Vde 0100 - 410 A1 08 2016

Hier geht es um neue Normen/Vorschriften und Änderungen
Funker
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Beitrag von Funker »

NZ-Tafel hat geschrieben:Ich sehe keinen Grund, bei Leuchten auf einen FI-Schutzschalter zu verzichten. Gerade hier schrauben gerne Laien herum, dies ergibt eine erhöhte Gefahr.

Bei mir werden schon eh und jäh sämtliche Stromkreise mit FI-Schutz ausgestattet.
Das sehe ich auch so nur in der Praxis sehe ich immer wieder neue Anlage,
gefühlt 50 % bei denen es keinen RCD für Leuchten gibt.

Insofern wäre es schön, wenn sich diese Forderung des Entwurfs nicht nur auf Wohnungen beziehen würde sondern auf alle Bereiche.

Vielleicht mache ich da einmal einen Einspruch gegen die Einschränkung. Was mein die Gemeinde so dazu ? Gibt es Befürworter, die das auch tun würden ?
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-Claus-
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Beitrag von -Claus- »

Funker hat geschrieben: 411.4 TN-Systeme
ANMERKUNG 3 In Deutschland muss jedes neue Gebäude einen Fundamenterder haben, der in Übereinstimmung mit DIN 18014 errichtet ist.
(z.B. für Landwirtschaft mit auf gestampftem Boden errichteten Bauteilen)
Weniger wichtig ist, ob eine Erdungsanlage errichtet werden muß. Tatsächlich stellt sich hier die Frage nach der Art der Erdungsanlage.
Wir kennen 3 Arten:
Fundamenterder
Ringerder und
Staberder.
Nach der Lesart der Anmerkung 3 dürften letztere 2 nicht mehr ausgeführt werden, was allerdings mit dem Bsp. wieder relativiert wird.
Stellt sich die Frage, ob die Anmerkung durchdacht war?
Gruß
Claus
Olaf S-H
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Beitrag von Olaf S-H »

Mon zusammen,

der RCD bei den Leuchten ist doch wieder so eine Forderung, die die Laienarbeit hintenrum legitimiert.

Die Forderung nach den RCDs für Steckdosen kam doch nur deswegen, weil so viel Schrott in die Steckdosen gestopft wird.

Außerdem begrenzt das Allheilmittel RCD nicht die Körperdurchströmung in der Höhe sondern nur in der Zeit. Und wenn dann Billig-RCDs verbaut werden, dann möchte ich auch der Abschaltzeit nicht trauen wollen.

Die Lösung ist doch ganz einfach: Hochwertiges Material durch qualifizierte Fachkräfte installiert und geprüft; sinnvoller Umgang durch die Nutzer und gelegentliche Wiederholungsprüfungen. Dies will nur keiner bezahlen.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
karo1170
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Beitrag von karo1170 »

-Claus- hat geschrieben:Schau mal in die für dich gültige LBO. In der (z.Bsp.) SächsBO gibt es einen §3 Allgemeine Anforderungen, in der Regelanwendung verlangt wird.
Der bezieht sich auf "eingeführte technische Baubestimmungen". Die stehen m.W. in einer Regelliste drin. Die DIN18014 erscheint da nicht drin...
karo1170
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Beitrag von karo1170 »

Olaf S-H hat geschrieben:Mon zusammen,

der RCD bei den Leuchten ist doch wieder so eine Forderung, die die Laienarbeit hintenrum legitimiert.
Die Formulierung: " In Räumlichkeiten, die für die Unterbringung von Einzelhaushalten geplant sind.." könnte aber auch in Richtung (Asyl-/Pflege-/Wohnheime) ausgelegt werden.

Wenn man dann noch unter der Leuchte schläft, empfiehlt die Norm auch noch einen Brandschutzschalter für den Stromkreis.

Ganz schön viel Aufwand für eine simple Deckenleuchte...
Funker
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Beitrag von Funker »

Strippe-HH hat geschrieben:Ich überlege nun gerade was ein "Tragbares Betriebsmittel für den Außenbereich" bedeuten soll, Kabeltrommel vielleicht?
Ein Elektrischer Rasenmäher ist ein fahrbares jedenfalls.
Ja ja, immer dieses Fachchinesischdageg1
Ich gehe davon aus, daß man auch Schlagbohrmaschinen, Kärcher,
Trennschleifer, Handlampen u.v.a.m. damit meint.
Funker
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Beitrag von Funker »

Funker hat geschrieben:Das sehe ich auch so nur in der Praxis sehe ich immer wieder neue Anlage,
gefühlt 50 % bei denen es keinen RCD für Leuchten gibt.

