Berufbild IT

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alex
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Beitrag von alex »

Neue Berufe für die Informations- und Kommunikationstechnik

Die technologische Entwicklung und die Bedürfnisse der Informationsgesellschaft machen die Branche der Informations- und Kommunikationstechnik zur Wachstumsbranche schlechthin.

Um so erstaunlicher, dass es für den Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik bisher keine an den Bedürfnissen dieses Marktes ausgerichteten Ausbildungsberufe im dualen System gibt. Die klassischen Berufsfelder der Elektrotechnik/Elektronik auf der einen und die kaufmännischen Berufe für die Datenverarbeitung auf der anderen Seite entsprechen in keiner Weise den dienstleistungsorientierten Anforderungen der Unternehmen, die heute im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik in einem harten Wettbewerb stehen.

Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass der bisherige Prozess der Erarbeitung einer Ausbildungsordnung für die Berufsausbildung in der Branche der Informations- und Kommunikationstechnik von den beteiligten Arbeitgeberverbänden, den Gewerkschaften und auch von den Vertretern des Bundes und der Kultusministerien der Länder durch konstruktive und ergebnisorientierte Zusammenarbeit geprägt war.
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Die Struktur der IT-Berufe

In dem neuen Berufekonzept wurden branchenspezifische Anwendungen der Informations- und Kommunikationstechnologien differenziert aufgenommen und besonders berücksichtigt. Die Ausbildung im Feld der Informations- und Kommunikationstechnik, die bisher überwiegend an Hochschulen und Fachhochschulen erfolgte, wird damit anwendungsbezogen und geschäftsprozessorientiert auch in duale Bildungsgänge aufgenommen.

Der Entwicklung dieser geschäftsprozessorientierten Berufe wurde ein Marktmodell der "Anbieter" von Produkten und Dienstleistungen und der branchenspezifischen "Anwender" der Informations- und Kommunikationstechnik im kaufmännischen, technischen und multimedialen Bereich zugrundegelegt. Damit konnte einerseits eine sinnvolle Abgrenzung und andererseits eine wirkungsvolle Vernetzung der Berufsprofile erreicht und damit die Voraussetzung für ein optimales Zusammenwirken im IT-Markt geschaffen werden.
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Die Struktur der IT-Berufe ist im folgenden Bild dargestellt.100%

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Für alle vier Berufe definierten die Experten einen gemeinsamen Katalog von Kernqualifikationen, die rund fünfzig Prozent der Ausbildungsinhalte umfassen und während der gesamten dreijährigen Ausbildungszeit vermittelt werden sollen. Diese gemeinsamen Kernqualifikationen verbinden die Berufe unabhängig davon, wann, wo und wie sie vermittelt werden. Sie ersetzen die Grundbildung, sichern die notwendige Flexibilität in der Gestaltung der Ausbildung und ermöglichen ein realistisches Bild des zu erlernenden Berufes vom Beginn der Ausbildung an.

Die Definition von Kernqualifikationen ermöglicht auch der Berufsschule eine Beschulung quer über die einzelnen Berufe hinweg und sichert damit eine lokale Präsenz des Angebots.

Zu den Kernqualifikationen gehören neben Informationen über Organisation und Abläufe des Ausbildungsbetriebes auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse, Grundlagen der Arbeitsorganisation, breites Wissen über IT-Produkte, den IT-Markt, Verständnis für das Prinzip der Kundenorientierung und Qualifikationen im Service und Support. Hinzu kommen exemplarische Kenntnisse in der Programmierung sowie Qualifikationen in der Inbetriebnahme und Administration von Systemen und Anlagen. In den Kernqualifikationen sind damit Inhalte der Elektrotechnik und Elektronik, der Datenverarbeitung und der Betriebswirtschaft miteinander verknüpft.

Um der Vielfalt der beruflichen Einsatzfelder der IT-Berufe in unterschiedlichen Branchen, Betriebsgrößen und Organisationsformen gerecht zu werden und gleichzeitig eine notwendige fachliche Breite zu sichern wurde ein Wahlpflichtbereich definiert. Dieses Gestaltungsprinzip ermöglicht eine optimale Verbindung der Kernqualifikationen mit den speziellen Fachausbildungsinhalten innerhalb einer ganzheitlichen Berufsqualifikation. Die Verankerung "stabiler" und "dynamischer" Elemente in Ausbildungsberufen ist gerade in dieser Berufsgruppe, die sich durch eine kurze Halbwertzeit der Technologien auszeichnet, unabdingbar.

Der Wahlpflichtbereich innerhalb der einzelnen Ausbildungsberufe wird in Form von Einsatzgebieten/Tätigkeitsbereichen definiert, die in einer nicht abgeschlossenen Liste im Verordnungstext genannt werden. Das Spektrum der ausgewählten Arbeitsgebiete soll beispielhaft Ausbildungsmöglichkeiten verdeutlichen. Es können auch andere Arbeitsgebiete zugrundegelegt werden, wenn die zu vermittelnden Fertigkeiten und Kenntnisse gleichwertig sind.
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Die Tätigkeitsschwerpunkte der vier Berufsbilder in der Informationstechnik ( IT ) sehen im einzelnen wie folgt aus:


? IT-Systemelektroniker/IT-Systemelektronikerinnen sind befähigt, die entsprechenden Geräte, Komponenten, Zubehör und Netzwerke einschließlich deren Stromversorgung und Software zu installieren und in Betrieb zu nehmen. Bei auftretenden Störungen sind sie in der Lage, unter Einsatz entsprechender Meß- und Prüfgeräte sowie von Expertensystemen den Fehler zu finden und durch Austausch von Baugruppen und -geräten sowie durch Systemanpassung zu beseitigen.


