DIN 18014:2014-03 verfügbar

Hier geht es um neue Normen/Vorschriften und Änderungen
DBY656
Null-Leiter
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Beitrag von DBY656 »

Hallo zusammen,
gestern habe ich mir diese Norm in der neuen Fassung geistig einverlaibt.
Ganz nebenbei sind mir die erforderlichen Verbindungsstellen bei Dehnungsfugen aufgefallen, welche jederzeit zugänglich sein müssen. Solche sind selten zu sehen...

Solange keine zur Mängelrüge berechtigte Institution dieses Problem so richtig in Angriff nimmt wird sich da nicht viel ändern. Also erst wenn das neue Gebäude deswegen keine elektrische Energie bekommt wird gehandelt werden, ein Papiertiger hilft da nichts.

Gruß Markus
Dipol
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Beitrag von Dipol »

Heinz Kleiske hat sein PDF zur DIN 18014 auf den Normenstand per 2014-03 aktualisiert.
masterelektrik
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Maschenbildung

Beitrag von masterelektrik »

Hallo liebe Forenteilnehmer,

als Elektromeister in einem Bauunternehmen bin ich täglich damit konfrontiert, die Ausführung unserer Fundamenterderanlage zu überwachen und zu messen.

Zwei Punkte sorgen hier immer für Diskussionen


Punkt 1 : die Verlegung der Maschen : Sind die Maschen in einer Fundamenterderanlage erdfühlig zu verlegen, oder können diese auch oberhalb einer Dämmung im Beton verlegt werden ?


Punkt 2 : die DIN 18014 verlangt als Messung nur die Durchgangsmessung der Anschlussteile vor Einbringen des Betons. Da große Fundamente Abschnittsweise erstellt werden, ist die Messung mit erheblichem Aufwand verbunden. Wir messen nach Fertigstellung des Fundamentes. Zusätzlich messen wir auch den Erdungswiderstand nach der Drei-Leiter-Methode, da wir der Meinung sind, das dies zu einer Aussagekräftigen Messung gehört, aber in der Norm nicht gefordert wird.

Ich hätte gerne eure Meinungen und Ausführungen zu diesem Thema gehört
Dipol
Null-Leiter
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Beitrag von Dipol »

masterelektrik hat geschrieben:Punkt 1 : die Verlegung der Maschen : Sind die Maschen in einer Fundamenterderanlage erdfühlig zu verlegen, oder können diese auch oberhalb einer Dämmung im Beton verlegt werden ?
Änderungen
Gegenüber DIN 18014:2007-09 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
a) Norm wurde neu gegliedert]bei einem notwendigen Einsatz von Ringerdern wird ein Funktionspotentialausgleichsleiter im Betonfundament gefordert[/B];
d) Maschenweite eines Funktionspotentialausgleichsleiters und die Verbindungen zum Ringerder wurden festgelegt;
e) Dokumentation und die Durchgangsmessung wurden konkretisiert.

Im Klartext: Ist wegen unzureichender Erdfühligkeit ein NIRO-Ringerder erforderlich, muss trotzdem in der Bewehrung ein Funktionspotenzialausgleichsleiter verlegt werden.
masterelektrik hat geschrieben:Punkt 2 : die DIN 18014 verlangt als Messung nur die Durchgangsmessung der Anschlussteile vor Einbringen des Betons. Da große Fundamente Abschnittsweise erstellt werden, ist die Messung mit erheblichem Aufwand verbunden. Wir messen nach Fertigstellung des Fundamentes.
Danach kann aber niemand mehr fotografisch dokumentieren, dass auch das Verbot von Keilverbindern beachtet und alle 2 Meter eine Verbindung mit der Bewehrung hergestellt wurde. Und wie soll man nach dem Betonieren nachbessern wenn der von 1,0 auf 0,2 Ohm reduzierte max. zulässige Widerstandswert nicht eingehalten wird???

Die Erdungsanlage ist Teil der Elektroanlage. Installationen an dieser sind bereits seit 2007 ausschließlich Elektro- oder Blitzschutzfachkräften vorbehalten, die gemäß NAV § 13 bei einem VNB konzessioniert sein müssen.
C_T

Beitrag von C_T »

Dipol hat geschrieben: Die Erdungsanlage ist Teil der Elektroanlage. Installationen an dieser sind bereits seit 2007 ausschließlich Elektro- oder Blitzschutzfachkräften vorbehalten, die gemäß NAV § 13 bei einem VNB konzessioniert sein müssen.
...um die NAV schert sich leider nur recht selten jemand, und selbst die VNB-Betreiber wenden ihre daraus resultierenden Pflichten nur selten vollständig an.

Gruß Chris
Dipol
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Beitrag von Dipol »

So generös wie die VNB teilweise bei den Erdungsanlagen vorgehen liegt der Verdacht nahe, dass die bezüglich der DIN 18014 von 2007 und 2013 auch nicht so viel normkundiger sind als die meisten Architekten und Rohbauunternehmen.

