschützt werden


Das sehe ich doch als etwas undifferenzierte Aussage.

1) Fall Endstromkreise
Einerseits ist das eine erhebliche Bremse für Umrichterhersteller z.B. Krane o.a. Baumaschinen, die ich in dem Sinne begrüße.
In Übereinstimmung mit VDE 0100-530 müßte dann der FU Ableitstrom bei
63 A Netzstrom auf 40 % 12 mA begrenzt werden.
Andererseits kollidiert das dann mit übergeordneten Normen z.B. VDE 0140-1 bzw. VDE 0100-510 wo ein Ableitstrom von 0,5 A / 1 A Laststrom oder auch 1 mA / je kW Laststrom zulässig ist.
Bei 63 A runde ich einmal grob auf 40 kW. Dann liegt die Zulässigkeit bei
20 mA Ableitstrom.
Geht man von den 63 A aus, die Norm bezieht sich dabei auf den Nennstrom,
obwohl ja in jeder Phase 63 A fließen und irgendwo im Betriebsmittel die drei Phasen nicht mehr schön zusammen im Kabel vereint sind sondern durchaus getrennte Wege gehen und dann auch getrennt Ableitströme induzieren. Dann müßte man die Zulässigkeit auf 3 x 63 A = 189 A erhöhen,
und kommt mit gewichteten 0,5 mA auf zulässige 91 mA Ableitstrom.
Dazu kommt dann noch Frage 50 hz oder höhere Frequenzen z.B.
> 1000 hz.
Aus Gründen der Brandschutzbetrachtung könnte ich mit diesen Betriebswerten zwischen 20 mA und 91 mA noch ganz gut Leben, Grenzwert 300 mA (Frequenzunabhängig) und die 40 % = 120 mA sind auch noch eingehalten.
Entsprechend Aussagen zum Personenschutz von TC 64 und K221, daß dort wo die Schutzmaßnahme automatischen Abschaltung erforderlich ist und greift immer davon ausgegangen wird, daß ein funktionierender PE an der Fehlerstelle vorliegt, d.h. für SK 1 ist dann der PE Strom immer höher als
5 x idn bezogen auf 30 mA, praktisch sicher sogar im Amperebereich
Daher wären die oben betrachten Ableitstromwerte unter Betriebsbedingungen auch noch als sinnvoll gut anzusehen.
Auch wenn VDE 0140 und die VDE 0100-510 einen maximalen PE Strom von 10 mA vorgeben, der sicher praktisch in einer Anlage meist irrelevant ist und kaum irgendwo bei ordentlichem Lastbetrieb eingehalte wird.

Selbst für den Fall eines Einzelgerätes und Endstromkreis ist daher die Forderung mit den 30 mA etwas weltfremd und bedarf sicher einer Abstufung, z.B. 63 A CEE Dosen 100 mA oder Dosen =< 32 A 30mA.

2) Wenn mit dem 63 Stecker oder auch mit 32 A eine mobile Verteilung angeschlossen wird, sollen sicher in dieser weitere Stromkreise mit
=< 30 mA abgesichert werden.
Aus Gründen der Selektivität muß man dann der Verteilung schon zubilligen,
daß diese, da von EFK bearbeitet einen Wert von 300 mA [S] erhalten.

Ich denke hier wäre eine sinnvolle Diskussion mit Vorschlägen im Normenentwurfsportal erforderlich, außer dem obigen
Satz im Normenentwurf
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