Insofern wäre es schön, wenn sich diese Forderung des Entwurfs nicht nur auf Wohnungen beziehen würde sondern auf alle Bereiche.

Vielleicht mache ich da einmal einen Einspruch gegen die Einschränkung. Was mein die Gemeinde so dazu ? Gibt es Befürworter, die das auch tun würden ?
Interessant ist zu dem Thema RCD`s in Haushalten allgemein noch ein ganz
anderer Normenentwurf derzeit im Enwurfportal

DIN IEC 63024 (VDE 0640-21): 2016-09
Anforderungen an automatische Wiedereinschalteinrichtungen für Leitungsschutzschalter, RCBOs, RCCBs für Hausinstallationen und ähnliche Zwecke - (IEC 23E/929/CD:2015)
Erscheinungsdatum: 2016-08-05 Einspruchsfrist: 2016-10-05

Die EFK wird dann abgeschafft.
Funker
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Beitrag von Funker »

karo1170 hat geschrieben:Die Formulierung: " In Räumlichkeiten, die für die Unterbringung von Einzelhaushalten geplant sind.." könnte aber auch in Richtung (Asyl-/Pflege-/Wohnheime) ausgelegt werden.

Wenn man dann noch unter der Leuchte schläft, empfiehlt die Norm auch noch einen Brandschutzschalter für den Stromkreis.

Ganz schön viel Aufwand für eine simple Deckenleuchte...
Vor allem bei Beachtung der anderen Installationsvorgaben,
unter Putzinstallation (DIN 18015), Schutzrohre, schwerentflammbar, halogenfrei ....
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kabelmafia
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Beitrag von kabelmafia »

Moin,

die Forderung nach RCD für Beleuchtungsstromkreise ist ein richtiger Schritt.
Auch in vergleichbaren Ländern hat man dies so umgesetzt: in Australien läuft gerade eine Werbekampange zur Nachrüstung von RCDs. Dort allerdings vor dem nicht ganz vergleichbaren Hintergrund, dass mehrere Menschen jedes Jahr auf Dachböden von EFH sterben. Die Dachböden sind dort i.d.R. nicht ausgebaut, es liegt alukaschierte Glaswolle loose rum. Die Elektroinstallation dazwischen. Wenn nun ungewünschte Haustiere die Isolation anknabbern oder ungeschützte Klemmstellen vorhanden sind steht gerne die Alukaschierung unter Spannung.
Zum weiterlesen: Master Electricans "Switch thinking 2015-16"
Der Strom kann ruhig bunt sein-ohne Kabel nützt das nix.
Bild: NAKBA 3x95/50sm 0,6/1kV VDE U 0250:1936
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Funker
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Beitrag von Funker »

kabelmafia hat geschrieben:Moin,

die Forderung nach RCD für Beleuchtungsstromkreise ist ein richtiger Schritt.
Auch in vergleichbaren Ländern hat man dies so umgesetzt: in Australien läuft gerade eine Werbekampange zur Nachrüstung von RCDs. Dort allerdings vor dem nicht ganz vergleichbaren Hintergrund, dass mehrere Menschen jedes Jahr auf Dachböden von EFH sterben. Die Dachböden sind dort i.d.R. nicht ausgebaut, es liegt alukaschierte Glaswolle loose rum. Die Elektroinstallation dazwischen. Wenn nun ungewünschte Haustiere die Isolation anknabbern oder ungeschützte Klemmstellen vorhanden sind steht gerne die Alukaschierung unter Spannung.
Zum weiterlesen: Master Electricans "Switch thinking 2015-16"
Die KAN hat den RCD Schutz Grundschutz für alle Stromkreise, d.h. auch für Beleuchtungsstromkreise bereits im FI Bericht 2003

https://www.kan.de/fileadmin/Redaktion/ ... gungen.pdf

unter 4.1. gefordert. Da die KAN ein staatliches Organ ist, kann man hier seitens der DKE bzw. des K221 schon wieder von Mißachtung des DIN - Staatsvertrages sprechen, wenn diese Forderung nur auf Wohnungen beschränkt ist.

Offensichtlich ist auch hier die Lobbyarbeit der Industrie stärker und analog wie beim Brandschutzschalter nur in umgekehrte Richtung.

Sonst müßte man nämlich konsequenter Weise einmal etwas an den Ableitströmen der Ableitstromerzeuger tun, was offensichtlich von Seiten der Industrie einige nicht wollen.

http://www.elektropraktiker.de/nc/aktue ... requenzen/

Hier noch der zugehörige Text bzw. das Original

http://www.elektropraktiker.de/nc/aktue ... requenzen/


http://www.elektro-plus.com/aktuelles/d ... tzschalter
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