Etrick hat geschrieben:
GFD ist eine Unterbaugruppe der US "FIs", nämlich der Teil, der den Fehlerstrom erkennt.
Das hat niemand bezweifelt (auch wenn GFD als Abkürzung für "ground fault detection/-or" nicht weit verbreitet ist, sie wird auch in deinen Links nicht verwendet). Allerdings ist ein Auto kein Motor, auch wenn eine Motor eine Unterbaugruppe eines Autos ist, daher Motor ≠]
Meine "abenteuerliche" Behauptung ist in der Tat, dass in US Privathaushalten FIs nicht flächendeckend - wie in D in Privathäusern ab den 80er Jahren- verbreitet sind
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Nein, die von mir als "abenteuerlich" bezeichnete Behauptung war: "in den USA hat man mit Brandschutzschaltern angefangen und ist erst spät auf den FI Schalter gekommen". Mein diesbezügliches Wettangebot steht noch!
Etrick hat geschrieben:
(das hast Du zumindest impliziert und auch dein Las Vegas Beispiel gebracht)
Nein, ich habe nichts impliziert und das Beispiel Las Vegas war eine direkte Antwort auf deine Frage nach einer Quelle, wo FI-Schalter bereits in den 70ern vorgeschrieben waren.
Davon abgesehen ist es korrekt, dass in den USA FI-Schalter nicht flächendeckend im Sinne von "alle Steckdosen im Haus" verbreitet sind]
Und die AFD ...
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Ist denn keine Diskussion im Internet mehr möglich, ohne dass diese Partei erwähnt wird? Sorry, das musste jetzt leider sein
Etrick hat geschrieben:
der Versuch sind/waren, in den ganzen US Staaten erstmals einheitlich und flächendeckend einen Schutzstandard zu setzen (und durchzusetzen), der nicht als Quasistandard von UL stammt.
Kannst du das etwas näher erläutern? Den UL 1699 Standard für AFCIs gab es doch bereits bevor die AFCI-Pflicht zum ersten Mal irgendwo in Kraft trat.
Etrick hat geschrieben:
Du vergleichst übrigens recht unfair: die 4mA und 6mA GFDs sitzen an einzelnen oder 2er Steckdosen
Im Prinzip richtig, aber nicht ganz vollständig. Die GFCIs sind in der Tat in Steckdosen eingebaut, allerdings kann man daran "downstream" noch weitere Steckdosen anschließen, die dann ebenfalls geschützt sind.
Den Vorwurf eines unfairen Vergleichs kann ich nicht nachvollziehen, denn ich habe kein Beurteilung der Gesamtsicherheit vorgenommen, sondern nur einzelne Aspekte beschrieben. Und in Bezug auf manche Gefahren ist das amerikanische System weitaus sicherer als unseres, in Bezug auf andere wesentlich unsicherer (so ist es dort z.B. auch ohne Vorliegen eines Fehlers möglich, spannungsführende Teile zu berühren). Eine Bewertung, welches System insgesamt sicherer ist, habe ich nicht und werde ich auch nicht vornehmen.
Etrick hat geschrieben:
Ob 30mA reichen hat nichts mit dem Strom ... nicht zum Tod durch Herzversagen führt.
Nochmal: Auch deutlich weniger als 30mA können schon problematisch sein (die Loslassschwelle liegt darunter, auch Atemschwierigkeiten und Verletzungen durch ungewollte Muskelkontraktionen können auftreten), auch wenn sie nicht direkt tödlich sind. Darüber hinaus ist auch, wie bereits geschrieben, nicht einmal sichergestellt, dass ein 3-phasiger 30mA FI bei 30mA auslöst, wenn bereits eine Vorbelastung durch Ableitströme auf anderen Phasen vorliegt.
Etrick hat geschrieben:
Mit Statistiken kann man durchaus Wirkungen beweisen. Was meinst Du, wie meistens die Wirksamkeit von Medikamenten festgestellt wird? Eben. Und nicht nur da. (Streiten wir jetzt über den Begriff Beweis weiter?)
Nein, nein, und nochmals nein. Mit Statistiken *allein* kann man keine Wirkung beweisen. Auch wenn viele Journalisten der Meinung sind, man könnte es. Die einzige zulässige Methode, die Wirksamkeit von Medikamenten zu belegen, ist in Verbindung mit Experimenten, idealerweise in Form einer Doppelblindstudie, bei der weder die Ärzte noch die Teilnehmer wissen, welcher Wirkstoff verabreicht wird. Eine Statistik ohne Experimente reicht nicht. Punkt.
Etrick hat geschrieben:
Experimente helfen nicht viel weiter. Wann Optomelder ansprechen ist untersucht, es ist bekannt, dass sie manchmal gut, manchmal richtig schlecht funktionieren. Nur: wie drückt sich das in praktischen Schadenszahlen aus?
Ein zum Nachweis der Wirkung geeignetes (hypothetisches) Experiment wäre, unter die Rauchmelder verschiedener Hersteller eine gewisse Anzahl nicht funktionierender Melder zu mischen. Dann könnte man untersuchen, ob es bei den nicht funktionierenden Meldern zu (statistisch signifikant) mehr Todesfällen kommt. Das ist natürlich in der Praxis nicht möglich.
Deshalb wird man sich damit abfinden müssen, dass ein sauberer Nachweis nicht möglich ist. Um sich eine Meinung zu bilden, sollte man dann aber nicht nur irgendeine ungeeignete Statistik, die nur die Gesamtzahl der Opfer angibt, heranziehen, sondern auch Untersuchungen berücksichtigen, die den Zusammenhang zwischen Rauchmeldern und Brandopfern detaillierter untersucht haben. Z.B. diese Untersuchung
http://media.graytvinc.com/documents/Sm ... +Sheet.pdf aus den USA, die herausfand, dass es pro 100 Brände, bei denen ein funktionierender Rauchmelder vorhanden war, zu 0,55 Todesfällen kam, wenn kein funktionierender Rauchmelder vorhanden war, jedoch zu ungefähr doppelt so vielen.
Das ist natürlich auch nur eine Korrelation, die auch durch andere Variablen beeinflusst sein könnte. Interessieren würde mich aber mal, wie deutlich für dich das Ergebnis ausfallen müsste, damit du an eine Wirksamkeit "glaubst"?