IEC 60728-11/Ed4/CDV © IEC:2014
Verfasst: Dienstag 2. September 2014, 21:41
Die Edition 4/CDV der IEC 60728-11 ist offiziell erschienen, Einsprüche sind bis 05.12.2014 beim IEC einzureichen.
"Dank" Schlechtwetter sind mir als Urlaubslektüre bisher diverse Punkte aufgefallen:
Es gibt noch weitere Punkte die eine Erwähnung verdient hätten, dann wäre die Übersicht aber vollkommen dahin.
"Dank" Schlechtwetter sind mir als Urlaubslektüre bisher diverse Punkte aufgefallen:
- Auch in diesem Normentwurf gibt es kein Beispielbild mit einem Multischalter oder einem Single, Twin-, Quad-, Einkabel- oder IP-LNB.
- Der "temporäre" Potenzialausgleich der Ausgangskabel wurde noch nicht beerdigt. Ausnahmslos alle Beispielbilder enthalten noch die Klemmschienen-Oldies, die für Leitungen mit geschäumten Dielektrikum oder mehr als Zweifachschirmung völlig ungeeignet sind. Besonders mit zeitgemäßen F-Kompressionssteckern, deren Außenhülse keinen Massekontakt haben, ist ein temporärer PA illusorisch.
IEC 60728-11 hat geschrieben:NOTE 1 The equipotential bonding bar 3a connecting the outer conductors of the output cables of
the headend with the protective bonding conductor 4a can be a temporary installation to ensure
safety during equipment replacement. - Es gibt zwar Beispielbilder mit Stammleitungen die mehr als nur einfach geerdet wurden, aber in keiner einzigen Abbildung ist eine Teilnehmerleitungen oder das Gehäuse eines passiven Verteilbausteins geerdet. Dass der PA bei Komponentenausbau auch an den Teilnehmerleitungen erhalten bleiben muss, ergibt sich nur aus dem eindeutigen Text, der auch für alle metallischen Gehäuse eine Anschlussklemme für den PA vorschreibt. Immerhin lautet Note 2 bei einigen Beispielbildern:
IEC 60728-11 hat geschrieben: NOTE 2 The equipotential bonding bars 3a and 3b could be either metallic bars for directly fixing and contacting the sheath of the coaxial cables or a block of double sided F connectors.
- Die unselige Bestimmung, dass die Erdung einer Dachantenne nach positiver Risikoanalyse entfallen kann und dann lediglich ein nicht blitzstromtragfähiger PA ausgeführt werden muss, gibt es wieder. Ob die Normvorschriften zu Antennenerdungen auch mit den geänderten Parametern der aktuellen Risikoanalyse so leicht und weitreichend wie bisher auszuhebeln sind, kann ich erst nach dem Urlaub in Kooperation mit einem User, der über ein aktuelles DEHN Risk-Tool verfügt, ermitteln.
- Der in der aktuellen Normausgabe bei Direkterdung an ein LPS "irrtümlich" eingezeichnete Monsterquerschnitt von 16 mm² Cu für den PA-Leiter wurde auf die üblichen 2,5 mm² Cu (protected) bzw. 4 mm² Cu (non protected) reduziert (Correction of minimum cross section of bonding conductor in Figure 6, Figure 14 and Figure 17).
- Es wurden neue Grafiken zu Fundamenterdern jedoch keine Ringerder aufgenommen.
- In Angleichung an die Blitzschutznorm sind Vertikalerder mit 1 x 2,5 m bzw. 2 x 1,5 m nicht mehr nur niveaugleich, sondern mit dem Kopf bis 0,5 m unter Grund zu versenken.
- Weiterhin ist ein Strahlender mit ≥]In mehreren Beispielbildern wird wieder die Fiktion vorgegaukelt, dass man einen 16 mm² Cu normkonform nach Klasse H an einen 50 mm² Blitzableiterdraht und/oder Vertikalerder anklemmen könne. Bislang kann man aber nur 25 mm² Al mit Cupalhülsen an im Blitzschutzbau übliche Standarddurchmesser von 8 und 10 mm anpassen.
- Wie bisher ist nur bei Erdleitern für Blitzschutzanlagen ein Trennungsabstand (mit falscher Parallelführung zum Draht) eingezeichnet. Die im DKE K235 angekündigte zwingende Außenführung eines 16 mm² Cu fehlt ebenso wie die überfällige Gleichstellung bei der Einhaltung äquivalenter Trennungsabstände.
- Die Forderung der IEC 62305, wonach bei suboptimaler Antennendirekterdung an ein LPS die zwangsläufigen Teilblitzblitzströme durch ÜSG "beherrscht" werden müssen, ist in den Entwurf nicht eingeflossen.
- Das Flussdiagramm, nunmehr Figure 10, wurde wesentlich komplizierter. Zu den bisherigen zwei Ausgängen für die Erdungsbefreiung ist ein dritter hinzugekommen.
- LWL-Erdkabel sind gemäß Figure 8 nur metallfrei zulässig. Beim Problem der INVACOM-LWL-LNB mit Metallarmierung oder den neuen IP-LNB, die man nicht in den PA einbeziehen kann, hinkt auch der aktuelle Normentwurf dem technischen Fortschritt erheblich hinterher.
- Last but not least noch ein Zitat:
EN 60728-11 hat geschrieben: However, in a large cable network, composed of many Class II pieces of equipment (amplifiers, set-top boxes, television sets and video recorders all contributing to the total leakage current) the requirement on maximum earth loop impedance may become significantly more difficult to meet. With 1 000 connected pieces of equipment (possibly 0,5 A total leakage), the earth loop impedance shall be less than 70 Ω]. It must be emphasised that this example applies only to the cumulative inherent leakage of Class II devices and not to fault currents as discussed in Clause A.2.
Es gibt noch weitere Punkte die eine Erwähnung verdient hätten, dann wäre die Übersicht aber vollkommen dahin.