? Fachinformatiker/Fachinformatikerinnen der Fachrichtung Systemintegration planen, und konfigurieren Systeme der Informations- und Kommunikationstechnik bei internen und externen Kunden. Sie verwalten und betreiben als Dienstleister die IT-Systeme im eigenen Haus oder bei Kunden, stehen für fachliche Beratung und Betreuung zur Verfügung und sind in der Einführung und Schulung von neuen Systemen tätig.


? Fachinformatiker/Fachinformatikerinnen der Fachrichtung Anwendungsentwicklung kennen und verstehen die Rahmenbedingungen betrieblicher Prozesse der Abteilungen/der Kunden und sind so in der Lage, anforderungsgerechte Softwarelösungen vorzuschlagen und zu realisieren. Sie sind in der Lage, im Projekt die Methoden des Software-Engineerings und moderne Softwareentwicklung-Tools gezielt einzusetzen.


? IT-Systemkaufleute informieren und beraten Kunden bei der Konzeption von kompletten IT-Lösungen. Sie leiten Projekte in kaufmännischer, technischer und organisatorischer Hinsicht wie die Einführung und Erweiterung einer IT-Infrastruktur von der ersten Beratung bis zur Übergabe an die Anwender. Sie kalkulieren und erstellen Angebote und engagieren sich in Schulung und Marketing.


? Informatikkaufleute analysieren in ihrer Branche die Geschäftsprozesse mit Blick auf die Einsatzmöglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnik und vermitteln zwischen den Anforderungen der Fachabteilungen auf der einen, der IT-Realisierung auf der anderen Seite. Sie beraten Fachabteilungen in Fragen der Einsetzbarkeit von IT-Systemen, führen Standardanwendungen ein, arbeiten in Entwicklungsprojekten mit und koordinieren und administrieren IT-Systeme. analysieren in ihrer Branche die Geschäftsprozesse mit Blick auf die Einsatzmöglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnik und vermitteln zwischen den Anforderungen der Fachabteilungen auf der einen, der IT-Realisierung auf der anderen Seite. Sie beraten Fachabteilungen in Fragen der Einsetzbarkeit von IT-Systemen, führen Standardanwendungen ein, arbeiten in Entwicklungsprojekten mit und koordinieren und administrieren IT-Systeme.

Markantes Merkmal der neuen Ausbildungsberufe sind die breit angelegten Qualifikationsprofile. Ihnen liegt ein ganzheitliches Berufsbildungsverständnis zugrunde, das sich an den Geschäftsprozessen orientiert. Beim IT-Systemkaufmann/-frau umfasst das z.B. die Analyse des Problems beim Kunden, die Konzeption der Systemkonfiguration, unter Umständen eine Softwareanpassung bis hin zur Inbetriebnahme, Kundenschulung und zum Support. Diese Prozesskette erfordert neben technischen Kompetenzen auch Qualifikationen in den Bereichen Marketing, Vertrieb sowie im Projektmanagement. Hier liegt der Unterschied zu den vorrangig technisch und funktionsorientierten Zuschnitten anderer Ausbildungsberufe.

Seit dem 1. August 1997 können Unternehmen in Deutschland in vier neuen Berufen aus dem Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnik (IT) ausbilden. Bisher erfolgte die Ausbildung im Feld der Informatik überwiegend an Schulen und Universitäten. Mit den vier neuen IT-Berufen ist nunmehr eine unmittelbare Ausbildung in IT-Betrieben und Umschulungseinrichtungen möglich.

Für alle vier Ausbildungsberufe wurden von den Experten ein gemeinsamer Katalog von Kernqualifiaktionen erstellt, der Inhalt der Elektrotechnik und Elektronik, der Informatik und der Betriebswirtschaft verknüpft. Diese Kernqualifikationen umfassen rund die Hälfte der Ausbildungsinhalte und verbinden die Berufe unabhängig davon, wann, wo und wieviel während der insgesamt dreijährigen Ausbildungszeit vermittelt werden.
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Folgende IT-Berufe gibt es zur Zeit, wovon der Bereich des Fachinformatikers nocheinmal unterteilt wurde:

? IT-Systemelektroniker/IT-Systemelektronikerinnen
Rahmenlehrplan Stand 1999/2000
? Fachinformatiker/Fachinformatikerinnen der Fachrichtung Systemintegration Rahmenlehrplan Stand 1999/2000
? Fachinformatiker/Fachinformatikerinnen der Fachrichtung Anwendungsentwicklung Rahmenlehrplan Stand 1999/2000
? IT-Systemkaufmann/IT-Systemkauffrau Rahmenlehrplan Stand 1999/2000
? Informatikkaufmann/Informatikkauffrau Rahmenlehrplan Stand 1999/2000




Quelle: area-it
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