Die Erwartung des NABau, dass jede konzessionierte Elektrofachkraft die DIN 18014 kennt und verinnerlicht hat, ist bis heute auch eine Illusion.
masterelektrik
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Beitrag von masterelektrik »

Die Fundamenterderanlage ist auch unter Aufsicht einer Elektrofachkraft zu installieren. Dies geschieht bei uns durch mich, konzessionierter Elektrotechnikermeister. Auch die notwendigen Messungen, Durchgangsprüfung UND Erdungswiderstand ( In der Norm NICHT gefordert ),sowie die Dokumentation werden von mir ordnungsgemäß durchgeführt.
Die Mitarbeiter, Poliere der Baubranche sind in der Lage, Pläne zu lesen, Erdungsleitungen zu verlegen und zu verbinden. Hierzu finden bei und Inhouse-Seminare statt.
Was mich nur interessiert, ist der Erfahrungsaustausch unter Kollegen, die selbst auch eine Erdungsanlage errichtet haben. Welche Problematiken treten auf, welche Verbesserungen können wir alle erreichen, damit wir in diesem Thema immer besser werden. Ein bloßer Hinweis auf die Norm hilft dem Ausführendem auf der Baustelle nicht weiter. Die Norm stellt für mich nur eine Hilfe dar, wie eine funktionierende Anlage aufgebaut werden kann. Alternativen, die gleichwertig, oder besser funktionieren, sind immer willkommen.
imarcus
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Registriert: Samstag 14. Dezember 2013, 18:36

Beitrag von imarcus »

masterelektrik hat geschrieben:...
Punkt 1 : die Verlegung der Maschen : Sind die Maschen in einer Fundamenterderanlage erdfühlig zu verlegen, oder können diese auch oberhalb einer Dämmung im Beton verlegt werden ?
...
Zuerst sollte geklärt werden um welche Art von Bodenplatte es sich handelt (schwarze Wanne, weiße Wanne, Bodenplatte mit Dämmung, Streifenfundamente, Punktfundamente). Länge und Breite müssen beachtet werden.

Bezugnehmend auf deine Aussage, dass unterhalb der Bodenplatte Dämmplatten verlegt sind, muss m.M.n. ein Fundamenterder im Erdreich verlegt werden und außerdem ein Funktionspotentialausgleichsleiter in der Bodenplatte. Beide sind miteinander zu verbinden.
Durch die Dämmung ist die Bodenplatte als elektrisch isloiert gegenüber dem Erdreich anzusehen. Daher der Fundamenterder im Erdreich. In der neuen DIN 18014 wird des Weiteren der Funktionspotentialausgleichsleiter in der Bodenplatte verlangt.
Dipol
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Beitrag von Dipol »

Zufallsfunde im Internet:

Seminarausschreibung Fundamenterder nach DIN 18014 – abnahmesicheres Errichten von Erdungsanlagen der Bauakademie Hessen-Thüringen e. V.
Der Fundamenterder ist als Teil der elektrischen Anlage eines Bauwerks bzw. Gebäudes definiert. Die Errichtung erfolgt durch Bauunternehmen, die jedoch in der Regel nicht die rechtssichere Abnahme der Fundamenterdung durchführen können. Hierfür wird ein Elektrofachbetrieb eingesetzt, welcher für die Dokumentation, Abnahme und Inbetriebnahme der Erdungsanlage zuständig und verantwortlich ist.

Die Errichtung des Fundamenterders erfolgt in Abstimmung mit dem Elektrofachbetrieb. Im Seminar wird aufgezeigt, wie eine mit dem Elektrofachbetrieb abgestimmte, rechtssichere Vorgehensweise und Dokumentation zur Einhaltung der DIN 18014 gewährleistet wird.
Fundamenterder nach DIN 18014 - korrekte Ausführung
Ihr Nutzen:

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Diese Veranstaltung wird von der Architektenkammer Baden-Württemberg als Fort-/Weiterbildungsmaßnahme für die Fachrichtung Architektur mit einem Umfang von 5 Unterrichtsstunden für Mitglieder (nicht AiP/SiP) anerkannt.
Horst155
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Beiträge: 271
Registriert: Sonntag 22. Dezember 2013, 20:21

Beitrag von Horst155 »

Hallo zusammen

Wieder ein unendliches Thema auf jeden Fall wird es warscheinlich immer mehr meinungen alst Diskusionsteilnehmer geben .

Es ist ja schon ein großer Schritt wenn in einem Bauunternehmen eine EFK die einbringung des Erders überwacht , und messtechnisch Dokumentiert . In mindestens 99 % aller Fälle geht es den Bauunternehmungen am Allerwärtesten vorbei , Aussagen wie Bandstahl ist teuer also reichen paar meter für die Fahne sind nicht selten .
Das messen mit der Dreileitermethode halte ich persönlich auch für die sicherste , aber in einer Diskussion anderorts hat man mich gefragt wie das denn wohl im enggebauten Stadtgebiet durchführbar ist? weil mitten auf der Sraße oder auch auf Gehweg eine Hilfssonde einbringen ist schon poblematisch .
Und dafür ist warschienlich die ander Metode auch zulässig .
Es ist doch schon fast ein Wunder wenn überhaupt gemessen wird .

Horst
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